Ermittler Gerhard Minikus gibt Einblicke in seine Arbeit
Nach einem SWR-Bericht von Heiko Wirtz vom 5. August 2022 ist die Zahl der Kinderpornografie-Fälle in der Pfalz in den vergangenen Jahren extrem gestiegen. Woran das liegt, erklärt der Ermittler vom Polizeipräsidium Rheinpfalz Gerhard Minikus in einem Interview, das auf dem Video-Beitrag vom SWR zu sehen ist und den mach sich einfach einmal anschauen sollte. Und hier der Link dazu: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/mehr-kinderpornofaelle-in-pfalz-100.html
Gerhard Minikus ist bei der Kriminalinspektion Ludwigshafen schon jahrelang als Ermittler tätig und leitet dort das Kommissariat K2 „Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie Sexualdelikte“. Dazu gehört auch der Bereich Kinderpornografie. Seit über 20 Jahren Arbeit würden ihn – laut weiterer Berichterstattung des SWR – auch heute noch – kinderpornografische Bilder schocken. Er sagt gegenüber dem Sender: „Was einen immer beschäftigt, ist, wenn es um ganz kleine Kinder geht, um Säuglinge. Wenn ein Säugling getötet, schwer missbraucht oder entsetzlich entstellt wird“. Der 57-jährige Ermittler ist selbst Vater von zwei erwachsenen Söhnen.
Laut SWR-Bericht sind laut Statistik des Bundeskriminalamtes im Jahr 2016 insgesamt 5.687 Fälle in ganz Deutschland registriert worden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind das bundesweit mit 39.171 Fällen fast siebenmal so viel. Im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in der Vorder- und Südpfalz seien im vergangenen Jahr 504 Kinderpornografie-Fälle gezählt worden. Das ist mehr als das Achtfache dessen, was zwischen 2014 und 2018 festgestellt wurde.
Betroffene von Sexualstraftaten sagen: „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass verstärkt von Medien über solche Missstände berichtet wird und durch intensive Öffentlichkeitsarbeit Täter dingfest gemacht werden können. Durch intensive Ermittlungen der Polizei kann eine gründliche Aufklärung erfolgen, zumal Kinderpornografie im Netz neue Dimensionen von sexuellen Missbrauchs angenommen hat“. Denn Missbrauchstäter fühlen sich in den Weiten des Internets zu sicher. Um sexuelle Gewalt an Kindern zu verhindern und aufzuklären, muss ihr Risiko steigen, entdeckt zu werden.