Am 24. November haben die Jusos Mannheim-Innenstadt/Jungbusch in den Räumlichkeiten des Mannheimer Instituts für Integration und interreligiösen Dialog in U5 eine öffentliche Diskussionsveranstaltung veranstaltet. Unter dem Titel „Vielfalt als Chance – Betriebsratsarbeit und Schwerbehindertenvertretung bei einem Weltmarktführer“ durften die Anwesenden den vielfältig aktiven Francesco Cummaudo begrüßen. Cummaudo ist Betriebsrat im Mannheimer Werk eines weltweit führenden Gesundheitsunternehmens. Moderiert wurde die lockere Gesprächsrunde der SPD-Jugend durch Cem Yalçınkaya, dem Vorsitzenden der Jusos Mannheim-Innenstadt/Jungbusch. Mit besonderer Freude durfte Yalçınkaya unter den Gästen Rumeysa Ipek Mitglied im neuen Migrationsbeirat der Stadt Mannheim und Hussein Atris den Geschäftsführer der Jusos Viernheim begrüßen.
Den Einstieg in die rege Diskussion bildete zunächst eine Rückschau in das spannende Leben von Francesco Cummaudo. Das frühe Interesse Cummaudos an der Welt und den Menschen, die Promotion in Italien und die anschließende Ankunft in Deutschland. Cummaudo klärte die Anwesenden über den Aufbau, die unterschiedlichen Zuständigkeitsbereiche und die Einflussmöglichkeiten von Gewerkschaften und Betriebsräten auf, so würden zukunftsfähige und starke Unternehmen die Chancen der betrieblichen Mitbestimmung kennen. Im globalen Wettbewerb sind die Beschäftigten eines Unternehmens der Schlüssel zum Erfolg. Eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (2006) unterstützt diese Sicht, dass Betriebsratsarbeit Unternehmen wirtschaftliche Vorteile bringt und die Zufriedenheit der Beschäftigten steigert.
Die Jusos sehen ein riesiges Potenzial im Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung und der weiteren Demokratisierung der Betriebe. Eine konstruktive Zusammenarbeit von Betriebsrat und Unternehmen, bringt alle Beteiligten voran. Taner Topcu, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Mannheim-Innenstadt/Jungbusch und Student der Volkwirtschaftslehre an der Universität Mannheim, erklärt: “In Zeiten der Globalisierung und des demografischen Wandels sind die Beschäftigten der Trumpf eines Unternehmens. Die Unternehmen müssen geeignete Rahmenbedingungen schaffen, welche die Beschäftigten zur vollen Entfaltung ihrer Potentiale verhelfen und alters- und alternsgerechtes Arbeiten ermöglichen. Das hilft, sich zukunftsfähig auf dem Markt aufzustellen.“
Cummaudo warb für die Wahrnehmung des aktiven und passiven Wahlrechts bei Betriebsratswahlen und der Mitgliedschaft in einer der zuständigen DGB-Gewerkschaften.
Ömer Yıldız, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Mannheim-Innenstadt/Jungbusch und Koordinator der Juso-AG-Projektgruppe „Politische Bildungsarbeit“, fügt hinzu: „In unserer politischen Bildungsarbeit sind die Aufklärung über die Arbeiterbewegung und die Emanzipationsbestrebungen der Unterprivilegierten fester Bestandteil. Bei der Diskussion mit Francesco wird vor allem den Jüngeren klar, dass den heutigen Selbstverständlichkeiten meistens harte Kämpfe vorausgegangen sind, darüber müssen wir uns bei heutigen Herausforderungen im Klaren sein.“.
Eine Herzensangelegenheit bildet für Cummaudo die Inklusion von Schwerbehinderten. Der Ausspruch sie sind nicht schwerbehindert, sie können nur anders und sollen ihre Chancen in den Betrieben bekommen, fand starken Zuspruch unter den Anwesenden. Die Jusos setzen sich fortwährend für eine selbstbestimmte, erlebbare und sichtbare Vielfalt in allen Lebensbereichen ein. (red.)