Bürgerinnen und Bürger wünschen sich einen Juristen in der Verwaltungsspitze
Viele Bürgerinnen und Bürger haben seit der Bürgermeisterwahl in Haßloch bei NACHRICHTEN REGIONAL angerufen und wollten noch ihren Leserbrief veröffentlicht haben. Wegen der Vielzahl der Nachfragen konnten wir allerdings die Wünsche nicht mehr erfüllen. Es wären zu viele gewesen. Eines ist immer wieder deutlich geworden: Die Haßlocher Bürgerinnen und Bürger wünschen sich einen Juristen in der Verwaltungsspitze. Und das ist verständlich. Denn der neue Bürgermeister wird noch viele rechtlichen Dinge für die Gemeinde Haßloch zu bewältigen haben. Dazu gehört nicht nur juristische Fachkompetenz, es gehört auch Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsvermögen und Fingerspitzengefühl.
Es stehen noch viele wichtige Themen in Haßloch an. Dazu gehört die geplante Ansiedlung des Logistikzentrums, wie geht es mit dem Haßlocher Badepark weiter. Es laufen noch Prozesse wegen dem Neubaugebiet „Südlich der Rosenstraße“, auch der Streit um die Rehbachverlegung und die damit verbundenen utopischen Kosten werden noch Streitpunkt sein. Insofern wird es für die künftige Verwaltungsspitze nicht einfach sein, Fachkompetenz mit juristischen Fähigkeiten in Einklang zu bringen. Auch wenn das Verwaltungsgericht Neustadt bezüglich Logistikzentrum zu Gunsten der Gemeinde Haßloch entschieden hat, so hat die Veränderungssperre, die den Bau derzeit gestoppt hat, nur eine Laufzeit, die ab März 2021 nur noch um ein Jahr verlängert werden kann. Spätestens dann wird der Verantwortliche der Haßlocher Verwaltung Farbe bekennen müssen, wer dem US-Investor Versprechungen gemacht hat, dass er ein Logistikzentrum auf eine Fläche von 50.000 Quadratmeter „Am Obermühlweg“ bauen darf. Immerhin wurde der Firma Hillwood für dieses Vorhaben ein zur Umsetzung des Projekts benötigtes Grundstück von der Gemeinde Haßloch verkauft. Und dieses Bauvorhaben wird zur „Riesenbaustelle“ für die Juristen werden, die nicht die einzige sein wird.
Noch ist es also möglich, dem richtigen Bewerber am kommenden Sonntag seine Stimme zu geben, auch die Nicht-Wähler haben einen Einfluss auf den Ausgang dieser Bürgermeisterwahl, wenn sie am Sonntag an die Wahlurne gehen. Die Wahlbeteiligung lag am 08.11.2020 bei 56,41 Prozent. Davon erreichte Tobias Meyer (CDU) 47,88 Prozent, Ralf Trösch (SPD) 33,35 Prozent und Peter Stuhlfauth (AfD) 18,77 Prozent der Stimmen.
Daher ein Appell an die Haßlocher Bürgerschaft:
Gehen Sie am Sonntag zur Wahl, wenn Sie nicht schon per Briefwahl gewählt haben. Geben Sie der Person Ihres Vertrauens ihre Stimme, die mindestens 8 Jahre die Aufgabe hat, die Haßlocher Verwaltung wieder in geordnete Bahnen zu führen.