von Karin Hurrle
„Mobbing“ ist das Dauerthema in unserer heutigen Gesellschaft. „Mobbing“ richtet gerade in Unternehmen Schäden von schätzungsweise 50 Milliarden Euro im Jahr an. Darauf macht Hochschul-Präsident Peter Mudra in der Sendung des Offenen Kanals Ludwigshafen Ende März aufmerksam. Weitere Experten kommen bei dieser Sendung zu Wort, u.a. auch Betroffene, die über ihre Leidensgeschichte als „Mobbing-Opfer“ berichten. Norbert Wagner will als Projektleiter dieses sensible Thema in die Öffentlichkeit bringen. Er verweist darauf, dass Mobbing in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich kein Straftatbestand ist. Als Psychologe sei es ihm deshalb wichtig, auch auf die wirtschaftlichen Folgen von Mobbing aufmerksam zu machen und die Beweggründe von Mobbern zu erkunden. Dass er Betroffene gefunden habe, die sich aus ihrer Anonymität herauswagten und über ihre Erlebnisse als Mobbing-Opfer berichten, freue ihn deshalb, um Anderen die Hemmschwelle zu nehmen. Als Moderator führte Thoams Dill-Korter geschickt durch diese Sendung. Über die Sendung vom OK Ludwigshafen hat Nachrichten Regional bereits am 12. März 2016 berichtet.
Dass Mobbing bereits ein gravierendes gesellschaftliche Problem darstellt, haben auch Rechtsanwalt Johannes Morgenthaler, die ehemalige Betriebsrätin Roswitha Menges sowie Firmenchef Ernst Stefan Bruns bestätigt, die ebenfalls an der Experten-Runde beim Offenen Kanal Ludwigshafen teilnahmen. Bruns erläuterte, dass das Phänomen Mobbing heute ähnlich verlaufe wie vor 20 Jahren das Thema Burnout. Professor Mudra führt Mobbing oft auf fehlende Menschenführung zurück, die sich zum Konfliktpotential entwickeln könne. Dass Betroffene heute ungeniert über Mobbing sprechen sehe er als Hilfe für andere, um Mobbing-Opfern Mut zu machen, ist sich Mudra sicher.
In dieser Sendereihe, die in mehreren Blöcken und drei Themenfeldern in den Offenen Kanälen regelmäßig ausgestrahlt werden, sollen auch die psychologischen Hintergründe der Mobber von Fachleuten analysiert werden; welche Präventionsmaßnahmen in Betrieben oder Schulen ergriffen werden können und welche Folgen es für Unternehmen haben kann, wenn Mobbing nicht abgestellt werden kann. Anhand von Fallbeispielen wird am Ende einer jeden Sendung eine Diskussionsrunde ihre fachlichen Meinungen dazu mitteilen.
Dem sensiblen Thema „Schüler-Mobbing“ will sich das Carl-Bosch-Gymnasium widmen. Die 20 Sendungen dazu sollen Ende April ebenfalls in den Offenen Kanälen ausgestrahlt werden.
Foto 1: Projektleiter Norbert Wagner
Foto 2: Roswitha Minges, Professor Peter Mudra, Ernst Stefan Bruns, Thomas