Über 40 Städte und Ge-meinden in Nordbaden, Südhessen und der Pfalz er-innern mit einem gemeinsamen Programm und vielen tollen Aktionen an die prunkvolle Zeit der Kurfür-sten und Könige. Die Villa Ludwigshöhe in Edenkoben ist zum Beispiel Schauplatz der Ausstellung „Die Könige zu Besuch“. Im hessischen Hirschhorn steigt an diesem Wochenende ein großes Rit-terfest. In den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen laufen die Vorbereitungen für die große Sonderschau „Die Wittelsbacher am Rhein“. Eine wunderbare Kooperation der drei Länder und der Kommunen ganz im metropolregionalen Sinne!
Es ist ein reiches kulturelles Erbe, das uns die Wittelsbacher in ihrer über 600 Jahre dauernden Regentschaft an Rhein und Neckar hinterließen. Getrübt ist die Jubiläumsstimmung allerdings durch die im Juli bekannt gewordenen Pläne des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums, die klassische Musikausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim zu streichen. Eine traurige Ironie der Geschichte, waren es doch einst die Wittelsbacher Carl Philipp und Carl Theodor, die Mannheim zu einer der Musikmetropo-len in Europa machten.
Die damaligen Herrscher waren also wahre Visionäre: Bereits im 18. Jahrhundert hatten sie verstanden, dass es in erheblichem Maße das kulturelle Leben ist, das einen Hof von Welt anziehend und attraktiv macht. Heute würden wir nüchtern von einem Standortvorteil sprechen. Und eines solchen würde die Region beraubt, wenn die Sparpläne Wirklichkeit werden. (red.)