BGH weist Verfahren an das Landgericht Frankenthal zurück – Nachrichten Regional hat den Verurteilten in der JVA Diez besucht
Am Dienstag, den 13. Februar wird vor der 2. Großen Strafkammer in Frankenthal der Doppelmord von 2016/2017 von zwei Geschäftsleuten erneut verhandelt, nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil teilweise aufgehoben und an das Landgericht Frankenthal zurückverwiesen hatte. Es ging damals um ein Trio, das die beiden Mordopfer entführt und ein Lösegeld von 975.000 Euro von den Familienmitgliedern erpresst haben soll. Eine Frau hatte damals den Lockvogel gespielt und den Ludwigshafener Unternehmer Ismail TORUN in einen Hinterhalt gelockt. Dem Hauptangeklagten Ramazan G. wird vorgeworfen, die beiden Geschäftsleute erdrosselt zu haben. Eine Strafkammer des Landgerichts Frankenthal hat mit ihrem Urteil im September 2018 die besondere Schwere des damals 49-jährigen Ramazan G. festgestellt und ihn zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit Sicherheitsverwahrung wegen seiner vielen Vorstrafen verurteilt. Das bedeutet rein juristisch gesehen, dass er nach 15 Jahren Haft, keinen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung stellen kann.
Die Neuverhandlung der Sicherheitsverwahrung soll nun vor einer anderen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal verhandelt werden. Dafür sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Der Prozessauftakt ist für den 13. Februar terminiert.
„Es könnte sein, dass bei der nächsten Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht Frankenthal Licht ins Dunkel kommt oder sogar die BOMBE platzt, wenn der zweite Verurteilte Ramazan G. aussagen muss, der bereits zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde“. Das hat Nachrichten-Regional im September 2020 nach einem Besuch bei dem Gefangenen in der JVA erfahren und am 03.11.2020 darüber berichtet. https://nachrichten-regional.de/mord-fall-torun-kommt-bald-licht-ins-dunkel/. Einer seiner drei Pflichtverteidiger ist der Haßlocher Rechtsanwalt Bugday. Hinweise erhielten wir auch von Journalistenkollegen. Auch die BILD-Zeitung hatte am 22.10.2017 über die Erpressung der beiden Geschäftsleute mit Todesfolge berichtet. Und auch Nachrichten Regional wurde gebeten, diesem Fall auf den Grund zu gehen. Zwei Mal hatte unsere Redakteurin den Gefangenen in der Sicherheitsverwahrung in Diez besucht, und umfangreiche Akten sichten können. In jeder Hinsicht bestehen auch heute noch große Zweifel, ob bei den Ermittlungen alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Hier auch der Auszug aus der damaligen BILD-Zeitung
Auch NR wird den Fall im Auge behalten und durch unsere Berichterstattung unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.