Deutsche Journalistin Mesale Tolu bleibt in Haft
tagesschau.de berichtete am 23.08.2017 darüber, dass die deutsche Journalistin Mesale Tolu weiter in türkischer Untersuchungshaft bleiben muss. Das zuständige Gericht in Istanbul habe die Entscheidung mit einer angeblich anhaltenden Fluchtgefahr begründet. Ihr wird u.a. Terrorpropaganda vorgeworfen. Die deutsche Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu müsse daher vorerst in türkischer Untersuchungshaft bleiben. Das habe das zuständige Gericht in Istanbul bei einer routinemäßigen Haftprüfung, wie Tolus Anwältin Kader Tonc dem ARD-Studio Istanbul bestätigte, entschieden. Gründe seien unter anderem eine mögliche Fluchtgefahr ihrer Mandantin sowie die noch nicht abgeschlossene Beweissammlung.
Nach weiteren Angaben der Anwältin wolle der deutsche Botschafter Martin Erdmannn noch heute Tolu im Frauengefängnis Bakirköy besuchen. Bereits am Dienstag habe Erdmann den „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel und den Menschenrechtler Peter Steudtner im Gefängnis Silivri westlich von Istanbul besucht, wurde weiter berichtet. Tolu ist Ende April von einer Anti-Terror-Einheit in ihrer Wohnung festgenommen worden. Die 33-Jährige arbeitete für die regierungskritische Nachrichtenagentur ETHA, die Internetseite ist seit 2015 in der Türkei durch Gerichtsbeschluss gesperrt, die Agentur arbeite aber weiter. Tolu wird am 11. Oktober der Prozess gemacht. Ihr droht eine Haftstrafe bis zu 15 Jahre. (red.)