Ist unser Recht wirklich gerecht? – Autoren: Thomas Weigend und Elisa Hoven
Seit 14. März 2023 gibt es ein neues BUCH, das den Titel „Strafsachen“ trägt, geschrieben von den beiden Autoren Weigend und Hoven, die ihre Erfahrungen in Strafsachen der Öffentlichkeit Preis geben. Es wurde vom DUMONT Verlag aufgelegt und ist inzwischen in allen Buchhandlungen erhältlich. In einem kleinen Vorspann wird beschrieben, wie die Bevölkerung oft auf Urteile von Richtrinnen und Richtern reagiert. Und es gibt ein Interview mit Prof. Dr. Thomas Weigend, der über Reformbedarf spricht. Prof. Dr. Thomas Weigend war dreißig Jahre lang Universitätsprofessor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität zu Köln. Mit ihm hat die Redakteurin von Juris über Hintergründe und Probleme des deutschen Strafrechts gesprochen.
Hier zur Kurzbeschreibung der beiden Autoren: „Das Strafrecht polarisiert, fasziniert und empört wie kaum ein anderes Thema. Immer wieder gibt es Straftaten, die uns verunsichern, da sie unsere grundlegenden Regeln und Werte infrage stellen. Diese Verunsicherung wächst, wenn es zum Prozess kommt: Die Urteile der Gerichte sind für viele Bürger und Bürgerinnen häufig nicht nachvollziehbar. Eine Zahl, die dies eindrucksvoll belegt: Einer aktuellen Umfrage zufolge halten fast sechzig Prozent der Bevölkerung die Verurteilungen durch deutsche Strafgerichte für »zu milde«. Elisa Hoven und Thomas Weigend greifen in ihrem Buch spektakuläre und prominente Fälle auf, die verwundert, besorgt oder empört haben. Anhand des »Ku’ Damm-Raser-Falls« diskutieren sie, ob Raser Mörder sind. Der Fall der Gruppenvergewaltigung von Mülheim wiederum stellt die Gerichte sowie Leser und Leserinnen vor die Frage, ob und wie ein zwölfjähriger Vergewaltiger bestraft werden sollte. Und im Kapitel über den »Fall Kristina Hänel« beleuchten die Autoren kritisch das Gesetz, das Informationen über Schwangerschaftsabbrüche verbot.
Stets analysieren sie, warum die Gerichte so und nicht anders geurteilt haben, und fragen, ob das juristisch wie ethisch vertretbar ist. Dabei zeigen sie die Grenzen und Bedingungen unseres Rechtssystems auf“.
In www.juris.de wurde ein Interview mit Prof. Dr. Thomas Weigend von der Redakteurin Helen Arling veröffentlicht, wo nochmals auf Beispiele im Strafrecht eingegangen wird. Sie führt in der Einleitung ihres Interviews folgendes an:
Ziel des Strafrechtes sei es, den Rechtsfrieden innerhalb der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Dennoch weiche die deutsche Strafrechtsprechung nicht selten vom Rechtsempfinden der Öffentlichkeit ab. In ihrem im März dieses Jahres im Dumont-Verlag erschienenen Buch “Strafsachen” widmen sich die Strafrechtsprofessor:innen Elisa Hoven und Thomas Weigend achtzehn Fällen aus der Bandbreite des deutschen Strafrechts.
Beide Autoren greifen aktuelle Themen wie auch Dauerbrenner aus dem gerichtlichen Entscheidungskanon auf und problematisieren anhand dieser Urteile grundlegende Fragen unseres Rechtssystems. So geht es beispielsweise um die Grenzen der erlaubten Notwehr, die Problematik von Täter:innen im Kindesalter oder um die Frage, ob die Wiederaufnahme eines abgeschlossenen Verfahrens auch zu Ungunsten der freigesprochenen Person möglich sein soll.
Das sind alles Fragen, die viele Betroffene und auch die Bevölkerung interessieren könnten, daher hier der LINK zu diesem Interview: