Seit drei Monaten ist der Mann obdachlos und schläft auf der Straße – Neustadter LICKTBLICK erhält seine Behördenpost – Rita Romano hilft bei der neuen Wohnungssuche
Wegen Eigenbedarf wurde einem Neustadter Rentner seine Wohnung gekündigt. Seit dieser Zeit ist er obdachlos und lebt auf der Straße. Am 1. August hat er bei der Neustadter Wohnungsbaugesellschaft WBG eine Anfrage auf eine neue Wohnung gestellt. Mit Schreiben gleichen Datums hat man ihm mitgeteilt, dass er als Mietinteressent bei der WBG geführt werde und dort wegen einer Wohnung regelmäßig nachfragen könne. Am 09.08.2022 wurde er beim Neustadter LICHTBLICK als Obdachloser gemeldet, weil ihm keine Wohnung vermittelt werden konnte. Seitdem geht der Schriftverkehr hin und her. Die zuständige Rechtsanwältin ist derzeit krank. Keiner konnte oder wollte dem obdachlosen Rentner bisher helfen. Heute hat sich die Neustadter Bürgerin Rita Romano an die Redaktion von NACHRICHTEN REGIONAL gewandt und uns das Schicksal dieses Rentners erzählt. Sie hat ein Treffen mit dem obdachlosen Mann organisiert, mit dem unsere Redakteurin heute selbst sprechen konnte. Sämtliche Unterlagen liegen NACHRICHTEN REGIONAL vor. Unsere Redaktion hat bereits die Recherchen aufgenommen, weil der ehemalige Wohnungsvermieter dem Rentner seine „Kaution“ nicht zurückbezahlen will. Eine neue Wohnung wurde ihm inzwischen in Lambrecht zugesagt.. Der Einzug ist bisher daran gescheitert, weil er die Kaution für die Miete nicht bezahlen kann. Denn seine eigene hat er bisher nicht zurückbekommen.
Nun zur Geschichte:
Heute Morgen haben wir uns mit dem obdachlosen Mann, eine gepflegte und saubere Erscheinung, getroffen, er erzählt, dass er aus seiner Wohnung in Neustadt ausziehen musste, weil ihm wegen Eigenbedarf gekündigt worden sei. Und das bereits vor 3 ½ Monaten. Inzwischen habe der Eigentümer dieses Hauses, bereits zweimal gewechselt. Seine Kaution von 500 Euro, die er für diese Wohnung in der Vergangenheit bezahlt hat, habe er vom neuen Besitzer bis heute noch nicht zurückbekommen. Er sei außerordentlich dankbar, dass ihm nun Rita Romano bei der neuen Wohnungssuche geholfen habe, berichtet der Mann. Eine neue Wohnung habe er durch ihre Verbindungen in Lambrecht gefunden. Der Einzug dorthin scheitere nun daran, dass er die Kaution dort nicht bezahlen kann, weil der alte Vermieter in Neustadt ihm die dort hinterlegte Kaution noch nicht zurückbezahlt hat. Seine geringe monatliche Rente habe bisher immer gereicht, um über die Runden zu kommen. Nun habe er Grundsicherung bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim beantragt, weil sich seine monatliche Miete verdoppelt habe und auch die Lebenshaltungskosten exorbitant gestiegen seien. Er hoffe nun inständig durch die Hilfe von Rita Romano, dass sein Antrag beim Sozialamt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim bis Ende des Monats genehmigt wird, damit er nicht mehr auf der Straße schlafen muss. Dass der Hausbesitzer der alten Wohnung seine Kaution nicht „herausrücken“ will, kann er überhaupt nicht verstehen. Er sei aber sehr froh, wenn er bald wieder ein Dach über dem Kopf habe. Schließlich habe man bald Winter.
Rita Romano, die sich als Vermittlerin zwischen Stadt Neustadt, dem Kreis Bad Dürkheim und dem obdachlosen Mann eingeschaltet hat, will erreichen, dass der Rentner, der sich noch immer in Neustadt aufhält, spätestens am Monatsende in die neue Wohnung in Lambrecht einziehen kann. Sie ist zuversichtlich, dass dies auch klappen könnte. Bei ihrer Suche habe sie bei einigen Kommunen angefragt. Sie lobte nicht nur das gute Verhältnis zwischen ihr und dem Neustadter Oberbürgermeister, sondern auch das große Verständnis des Sachbearbeiters beim Sozialamt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, der den Antrag des Obdachlosen auf Grundsicherung schnellstens bearbeiten will. Ein großes Lob ging in diesem Zusammenhang auch an den Haßlocher Bürgermeister Meyer, bei dem man anscheinend ebenfalls wegen einer neuen Wohnung für den obdachlosen Mann in Haßloch angefragt hatte. Was Romano von dem Haßlocher Bürgermeister versprochen wurde, konnte unsere Redakteurin noch nicht in Erfahrung bringen.
Inzwischen hat unsere Redaktion den Kontakt mit dem neuen Vermieter in Lambrecht aufgenommen. NR konnte einiges in Bezug auf die Vermietung des Obdachlosen erfahren. Es wurde zugesichert, nachdem die aktuelle Sachlage erklärt werden konnte, dass alles dafür getan wird, dass der Rentner, der nicht wegen eigenem Verschulden obdachlos geworden ist, bald in die Lambrechter Wohnung einziehen kann. Von NR wurde dem Lambrechter Vermieter zugesichert, dass wegen der zurückzuzahlenden Kaution mit dem Hausbesitzer der Kontakt aufgenommen wird, damit der obdachlose Rentner seine Kaution zurückbekommt. Nicht nachvollziehen können Viele, die die Geschichte des obdachlosen Rentners kennen, dass sich der Neustadter LICHTBLICK bis jetzt noch nicht um diesen Mann gekümmert hat. Immerhin hatte der neue Geschäftsführer vom LICHKTBLICK, Robin Rode, bei der Übernahme dieses Jobs versprochen, sich um solche Menschen zu kümmern. In einem Pressegespräch mit der RHEINPFALZ am 08.01.2021 erklärte er damals: „Beim Lichtblick spüre man sofort, dass hier etwas für Menschen getan wird“. https://www.rheinpfalz.de/lokal/neustadt_artikel,-lichtblick-robin-rothe-folgt-auf-hans-eber-huber-_arid,5153858.html
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser – wie es mit dem obdachlosen und wohnungslosen Mann weitergeht – auf dem Laufenden halten.
Foto: Rita Romano, hilft dem Neustadter Obdachlosen bei der Suche einer neuen Wohnung!!