Und wenn Rechtsanwälte ihre Mandanten verraten
Es ist eine lange Geschichte. Darum möchte unsere Redaktion verständlich darauf eingehen. Wir erhalten natürlich immer wieder Leserbriefe von Bürgerinnen und Bürgern. NACHRICHTEN REGIONAL entscheidet dann, ob er zu einem Thema passt. Ganz so einfach geht es doch nicht immer. Insbesondere dann, wenn ein Leserbriefeschreiber eine Redaktion bedrängt und wenn er Sponsor eines großen Vereins wurde. Und so war es also auch in unserem Falle.
Der Haßlocher Leserbriefeschreiber teilte uns am 21.04.2021 folgendes als Leserbrief u.a. mit: „Mit großem Interesse verfolge ich täglich Ihre Berichterstattung, welche sehr kritisch, jedoch im Namen ihrer Leser und durch die Meinungsäußerungsfreiheit legitimiert ist“. In seinem Leserbrief wurde das Schnelltestzentrum des DRK Haßloch kritisiert, das von der Firma Innofabrik betrieben wird und angeblich eine Leistungsabrechnung zwischen Gemeinde und DRK Haßloch bestünde. Er stellte öffentlich die Frage: „Wurde das DRK begünstigt, weil der Vorstand selbst im Gemeinderat sitzt?“. Die weiteren Argumente des Leserbriefeschreibers: „Des Weiteren scheint die Verwaltung der Gemeinde Haßloch über einen großen Personalüberhang zu verfügen. Über die Webseite der Gemeinde Haßloch konnte ich über die Seite – Mitarbeiter A-Z – insgesamt 83 Mitarbeiter zuordnen. Ausgehend davon, dass die abgestellten 13 Mitarbeiter alles Verwaltungsmitarbeiter sind, sprechen wir von 15 % der Mitarbeiter, die einer anderen Beschäftigung während ihrer Arbeitszeit nachgehen können“.
Genau dieser Leserbriefeschreiber ist inzwischen auch auf dem „Haßlocher Lob und Meckerkasten“ gegen unsere Redaktuerin unterwegs und beschimpft sie mit üblen Beleidigungen. Weil der Leserbriefeschreiber zu diesem Zeitpunkt auch eine Werbeanzeige in unserem Portal geschaltet hatte und diese wieder vorzeitig entfernt haben wollte, schreibt er an die Journalistin folgendes: „Ihre haltlosen und vollkommen überzogene Berichterstattung ‘Lebensmittelretter‘, passt zu Ihnen. Letztendlich sehen wir unsere Werbung auf Nachrichten-Regional, eher als negative Werbung für unser Unternehmen an. Es sollte Ihnen möglich sein, bis spätestens 19.08.2022 unsere Werbung abzuschalten.
Weil NR auf diese Forderungen nicht einging, da die Werbeanzeige bis 30.09.2022 bezahlt war, hatte er einen Haßlocher Rechtsanwalt beauftragt, der dann unsere Redaktion am 20.09.2022 aufforderte, die bezahlte Werbung bis zum 27.09.2022 aus unserem Portal herauszunehmen, ansonsten mit seiner Klage zu rechnen sei. Ganz fatal an dieser Sache ist: Dieser Haßlocher Rechtsanwalt des Leserbriefeschreibers hatte auch NACHRICHTEN REGIONAL einmal juristisch vertreten, nämlich in einem Zivilverfahren in einer Unterlassungsklage, weil angeblich im NR-Bericht unwahre Behauptungen stehen würden.
Inzwischen ist dieser Leserbriefeschreiber in den sozialen Netzwerken „Haßlocher Lob und Meckerkasten“ unterwegs. Dort schreibt er: „Was soll man von einer Frau erwarten, wo das Gericht bereits ein psychiatrisches Gutachten und eine Untersuchung auf ihren geistigen Zustand angeordnet hat. Nur eine Person, die geistig auf der Stufe eines Neugeborenen ist, kann solch einen Artikel verfassen. Ohne jegliche Grundlage und frei aus der Hüfte geschossen. Für solche Menschen haben wir in der Südpfalz, im Luftkurort Klingenmünster, eine Möglichkeit der Unterbringung“.
Nun wurde dem Haßlocher Rechtsanwalt des Leserbriefeschreibers von unserer Redakteurin aufgegeben, seinen Mandanten anzuhalten, dass diese beleidigenden Posts aus dem Netz genommen werden und eine Stellungnahme von ihm erwartet wird. Wenn er diese nicht innerhalb der nächsten acht Tage abgibt, muss der Rechtsanwalt damit rechnen, dass er wegen Mandantenverrat bei der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer angezeigt wird. Diese Anzeige wird dann auch an die Bundesrechtsanwaltskammer in Berlin gehen.
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser über die neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.