Ralf Berger fordert Transparenz und Standort an der Autobahn
von Karin Hurrle
Bei der letzten Dienstags-Demonstration vor dem Haßlocher Rathaus, die inzwischen zum 3. Mal stattfand und an der über 200 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen kritisierten die Redner die Intransparenz des Bauausschusses, der in der vergangenen Woche erneut nichtöffentlich zum Tagesordnungspunkt Logistikzentrum getagt hatte. Am 20. Februar soll daher in der öffentlichen Gemeinderatsitzung, an der auch alle Bürger und Kritiker teilnehmen können, über dieses Thema von Bürgermeister Lorch informiert werden. Kritik wurde insbesondere laut, daß mit dem Bau des Logistikzentrums nicht nur hohe gesundheitliche Belastungen, sondern auch ein Wertverlust von Grundstücken und Häusern in der Nachbarschaft befürchtet werden. Ralf Berger vom Bürgerengagement fordert mehr Transparenz wegen den Planungen, sprach sich allerdings nicht grundsätzlich gegen ein Logistikzentrum in Haßloch aus, vielmehr fordert er einen Standort an der Autobahn. Ein weiterer Sprecher des Bürgerengagements teilte mit, dass die Mitteilung der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, die Baugenehmigung bis Anfang 2020 auszusetzen, die Bürger nicht sonderlich überzeugt habe. Denn diese glauben nicht daran, dass alles dran gesetzt werde, um den Bau des Logistikzentrums zu verhindern. Einige sind davon überzeugt, dass man das Thema wegen den anstehenden Kommunalwahlen im Mai zurückhalten will. Von vielen Haßlocher Bürgern war zu hören, dass man von Politikern des Kreises mehr als enttäuscht sei, die den Haßlocher Bürgern einen solchen Bau zumuten. Bauchweh haben verschiedne Bürger auch bei der Exkursion der Haßlocher CDU, die sich am 25. Januar bei einer Besichtigungsfahrt die Mannheimer Müllverbrennungsanlage angeschaut haben. Weshalb fahren Haßlocher Politiker zu einer Müllverbrennungsanlage, wenn man nicht bereits einen Plan in der Tasche hat, fragen sich diese besorgten Bürger. Manche Insider wollen wissen, dass das geplante Logistikzentrum möglicherweise mit der Fahrt zu den Mannheimer Müllverbrennungsanlagen im Zusammenhang steht, da gerade die beiden CDU-Kreistagskandidaten Renate Armbrust und Hans Grohe von der Sinnhaftigkeit einer solchen Anlage auf der Friesenheimer Insel möglicherweise überzeugt sind. „Nachtigall ich hör die Trapsen“ äußerten einige SPD-Mitglieder, die allerdings namentlich nicht genannt werden wollten, allerdings mit Skepsis auf die Planungen des Logistikzentrums und die Fahrt der CDU zu den Mannheimer Müllverbrennungsan lagen schauen. Schon einmal sei eine Müllverbrennungsanlage in Haßloch geplant gewesen, um das Energiekonzept der Gemeindewerke Haßloch zu ergänzen. Damals sei ebenfalls die CDU der Initiator solcher Planungen gewesen, wurde kritisch geäußert. Insider fragen sich inzwischen, muss sich ein solches Fiasko nochmals wiederholen, um ein geordnetes Energie-Kreislauf-Konzept zu realisieren? Und warum muss immer Haßloch herhalten?