13 Maskenmodelle haben die Nachprüfungen der DEKRA im Auftrag des Landes Baden-Württemberg nicht bestanden
Das Bundesgesundheitsministerium verschenkte noch im Dezember 2020 und Januar 2021 KN95 Masken, die zu Beginn der Pandemie nur einen Schnelltest durchlaufen hatten. Laut Informationen, die dem Hamburg Journal vorliegen, warnen die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband in Hamburg intern vor der Verwendung der Maskenmodelle, die das Ministerium verteilt hat. Der Grund: 13 Maskenmodelle haben die Nachprüfungen der DEKRA im Auftrag des Landes Baden-Württemberg nicht bestanden. Siehe auch hier den Videobeitrag: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Maskenlieferung-des-Gesundheitsministeriums-wirft-Fragen-auf,corona7076.html.
Seit Jahreswechsel wieder aufwendiger geprüfte Masken verfügbar
Stationäre Pflegeeinrichtungen, Ambulante Pflegedienste, Tagespflegen und Hospize in Hamburg wurden ungefragt mit den Schnelltestmasken beliefert. Dabei waren zum Jahreswechsel wieder ausreichend aufwendiger geprüfte Masken auf dem Markt. In einem Schreiben, das den Paketen beiliegt, heißt es, die Bundesrepublik hafte nicht dafür, dass die Masken verkehrsfähig und frei von Mängeln seien. Manche dieser Masken bestanden Nachprüfungen der DEKRA im Auftrag des Landes Baden-Württemberg nicht. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg und die AWO Hamburg warnen jetzt die beschenkten Einrichtungen vor der Verwendung mancher Modelle aus dem sogenannten „Maskenhilfspaket“ des Bundesgesundheitsministeriums.
Stadt Hamburg stoppte Verwendung der Masken
Das Bundesgesundheitsministerium teilte mit, die Masken seien in einem standardisierten, zweistufigen Verfahren qualitätsgeprüft worden, um ihre Eignung als Infektionsschutz im Gesundheitssektor sicherzustellen. Sie hätten die Qualitätsprüfungen bestanden, die zu Beginn der Pandemie in einer EU Richtlinie empfohlen worden seien. Die Richtlinie mit vereinfachten Prüfbedingungen trat im März 2020 in Kraft, weil damals zu wenig Masken auf dem Markt waren.
Masken-Mangelsitution seit Oktober 2020 beendet
Diese Mangelsituation wurde vom Bundesarbeitsministerium zum 1. Oktober 2020 für beendet erklärt. Laut einer Antwort an die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen hat das Bundesgesundheitsministerium zu Beginn der Pandemie eine Milliarde Masken bestellt. Ein Drittel dieser Masken, schätzt der Sachverständige Dr. Roland Ballier, lagere bis heute in Logistikzentren. Daher gibt es aus Sicht des Sachverständigen zwei mögliche Gründe für die Verteilung der Masken. Es sei denkbar, dass es um Vorsorge gegangen sei, falls wieder eine Mangelsituation bei der Beschaffung aufwendiger zertifizierter Masken eintrete. Möglich sei aber auch, dass durch die Verteilung der Masken an Pflegeeinrichtungen das Bundesgesundheitsministerium Lagerkosten habe reduzieren wollen, so der Experte.
Quelle: NDR Hamburg