Die unendliche Geschichte von Ulvi Kulac
Liest man die ersten 132 Seiten des Buches „Weggesperrt“ von Gudrun Rödel, die sich ausschließlich um den Fall „Ulvi Kulac“ drehen, merkt man schnell, dass die Ermittlungen absichtlich in eine falsche Richtung geführt wurden. An Ulvi Kulac, dem man eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an Peggy Knobloch auferlegt hatte, weil er angeblich das vermisste Mädchen ermordet haben soll, wollte man ein Exempel statuieren, in dem man der Öffentlichkeit den Beweis erbringen wollte, dass alle geistig Behinderten auch gleichzeitig kriminell sein müssen. Die Gründe dieser Falschermittlungen sind inzwischen ein offenes Geheimnis.
Da dem Vernehmen nach und laut Aktenlage nicht angenommen werden kann, dass Peggys Mutter ein seriöses Leben führte und sie laut Aussagen von Zeugen anscheinend mehrere Liebschaften gehabt haben soll, kann vermutet werden, dass solche Liebschaften auch den Ermittlern bekannt waren. Über entsprechende Sachverhalte konnte unsere Redakteurin bereits vor Jahren mit dem damaligen und inzwischen verstorbenen Rechtsanwalt Saschenbrecker sprechen, der Ulvi Kulac letztendlich dazu verhalf, dass er nach einem von Rechtsanwalt Euler errungenen Freispruch auch aus der Psychiatrie entlassen werden konnte. Doch wie ging es dann weiter?
Warum wurde der wahre Täter bis heute nicht „dingfest“ gemacht? Liegen hierfür doch andere Gründe vor? Oder kennt man durch die vielen Abhöraktionen womöglich doch denTäter, will aber seine Identität vertuschen? Erschüttert waren zumindest nicht nur viele Leser des Buches über die erfolgten Abhöraktionen, die nicht nur Gudrun Rödel galten, sondern mindestens weitere 200 Personen waren davon betroffen. Dass solche Abhöraktionen stattgefunden hatten, wurde Gudrun Rödel von der Staatsanwaltschaft auch wie folgt mitgeteilt:
„Sehr geehrte Frau Rödel,
in den o.g. Ermittlungsverfahren wegen Mordes zum Nachteil von Peggy
Knobloch wurde aufgrund richterlicher Anordnung Telefonkommunikation,
an der Sie beteiligt waren, aufgezeichnet.
Dieses Schreiben dient rein zu Ihrer Information.
Die Aufzeichnungen werden den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend vernichtet bzw. gelöscht.
Es wird gebeten, von Anfragen abzusehen.
Es wird darauf hingewiesen, dass Sie nach § 101 Abs. VII StPO bei dem Amtsgericht Bayreuth bis zu zwei Wochen nach dieser Benachrichtigung die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Maßnahme sowie der Art und Weise ihres Vollzuges beantragen können“.
Wie den Akten über den Mordfall Peggy Knobloch zu entnehmen ist, waren also von dieser Ruf schädigenden Abhöraktion etwa 200 Personen betroffen. Wie unserer Redaktion seinerzeit von Rechtsanwalt Saschenbrecker berichtet wurde, können auch andere Gründe für diese Abhöraktion wegen des Verschwindens von Peggy die Ursache gewesen sein. Gerade der Kinderhandelt nach Tschechien sei schon jahrelang gängige Praxis, wo auch Kinderprostitution mehrmals aufgedeckt worden sei. Rechtsanwalt Saschenbrecker verwies dabei auf die Geschichte des investigativen Journalisten Fassbender, der bei seiner Recherchearbeit in Tschechien niedergeschlagen und krankenhausreif geschlagen wurde. Drei Jahre im Krankenhaus lag und seither berufsunfähig ist, siehe LINK: https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=28277.
Über Kinderprostitution und Kinderhandel wurde auch von der Filmemacherin Ina Jung und dem Bestseller-Autor Friedrich Ani berichtet, Beide wurden auch im Buch von Gudrun Rödel auf Seite 41 erwähnt. Mehrere Medien hatten über den Mordfall Peggy Knobloch berichtet: https://www.merkur.de/tv/das-unsichtbare-maedchen-zdf-fall-peggy-brutaler-krimi-mm-2588321.html
Auch wenn Gudrun Rödel die Geschichte in ihrem Buch von Ulvi Kulac auf Seite 132 mit folgenden Worten schließt:
„Ulvi und seine Familie mussten in all den Jahren – und auch heute noch –Diffamierungen und Beleidigungen in einem fast unerträglichen Ausmaß erleiden und ertragen, während eine bestimmte Klientel für ihr Tun aus ganz bestimmten Gründen nie strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen wurde und ein nahezu unbeschwertes Leben führt“,
so weiß man dennoch nicht, ob die Geschichte von Ulvi Kulac wirklich mit diesem Kapitel im Buch zu Ende ist!