Eine wahre Geschichte eines Missbrauchsfalles woran die kindliche Seele zerbricht?
Auf der 15-jährigen Jubiläumsveranstaltung im vergangenen Dezember bei ANUAS hatte die Sprecherin der Interessengemeinschaft „Fairness, Transparenz und Gerechtigkeit in der Rechtsprechung“ (FTGR) viele Autoren in Berlin kennenlernen dürfen, die über wahre Geschichten schrieben und die herzzerreißend waren. Dabei wurde Karin Hurrle auch auf das Buch „Aufschrei“ der Autorin Truddi Chase aufmerksam gemacht, in dem die Autorin in ihrem Buch ihre eigene Geschichte niederschrieb, wie sie als Kind jahrelang von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht wurde und ihre Seele daran zerbrochen ist. Eine Geschichte über das erschütternde Zeugnis einer Persönlichkeitsspaltung. Mit diesem Thema befasst sich schon jahrelang die Interessengemeinschaft und auch die Redakteurin von NACHRICHTEN REGIONAL.
In diesem Buch wird die Geschichte wie folgt beschrieben: „Als Truddi Chase zum ersten Mal in ihrem Leben einen Psychotherapeuten aufsucht, diagnostiziert er bei ihr eine multiple Persönlichkeit: Ihre eigene Person war erstarrt und an ihre Stelle war eine Vielzahl von Persönlichkeiten getreten, die in ihrem Körper lebten und sie nach außen hin vertraten und verteidigten. Truddi Chase war sich dieses Zustandes nicht bewusst. Sie erinnerte sich auch nicht an den Grund, warum sie eine multiple Persönlichkeit entwickelt hatte: Seit ihrer frühen Jugend war sie von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht worden! Wer dieses BUCH einmal gelesen hat, wird es nie wieder vergessen“.
Die multiple „Persönlichkeit“
Was eine multiple Persönlichkeit ist, wird im Ärzteblatt u.a. wie folgt umschrieben: Längst habe das Thema „Multiple Persönlichkeit“ die Medien erreicht und werde spektakulär dargestellt: als ob ein Mensch zwei oder gar viele Persönlichkeiten habe, von denen mal die eine, mal die andere hervortrete und keine von der anderen wisse, heißt es im Ärzteblatt 1997. Bis zu 60 „Persönlichkeiten“ eines Menschen sollen beobachtet worden sein. Was ist daran Wahres? Was ist wissenschaftlich erwiesen? Kann man in diesem Bericht unter https://www.aerzteblatt.de/archiv/7010/Persoenlichkeitsvervielfaeltigung-Die-sogenannte-multiple-Persoenlichkeit-oder-dissoziative-Identitaetsstoerung nachlesen.
Der bekannteste Fall sei „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von R. L. Stevenson (1886) gewesen, beschreibt das Ärzteblatt. Er sei am bekanntesten geworden und werde heute noch gelesen, sei aber keineswegs eine treffliche Darstellung der Störung. Bald aber sei es um die multiple Persönlichkeit stiller geworden. Jahrzehntelang sei von ihr kaum mehr die Rede gewesen, bis sich die amerikanische Psychiatrie ab ungefähr 1965 erneut hierauf besonnen habe. „Der Ablauf wiederholte sich: erst ein außerordentliches Interesse, spektakuläre Beschreibungen, unkritische Folgerungen und Theorien – dann allmählich eine besonnenere und kritischere Einstellung zu diesem Phänomen“.