ttac Ludwigshafen lädt zu einem Vortrag mit Diskussion am Donnerstag, 24. Januar 2013 um 19.30 Uhr ins ver.di-Gewerkschaftshaus Ludwigshafen, Kaiser-Wilhelm-Straße 7, ein. Thema: Wollen Sie Tierfabriken, Gentechnik und Agrosprit oder eine Ernährungs- und Energiewende? Referentin: Cinzia Fenoglio, Aktivistin der „Solidarischen Landwirtschaft“ Eine Alternative zur heutigen industriellen und großagrarischen Nahrungsmittelproduktion bietet die neue Bewegung „Solidarische Landwirtschaft“ (SoLaWi).
Eine Gruppe von Konsumenten gründet eine Kooperation mit einem ökologisch produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe. Die Jahreskosten des Hofs werden von der Gruppe nicht nur vorfinanziert, gemeinsam wird auch über Anbau und Produktion entschieden. Die Mitglieder holen die Lebensmittel am Hof oder aus Depots in der Region ab, Mitarbeit bei den anfallenden Arbeiten auf dem Hof ist möglich bzw. gewünscht. Bisher gibt es ca. 30 solcher Projekte in Deutschland.
Die Aktivistin Cinzia Fenoglio wird die Mannheimer Initiative und die Weiterweiler Gemeinschaft in der Pfalz vorstellen.
Im Kontrast dazu die heutige Situation: Supermärkte, ob Discounter oder nicht, verkaufen überwiegend großagrarisch und industriell erzeugte Lebensmittel. Nur Gentechnik konnte bisher in Deutschland und Europa durch den anhaltenden Widerstand der Verbraucher teilweise verhindert werden. Die Folgen unserer Konsumgewohnheiten und dieser Lebensmittelproduktion: unerträgliche Tierquälerei,
Antibiotikaresistenzen und Hygieneskandale, Artensterben und Monokulturen, zunehmendes Zurückdrängen der bäuerlichen Landwirtschaft, Bienensterben, Verschärfung des Klimawandels, Getreide im Tank statt auf dem Teller. Zusätzlich verschärfen Spekulation mit Nahrungsmitteln und Land das Hungerproblem außerhalb der Industrienationen.
Die Demonstration in Berlin setzt ein mächtiges Zeichen: „Wir haben es satt“. Auch Attac tritt ein für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft, wie sie im Weltagrarbericht von 2008 (auf Initiative von Weltbank und UNO) als entscheidender Faktor bei der Hungerbekämpfung und als bester Garant für Ernährungssicherheit bezeichnet wurde. Die Bundesregierung hat den Bericht bis heute nicht unterzeichnet! Die Initiative „Solidarische Landwirtschaft“ versteht sich als Teil einer breiten Gegenbewegung von ökologisch und verbraucher-freundlich orientierten NGO`s–Gemeinwohlökonomie auf dem Gebiet der Land-wirtschaft. (red.)