Neuesten Pressemeldungen des SWR Rheinland-Pfalz zufolge, gibt es neuen Ärger wegen des Geothermiekraftwerkes in Landau. Das Landesamt für Geologie und Bergbau habe festgestellt, dass das Grundwasser rund um das Kraftwerk verunreinigt sei. Nach Angaben des Landesamtes seien erhöhte Werte von Salzen und Schwermetallen nachgewiesen worden. Die Verunreinigungen würden wahrscheinlich aus einem Leck einer Bohrung des Geothermiekraftwerkes Landau stammen, so die SWR-Nachrichten. Belastetes Salzwasser sei dort aus der Tiefe gefördert worden und so wohl in das Grundwasser gelangt. Nach weiteren Angaben des Landesamtes sei die Trinkwasserversorgung in Landau aber nicht gefährdet. Messstellen würden nun aber verstärkt überprüft werden, heißt es weiter.
Außerdem sei die Staatsanwaltschaft Landau informiert worden, denn Verunreinigungen von Grundwasser sei eine Straftat. Das Landesamt rechne damit, dass in der kommenden Woche weitere Ergebnisse zu der Grundwasserverunreinigung vorliegen. Das Geothermiekraftwerk Landau ist zur Zeit abgeschaltet. Es soll auch Erhebungen in der Stadt Landau ausgelöst haben.
Erst gestern hatte sich die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) gegen eine dritte Bohrung in Landau ausgesprochen. In einem Schreiben an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) forderte sie ihn auf, das Vorhaben finanziell nicht mehr zu unterstützen.
Die Bodenhebungen und Risse rund um das umstrittene Kraftwerk in Landau, welche mit der Geothermie-Anlage in Verbindung gebracht werden, haben den Landauer Stadtrat bewogen, eine Resolution zur Stilllegung des Geothermiekraftwerkes zu verabschieden, die sich auch gegen weitere Bohrungen richtet.
Zur Historie des Geothermiekraftwerkes:
Im November 2007 geht das Geothermiekraftwerk in Landau ans Netz. Beabsichtigt war, 6000 Haushalte mit Strom und 300 mit Wärme zu versorgen. Die Anlage war ausgerichtet, heißes Wasser aus 3000 Meter Tiefe zu fördern.
Im August 2009 wurden bereits zwei Erdebeben der Stärken 2,7 und 1,6 auf der Richterskala gemessen.
Im September 2009 tagte zum ersten Mal eine vom Umweltministerium zur Ursachenforschung eingesetzte Kommission. Als es zu einem erneuten Erdbeben kam, wurde die Landauer Anlage abgeschaltet.
Im November 2009 wurde die Anlage wieder angefahren, nachdem das Ministerium unter Anordnung von Auflagen, den Druck bei den Bohrungen zu vermindern, zustimmt. Der Probebetrieb läuft befristet weiter.
Im Juli 2012 stimmt das Bundesministerium einer dritten Bohrung unter finanzieller Beteiligung von 4,3 Mio. Euro zu. Damit soll die Landauer Anlage sicherer und wirtschaftlicher werden.
Im Mai 2013 beschließt die Energie Südwest (ESW) AG Landau den Ausstieg aus der Geothermie. Sie drohen ihrem Partner Pfalzwerke mit Insolvenz.
Im Juli 2013 übernimmt der Marktführer geothermischer Tiefenbohrungen DALDRUP und Söhne 40 von 50 Prozent der ESW-Anteile.
Im Dezember 2013 übernimmt DALTRUP auch die 50 Prozent der Anteile der Pfalzwerke.
Im März 2014 erhebt sich erneut die Erde in Landau. Die Anlage wird heruntergefahren. Es herrscht große Unsicherheit beim Landauer Stadtrat, ob der Grund hierfür doch beim Landauer Geothermiekraftwerk zu suchen ist.