Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann hat Büchereien in Taunusstein (Rheingau-Taunus-Kreis), Lampertheim (Kreis Bergstraße), Münster (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und Felsberg (Schwalm-Eder-Kreis) mit dem hessischen Leseförderpreis 2013 ausgezeichnet. „Sie alle haben herausragende, beispielgebende Projekte zur Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen organisiert“, sagte die Ministerin Ende November bei der Preisverleihung in der Kinder-Akademie Fulda. Die von einer unabhängigen Jury vergebene Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro dotiert. Viele Einrichtungen greifen das Thema Leseförderung engagiert auf“, sagte Kühne-Hörmann und fügte hinzu: „Selten fanden sich unter den Preisträgern so viele Menschen, die sich der Leseförderung in ihrer Freizeit widmen – seien es ehrenamtliche Helferinnen und Helfer oder die vielen Beschäftigten in den Bibliotheken, die die Projekte außerhalb ihrer Arbeitszeit stemmen.
Für dieses Engagement danke ich sehr herzlich. Lese- und Sprachkompetenz gehören zu den Schlüsselqualifikationen, die wesentlich für schulischen und beruflichen Erfolg sind.“ Die Stadtbücherei Lampertheim erhält diesen Preis bereits seit 2003 zum 4. Mal.
Die Stadtbücherei Lampertheim bekommt für ihr Projekt “Leselust statt Lesefrust“ 4.000 Euro.
Dabei wird gezielte und intensive Förderung leseschwacher Kinder durch ausgebildete Lesepaten betrieben.
Ziel des Projektes „ Leselust statt Lesefrust“ ist es, leseschwache Kinder durch das kostenlose Angebot kontinuierlicher Leseförderung eine fundierte Hilfestellung in der Lernentwicklung zu bieten. Von zentraler Bedeutung für die Durchführung ist das bürgerliche Engagement der sogenannten LesepatInnen. Darüber hinaus unterstützen die örtlichen Grundschulen das Projekt der Stadtbücherei Lampertheim. Alle Eltern und Kinder der zweiten Klassen werden über die Grundschulen gezielt auf dieses Projekt aufmerksam gemacht. Inzwischen finden regelmäßig jede Woche zehn Leseförderkurse mit einer Gruppengröße von jeweils zwei bis vier Kindern satt. Weitere Kinder stehen auf der Warteliste.
Für die Zielgruppe leseschwache Kinder der 2. Klasse, vor allem aber für Kinder, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, lesen die LesepatInnen interessante und spannende Geschichten vor, lassen sich dann umgekehrt auch selbst von den Kindern Passagen vorlesen. Um die Aufmerksamkeit der Kinder zu wecken, wird mit Fragen und Antworten, dem Wiederentdecken bestimmter Wörter im Texte, sowie anderen kleinen Spielelementen gearbeitet. Jede Gruppe von max. vier Kindern hat eine feste Bezugsperson, die die Lesefortschritte kontinuierlich unterstützt. Einmal pro Woche trifft sich eine solche Gruppe für 30-40 Minuten.
Die Kinder und die Lesepatinnen bringen eigene Lektürevorschläge ein, die dann nach Möglichkeit von der Stadtbücherei zur Verfügung gestellt werden. Das herzliche Verhältnis zwischen Kindern und Lespatinnen ist ein wichtiger Baustein, um die erklärten Ziele umzusetzen: den Kindern Lust und Freude am Umgang mit Bücher und am Sprechen zu vermitteln, ihre Lese- und Sprachkompetenz sowie ihren Wortschatz zu erweitern und zu festigen, Sprachdefizite abzubauen, durch das Zuhören die Konzentrationsfähigkeit zu fördern und die Kinder mit anderen Muttersprachen beim Deutschlernen zu unterstützen.
Viele Kinder bringen mittlerweile ihre Geschwister, Freunde oder Elternteile mit in die Stunde.
Wer bei der Stadtbücherei Lesepate werden will, kann sich direkt mit der Büchereileitung in Verbindung setzen oder über die Internetseite der Stadtbücherei oder der Stadt Lampertheim
www.ehrenamt-lampertheim.de informieren.