Ihre Geschichte soll demnächst als Buch erscheinen
Karin Hurrle nahm ihren Vortrag am 08. Januar 2024 im Frankfurter Saalbau Gallus zum Thema „Warum werden immer wieder falsche Gerichtsgutachten erstellt“ zum Anlass, um die Teilnehmer darüber zu informieren, wie schnell man in der Psychiatrie landen kann, wenn man nicht „systemkonform“ ist. Sie verdeutlichte das am Beispiel „Mollath“, der sieben Jahre in Bayern in der geschlossenen Psychiatrie wegen seiner Ehefrau saß, weil sie für politisch Verantwortliche unseriöse Bankgeschäfte durchführte und Gustl Mollath dagegen vorging. Auch ihre Geschichte beschrieb Karin Hurrle als „Politik-Triller“, der bis spätestens im Sommer als Buch erscheinen wird.
Seit fast 30 Jahren müsse sie willkürliche und politische Attacken ertragen, weil man sie mundtot machen will, erzählt Hurrle. Zunächst als Gemeinderätin, weil sie ihre eigene Meinung vertrat, später als Vorsitzende einiger Vereine. Als man sie aus der Fraktion geworfen habe, habe sie ein Internetportal eröffnet, um die Bevölkerung über politische Missstände zu informieren. Aber auch da seien die politischen Attacken gegen sie weitergeführt worden. Mit ständigen Strafprozessen sei sie gezielt durch Handlanger der Politik überfrachtet worden, um sie und ihren Ehemann finanziell „auszubluten“. Das sei soweit gegangen, dass man auch Ärzte zum Handlanger gemacht habe, um sie gesundheitlich zu ruinieren, erzählte die Referentin in der anschließenden Diskussion. Auch ihr Ehemann sei von solchen willkürlichen Attacken nicht verschont geblieben. Der Höhepunkt dieser „Willkür“ sei gewesen, dass eine Richterin des Landgerichts Frankenthal einen Neustadter Gutachter beauftragt habe, ein Gutachten über sie zu erstellen, um sie für geschäftsunfähig erklären zu lassen. Als Gründe gab sie an, dass sie wegen ihrer Berichte in ihrem Internetportal „Wahnvorstellungen“ hätte und daher in die Psychiatrie gehöre.
Wie im Bericht von NR vom 09.01.2024 bereits erwähnt, war es bei dem Vortrag von Karin Hurrle „mucksmäuschenstill“, man hätte eine Stecknadel fallen hören, so spannend erschien anscheinend für die Anwesenden ihre Geschichte, https://nachrichten-regional.de/e-i-l-m-e-l-d-u-n-g-vortrag-von-karin-hurrle-in-frankfurt-fand-grosse-resonanz/. Hurrle erzählt, dass Einlieferungen in Psychiatrien nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, zum Wirtschaftsfaktor geworden sei, wo Staat und Kirche sich einen Wettkampf um die MACHT lieferten. Sie glaubt, dass Institutionen auf „Menschenfang“ gehen, um den Rubel rollen zu sehen. Karin Hurrle spricht auch über ihre schlimmsten Erlebnisse, die sie fast in eine Depression geführt hätten. Das sei ihre Verhaftung am 09. September 2021 gewesen, als morgens um 6.30 Uhr vier Neustadter und vier Haßlocher Polizisten mit einem fingierten Haftbefehl vor der Türe standen und sie in die JVA nach Rohrbach brachten. Dort sei sie in einer Zelle zusammengebrochen, weil man ihr ihre Herzmedikamente verweigerte. Der anschließende Aufenthalt in einem Bad Kreuznacher Krankenhaus sei für sie wie ein „Albtraum“ gewesen, wo man sie fünf Tage ans Krankenbett mit Fußfesseln angekettet und rund um die Uhr durch drei Justizbeamte überwacht habe. Nur einem Journalistenkollegen sei es damals zu verdanken gewesen, der ihren Fall öffentlich gemacht hatte. Weder ihr Ehemann, noch Freunde hätten über ihren Verbleib was gewusst. Als ein Mitarbeiter einer Haßlocher Ärztin eine „Vermisstenanzeige“ geschaltet hatte, hätte man ihr Aufenthalt nicht mehr verschweigen können.
In der anschließenden Diskussion gab es viele Fragen, aber auch Hinweise von Betroffenen, die Ähnliches erlebten. Keiner der Anwesenden zog die Erlebnisse der Referentin in Zweifel. Alle Anwesenden waren gerührt wegen ihrer Geschichte und versprachen, dies zu kommunizieren.
Und hier zum Videobeitrag des Vortrages: https://www.youtube.com/watch?v=0kRu5DgZEu0