Kommentar von Christine Kern zum Buchtipp von Rechtsanwalt Ingo Lenßen
Dem Artikel von NACHRICHTEN REGIONAL zum Buchtipp von Rechtsanwalt Ingo Lenßen „Ungerechtigkeit im Namen des Volkes“, https://nachrichten-regional.de/buchtipp-ungerechtigkeit-im-namen-des-volkes-autor-ingo-lenssen/ wäre noch folgendes hinzuzufügen: „Schon vor 30 Jahren hat der amerikanische Zukunftsforscher John Naisbitt in seinem Buch „Die 10 Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Zukunft“ als die gößten Erfolgsverhinderer der Gesellschaft bezeichnet. Wie er doch Recht behalten hat!
Wissenschaftlerin untersucht Merkmale von Psychopathen
Auch in 2019 kamen sie schlecht weg. Die Wissenschaftlerin an der German Graduate School of Mangement and Law in Heilbronn untersuchte an einer Stichprobe aus Akademikern den Anteil der Personen, die besonders viele Merkmale von Psychopathen aufwiesen anhand der Kriterien, wie sie in Ihrem Bericht beschrieben sind.
Von 849 untersuchten Personen belegten die Justisten mit weitem Abstand Platz 1 mit 36,9 %, gefolgt von Managern mit 26,5 %, arbeitslose Akademiker kamen auf 14,1 %. Wenn wir sehen, dass Juristen auch im Bundestag überproportional vertreten sind, müssen wir uns eigentlich über nichts mehr wundern.
Auch nicht über sich selbst überschätzende, rücksichtslose und faule Richter, die zwar noch nicht repräsentativ für die gesamte Berufsgruppe sind, aber leider im Vormarsch wie ein Virus. Sie können entscheiden, was sie wollen, sei es noch so willkürlich, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Wundern uns da noch Allmachtsphantasien?
Weiterer Fehlanreiz für Richter
Anwesenheitsprämie. Wenn jemand das gleiche Geld bekommt, egal ob er gut oder schlecht, viel oder wenig arbeitet, was macht er dann wohl?
Wie soll er soziale Kompetenz entwickeln, wenn er nicht für Fehler gerade steht? Das muss man sich auch mal fragen dürfen.
Aber für die täglich wachsende Schar der Rechtssuchenden, die von Richterwillkür geschädigt wurden oder von Richterfaulheit die Nase voll haben, gibt es eine gute Methode.
Weniger Arbeit durch Gerichtsvergleiche
Richter wollen ja im Zivilrecht immer Vergleiche, damit sie weniger Arbeit haben. Dazu motivieren sie die Anwaltschaft durch eine zusätzliche Vergleichsgebühr. Ein Rechtsanwalt kann somit nicht wirklich daran interessiert sein, die Rechte seines Mandanten durchzusetzen. Ist er es doch – was viele von ihnen sind -, dann merken Richter sich das. Sie sehen ihn am Gerichtsstandort wieder. Dann bekommt er auf einmal keine Pflichtverteidigung mehr, oder nur noch niedrige Streitwerte, oder verliert häufig Verfahren, ohne Fehler gemacht zu haben.
Richterlicher Druck auf Rechtsanwälte hat viele Facetten
Herr des Verfahrens ist jedoch der Rechtssuchende. Will der keinen Vergleich schließen, dann müssen Richter auch mal mehr arbeiten. Empfehlen würde ich allerdings außergerichtliche Einigung im Vorfeld – allemal billiger. Es gibt auch Anwälte, die Mediationsverfahren anbieten.
Zu hoffen ist, dass bald die Richter von künstlicher Intelligenz ersetzt werden. Die gibt es heute schon in Form lernender Systeme. Wäre eine echte Qualitätsverbesserung bei Gericht!
Zumal die charakterliche Eignung gesichert ist, KI zuverlässig, unvoreingenommen und nicht eitel und selbstgefällig ist – und deutlich billiger und effizienter.
Christine Kern, Giesenhausen