TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt gewinnen zum Jahresauftakt 73:95 bei den Elageni Falcons – Uta Gelbke mit „Sahnetag“
Die erste Partie eines Jahres gilt gemeinhin als Wundertüte, herrscht doch Unsicherheit ob der Fitness und geleisteten „Trainingshausaufgaben“ der Spielerinnen über die Feiertage und zwischen den Jahren.Ein Spielrhythmus ist noch nicht vorhanden und muss daher schnell gefunden werden. Als hätte es keine Pause gegeben beseitigte TOWERS-Kapitänen Uta Gelbke direkt zu Beginn der Begegnung am vergangenen Sonntag alle Zweifel und legte los wie die sprichwörtliche Feuerwehr: Zur TOWERS-Führung nach 6 Spielminuten steuerte die Nummer 11 ALLE Punkte bei und ließ vier Dreipunktewürfe durch die gegnerische Reuse zischen. Ganz zufrieden zeigte sich das Trainergespann Harald Roth/Ali Kocak trotz der Führung und einer mannschaftlich guten Offense dennoch nicht. Die Defense bereitete Sorgen und bereist jetzt zeichnete sich ab, dass der Bad Homburger Amerikaimport Chelsea Meeks ebenfalls sehr gut aufgelegt war.
Mit guten Pässen spielte sie ein ums andere Mal ihre freien Centerspielerinnen an oder zog selbst zum Korb und ließ die TOWERS-Verteidigung alt aussehen. Abstimmungsfehler und mangelnde Kommunikation wurden durch Fouls kompensiert. Eine fehlerlose Freiwurfquote der kleinen Aufbauspielerin mit insgesamt 14 von 14 verwandelten Freiwürfen schraubten ihre Punkteausbeute aus Sicht der TOWERS unnötig hoch. Am Ende konnte sie 30 Punkte für sich verzeichnen und lieferte ein sehr starkes Spiel ab. Übertroffen wurde sie dabei allerdings von Uta Gelbke, die einen absoluten Sahne Tag erwischte und ihrerseits am Ende auf sensationelle 41 Punkte (darunter 9 von zwölf verwandelte Dreier) kam. Leider reichten jedoch ihre 16 Punkte im ersten Viertel nicht, um nachhaltig in Führung zu bleiben. Bad Homburg verkürzte in den letzten drei Minuten des Viertels den Rückstand bis zum Ausgleich (17:17, 9. Min) bevor Pippa Faul den letzten Korb zur 17:19 Viertelführung beisteuerte.
Das zweite Viertel war das offensiv stärkste der TOWERS mit insgesamt 29 erzielten Punkten. Nun trugen sich gleich sechs neue Spielerinnen in die Scorerliste ein und entlasteten damit die Kapitänin, die weiterhin stets gefährlich blieb. Kathryn Verboom und Jennifer Mocanu konnten durch ihre Physis zu einfachen Punkten kommen und sukzessive die Führung wieder ausbauen. Auch kamen schöne Impulse von der Bank und die Youngsters Annika Netter und Marla Ruf ließen ihr Können aufblitzen. Einzig die Verteidigungsleistung ließ erneut stark zu wünschen übrig und zwang Headcoach Harald Roth beim Stand von 24:27 (14. Min) zu einer Auszeit. Danach kam die stärkste Phase der TOWERS in diesem Viertel: binnen drei Minuten überrannten sie die Gastgeberinnen und kam zu vielen leichten Körben – sowohl von außen als auch „in the paint“ (28:41, 17. Min). Leider konnte der Vorsprung nicht bis zur Pause gehalten werden und die TOWERS-Defense gewährte den Bad Homburgerinnen, die Möglichkeit zur Halbzeit auf 41:48 zu verkürzen.
Die Halbzeitpause nutzten die TOWERS-Coaches vor allem, um die anfällige Defense anzusprechen und neu einzustellen, was gleich zu Beginn des dritten Viertels auch die gewünschte Wirkung brachte und für etwas Sand im Getriebe der Gastgeberinnen sorgte. Dennoch konnten sich die TOWERS zunächst nicht weiter absetzen, bevor erneut Uta Gelbke mit einem kleinen Zwischenspurt und drei erfolgreich verwandelten Dreiern zur höchsten Towersführung beitrug (55:71, 27. Min).
Doch wieder konnten die TOWERS den Sack nicht zu machen, so dass die Falcons erneut die richtigen Antworten fanden. Vor allem die bis dahin eher unauffällige zweite US-Amerikanerin in Reihen der Bad Homburgerinnen Elizabeth Horton war in dieser Phase heiß und schenkte den TOWERS ordentlich ein. Es blieb dennoch zum Ende des dritten Viertels bei einer relativ komfortablen wenn auch trügerischen 61:74 Führung für die TOWERS.
Im letzten Spielabschnitt schmolz diese jedoch gleich dahin: mit einem 6:0 Lauf (67:74, 33. Min) eröffneten die Damen aus dem Taunus das letzte Viertel und zeigten, dass sie die Partie nicht herschenken wollten. Nun konterten aber vor allem die Center der TOWERS und nutzen ihre Freiräume unter dem gegnerischen Korb. Angeführt von Pippa Faul, legten Martina Kraus und Kathryn Verboom nach und zogen bis zur 38. Spielminute auf 69:91 davon. Diesen Vorsprung gaben die TOWERS dann auch nicht mehr aus der Hand, so dass am Ende ein verdienter 73:95 Sieg für die TOWERS und zwei weitere Punkte auf das Konto eingefahren werden konnten.
Zu gefallen wusste hierbei auch Annika Netter, die die Wirkungskreise der gegnerische Topscorerin Chelsea Meeks deutlich einschränkte und auch im Angriff mit schönen Vorlagen zu auf sich aufmerksam machte. Trotzden war es der vielzitierte „Sahnetag“ der an diesem Nachmittag überragenden Uta Gelbke!
„Die Partie war schwerer als das Ergebnis es vermuten lässt. Wir waren das bessere Team aber Bad Homburg blieb immer in Schlagdistanz und wahrte lange die Chance auf einen Sieg. Zum Glück hatte Uta heute ein heißes Händchen und hat für uns die Kohlen aus dem Feuer geholt. Über unsere Verteidigung müssen wir aber dringend reden und anscheinend Vergessenes wieder aufarbeiten.“ so der glücklicher Headcoch Harald Roth nach dem Spiel.
Für die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt spielten:
Pippa Faul ( 10 Punkte / 4 Rebounds), Uta Gelbke (41 / 9 / 9 Dreier), Cara Horz ( – / 1), Anja Jalalpoor (- / 1), Annika Klein (8 / 5), Martina Kraus (10 / 9), Jennifer Mocanu (7 /3), Annika Netter (- / 1), Marla Ruf, Kathryn Verboom (19 / 4)