SWR-Journalist Georg Link: „Lewentz steht gewaltig unter Druck“
Nach neuesten Pressemeldungen von SWR Landesschau Rheinland-Pfalz vom 04.07.2016 soll es Zweifel am Hahn-Käufer schon vor dem Deal gegeben haben. Nach eigener Darstellung sei die Landesregierung erst stutzig geworden, als der chinesische Käufer SYT eine Teilzahlung nicht pünktlich überwiesen habe. Jetzt gibt es neue Details, was vorher passierte: Yu Tao Chou, Generalbevollmächtigter der Shanghai Yiqian Trading Company, spricht am 06.06.2016 in Hahn (Rheinland-Pfalz) in einer Prssekonferenz. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe nach SWR-Recherchen die Landesregierung darauf hingewiesen, dass der angegeben Name des Hauptgesellschafters nicht mit dem im Handelsregister eingetragenen Namen übereinstimme. Offenbar hatte der Mehrheitsgesellschafter zwei Wochen vor der Vertragsunterzeichnung gewechselt. Ein Sprecher des Innenministerium habe am Montagabend eingeräumt, dass es nach einer Bewertung der KMPG vom 20. April Unstimmigkeiten gegeben habe. Bei einer Neubewertung nach dem Mehrheitsgesellschafter-Wechsel vom 30. Mai habe es dann keine Vorbehalte mehr gegeben.
In einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ heißt es, dass noch zwei Monate vor Vertragsunterzeichnung eine Bonitätsbewertung ergeben habe, dass der Hahn-Käufer Zahlungsschwierigkeiten haben könnte. Das sei in den Unterlagen zum Vertragsschluss durch eine „rote Lampe“ dargestellt worden, berichteten laut „Wirtschaftswoche“ Quellen, die den geheimen Vertrag einsehen konnten. Vergangene Woche noch hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gesagt, sie wolle es sich nicht erlauben, „wenn der erste Zweifel aufkommt, ob ein Investor wirklich zuverlässig ist oder nicht, dass wir dieser Frage nicht nachgehen.“ Deshalb würde der Verkauf des Airports zunächst gestoppt. (red.)