n der Südpfalz muss wegen der Nähe zum Corona-Risikogebiet Grand-Est – zu dem auch das Elsass zählt – und aufgrund des bis vor kurzem intensiven Austauschs über die Grenzen hinweg mit einer verstärkten Ausbreitung des Corona-Virus gerechnet werden. So lautet die Lage-Einschätzung der Verantwortlichen in den Katastrophenschutzstäben für die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Stadt Landau. Die drei Gebietskörperschaften bereiten sich deswegen eng abgestimmt auf ein bevorstehendes Krisen-Szenario mit einer großen Zahl von Erkrankten vor. Alle Maßnahmen werden dabei nicht nur eingebunden in die Landeslage entwickelt, sondern auch auf Basis eines speziellen Monitorings zur aktuellen Situation im benachbarten Elsass. Notkrankenhaus-Strukturen zur Entlastung der bestehenden Krankenhausstandorte sind in Landau, Wörth und Bad Bergzabern im Aufbau. Außerdem erweitern die vorhandenen Kliniken ihre intensivmedizinischen Möglichkeiten. Auf die jüngsten Notrufe aus der französischen Nachbarschaft haben die Südpfalz-Kommunen mit ersten Materialhilfen reagiert und auch französische Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen. Die besondere Südpfalz-Situation hat die beiden Landräte Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt sowie Oberbürgermeister Thomas Hirsch auch bewogen, sich mit einem Hilfeersuchen an die Bundeswehr zu wenden: Demnach könnte in leerstehenden Teilen des Krankenhauses Bad Bergzabern eine zusätzliche Intensivstation durch die Bundeswehr aufgebaut werden. „Wir hoffen, dass der Antrag, der auf die besonderen Gegebenheiten an der deutsch-französischen Grenze abzielt, bei der Bundeswehr positiv aufgenommen wird“, heißt es aus den Verwaltungsspitzen. Man hoffe auf eine kurzfristige Entscheidung, so die südpfälzischen Spitzenvertreter. Mehrere regionale Abgeordnete unterstützen die Initiative der Kommunalpolitiker, darunter die Mitglieder des Bundestages Thomas Hitschler und Dr. Tobias Lindner sowie Dr. Thomas Gebhart, Parlametarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, gerade auch im Hinblick auf die deutsch-französische Zusammenarbeit. (red.)