Thementag mit theoretischen und praktischen Übungen – Am 20. April im Kloster Neustadt an der Weinstraße
Die Katholische Erwachsenenbildung in der Diözese Speyer lädt am 20. April zu einem Thementag ins Kloster Neustadt (Waldstraße 145) ein, bei dem sich alles um die Macht der Macht dreht. In drei Modulen wird sowohl theoretisch als auch mit praktischen Übungen in den Blick genommen, welche Auswirkungen Macht in Welt, Kirche und Beziehungen hat und wie es gelingen kann, aus der negativ erfahrenen Ohnmacht heraus- und in die Position von machtvoll Handelnden hineinzufinden.
Dort, wo Menschen aufeinandertreffen, spielt Macht eine Rolle. In Bezug auf politische Systeme, Unternehmen oder die Kirche wird kaum jemand leugnen, dass Machtinteressen ein Faktor sind, der Kommunikationsmuster, Handlungen und Entscheidungen bestimmt. Selbst in Familien- und Freundeskreisen wird Macht ausgeübt; sie verbirgt sich aber allzu gerne hinter Rollenklischees und unhinterfragten Verhaltensweisen. Auch wenn der Begriff „Macht“ in den genannten Kontexten möglicherweise zunächst negative Assoziationen hervorruft, muss Macht nicht etwas Schlechtes an sich sein, das es per se zu vermeiden gilt. Machtvolles Handeln kann auch Erneuerung oder Verbesserung ermöglichen und dabei helfen, längst überholte, alte Strukturen aufzubrechen.
Beim Thementag am 20. April stehen drei Module auf dem Programm: die Vorträge „Die Macht des Geldes“ und „Glaube und Macht“ mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion sowie der Workshop „Facetten der Macht in sozialen Beziehungen“. Die drei Module können unabhängig voneinander gebucht werden. Die Teilnehmergebühr beträgt 12 Euro pro Modul; 30 Euro bei der Buchung aller drei Module. Schüler und Studenten zahlen 6 Euro pro Modul. Optional können Kaffee und Kuchen sowie ein Abendessen dazu gebucht werden.
Eine Anmeldung zum Thementag ist bis 19. April unter 06321-8750 oder info@kloster-neustadt.de erforderlich. Die Verpflegung kann bis zum 12. April gebucht werden. Weitere Informationen gibt es auf der Website der KEB Speyer. Die Veranstaltung findet in der Reihe „Auf den Punkt.“ statt – eine Kooperation des Klosters Neustadt, der Pfarrei Hl. Theresia von Avila Neustadt und der Katholischen Erwachsenenbildung Bistum Speyer.
Modul 1: Die Macht des Geldes (Vortrag und Diskussion)
Aktuelle Debatten sind geprägt von einer hohen wirtschaftlichen Unsicherheit. Der Krieg in der Ukraine hat zu höheren Energiekosten geführt, die Inflation ist gestiegen, die Zinsen sind zur Gegensteuerung massiv erhöht worden und die Wirtschaft schrumpft. Viele Unternehmen in Deutschland werden das nicht überleben. Damit stellen sich auch Fragen zu unserem Wirtschaftssystem und der Macht des Geldes. Ist das alles noch zeitgemäß und vor allem gerecht?
Um das qualifiziert beantworten zu können, braucht es ein Verständnis zur Funktion des Geldes, zum Kapitalmarkt und seinen Instrumenten und zur Frage, wie viel Macht Geld haben darf.
Uhrzeit:
14:00 – 15:30 Uhr
Referent:
Michael Mandel, Gründer und Unternehmer der MandelBraun Consulting GmbH, zuvor Konzernvorstand der Commerzbank
Modul 2: Glaube und Macht (Vortrag und Diskussion)
Macht und Glaube scheinen auf den ersten Blick in einem Spannungsverhältnis zu stehen. Andererseits spielt Macht im christlichen Glauben eine Schlüsselrolle: Die Macht Gottes, zu schaffen und zu heilen. Die Macht des Glaubens, menschliche Grenzen zu überwinden. Die Macht kirchlicher Autorität, Glauben zu verkünden. Zugleich kann Macht in bester Absicht aber auch Grenzen verletzen oder zum Selbstzweck werden. Wer sich reflektiert mit Macht und Glauben auseinandersetzen möchte, muss sich der Ambivalenz des Verhältnisses stellen und sich positive ebenso wie riskante Seiten von Macht vor Augen führen.
Uhrzeit:
16:00 – 17:30 Uhr
Referentin:
Dr. Doris Reisinger, Philosophin und Theologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich kath. Theologie der Goethe-Universität, Frankfurt/Main
Modul 3: Facetten der Macht in sozialen Beziehungen (Workshop)
Macht und Status spielen in jeder sozialen Beziehung eine entscheidende Rolle. Sie bestimmen das Erleben, die Verhaltensweisen in der Familie, der Paarbeziehung oder auch im Freundeskreis.
Je mehr wir Machtpositionen, Machtquellen und sich daraus entwickelnde Dynamiken erkennen, umso bewusster und entschiedener können wir uns für ein lebensdienliches Miteinander einsetzen, schwächende Ohnmachtsgefühle überwinden und mit größerer Gelassenheit unsere Beziehungen gestalten.
Uhrzeit:
19:00 – 20:30 Uhr
Referent*in:
Astrid Schrankl, Diplom-Psychologin, Systemische Familientherapeutin (DGSF), Systemaufstellerin (DGfS), tätig als Beraterin an der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Mannheim sowie in eigener Praxis
Quelle: Bistum Speyer