Sendung am Donnerstag, den 27. April 2023, 2015 Uhr
Auch am morgigen Donnerstag wurden für die SWR-Sendung am 27.04.2023, 2015 Uhr, „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ wichtige Themen von der Redaktion, Oliver Böhme, für die Zuschauer aufgegriffen. Die Moderation erfolgt durch Britta Krane. Und hier der Themenkatalog: Gefährliche Zecken in Rheinland-Pfalz, Klimawandel verstärkt Ausbreitung und Borreliose; Wirbel um Sombrero: Verletzen Kostüme tatsächlich die Gefühle von Menschen?; Schleppende Härtefallverfahren: Das lange Warten älterer Flutopfer auf Entschädigung; Schock für Anwohner: wenn Straßenbesitzer plötzlich die Hauszufahrt absperren; Personalnot bei der Freiwilligen Feuerwehr: Kann die Zwangsverpflichtung die Lösung sein? Verärgerte Landwirte: Wenn aus Wirtschaftswegen plötzlich Radstraßen werden.
Gefährliche Zecken in Rheinland-Pfalz: Klimawandel verstärkt Ausbreitung und Borreliose-Gefahr
Im Unterholz oder im hohen Gras lauern sie auf ihre Opfer: Zecken. Und mit ihnen die Gefahr gefährlicher Infektionen. Denn nicht nur die in Rheinland-Pfalz seltene FSME-Infektion kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, sondern auch die häufiger vorkommende Borreliose-Erkrankung. Doch die ist oft schwer zu erkennen, wie ein Betroffener aus Zweibrücken erfahren musste. Jahrelang entdeckten Ärzte dessen Borreliose-Erkrankung nicht, inzwischen ist der Mann sogar berufsunfähig. Weil sich Zecken durch den Klimawandel ausbreiten werden, wären eine intensivere Borreliose-Forschung und am besten ein Impfstoff umso dringender, wie „Zur Sache“-Reporterin Katharina Singer herausgefunden hat.
Wirbel um Sombrero: Verletzen Kostüme tatsächlich die Gefühle von Menschen?
Der geplante Tanzauftritt von Seniorinnen in Kimonos und Sombreros bei der Bundesgartenschau schlägt immer noch hohe Wellen. Zu klischeehaft für das BUGA-Team, das den Auftritt so nicht gestatten wollte. Diskussionen um Kostüme kennen auch viele der zahlreichen Showtanzgruppen in Rheinland-Pfalz, die besonders an Fastnacht das Publikum begeistern. Eine Formation aus dem rheinhessischen Mauchenheim änderte aus Furcht vor möglichem Ärger ihr Motto für die kommende Kampagne. Sie tanzen jetzt nicht zum Thema „Afrika“. Verletzen bestimmte Kostüme tatsächlich die Gefühle von Bevölkerungsgruppen oder wird der Diskurs von einer kleinen, aber lauten Minderheit beherrscht? Wer kann wem zurzeit eigentlich was verbieten und mit welcher Begründung? „Zur Sache“-Reporter Holger Schäfer ist den Fragen nachgegangen.
Schleppende Härtefallverfahren: Das lange Warten älterer Flutopfer auf Entschädigung
Weit über 80 Jahre alt sind etliche Flutopfer an der Ahr, die bei der Katastrophe im Juli 2021 alles verloren haben. Sie sollten als Härtefälle gelten, also schnell Geld bekommen und ihre Häuser nicht wieder aufbauen müssen. Doch deren Anträge werden offenbar alles andere als zügig bearbeitet. „Zur Sache“-Reporterin Franziska Grote hat eine 85-jährige Frau sowie ein 84 und 94 Jahre altes Ehepaar getroffen, die seit mehr als einem Jahr darauf warten, dass ihre Anträge endlich bewilligt werden. Wie kann das sein? „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ hakt nach.
Schock für Anwohner: wenn Straßenbesitzer plötzlich die Hauszufahrt absperren
Anfang des Monats trauten die 30 Anwohner der Zweibrücker Siebenpfeifferstraße ihren Augen nicht. In einem Brief erfuhren sie, dass die Straße vor ihren Häusern in Privatbesitz ist. Der neue Eigentümer fordert von ihnen jetzt Geld für die Nutzung der Straße, sonst werde er ab kommender Woche die Straße für Autos sperren. Die unglaubliche Geschichte ist kein Einzelfall. Immer wieder erfahren Anwohner, dass ihre Straße nicht der Stadt gehört, sondern privates Eigentum ist. „Zur Sache“-Reporter Leo Colic ist der Frage nachgegangen, warum die Kommunen wichtige Straßen in privater Hand dulden und weshalb die Politik diesem Gebaren keinen Riegel vorschiebt.
Personalnot bei der Freiwilligen Feuerwehr: Kann die Zwangsverpflichtung die Lösung sein?
Landauf landab kämpfen immer mehr Freiwillige Feuerwehr gegen die Personalnot. In Altenbamberg bei Bad Kreuznach droht jetzt allen Erwachsenen sogar die Dienstpflicht am Schlauch. Doch ist Zwang das geeignete Mittel, um motivierte und engagierte Feuerwehrleute zu bekommen? Sind Anreize nicht wirkungsvoller? Vorteile bei der gesetzlichen Rente könnten ein Mittel gegen den Personalmangel bei der Feuerwehr sein. Doch während einige Bundesländer damit Freiwillige locken, lehnt Rheinland-Pfalz diese Idee ab. „Zur Sache“-Reporter Wolfgang Heintz hat recherchiert.
Verärgerte Landwirte: Wenn aus Wirtschaftswegen plötzlich Radstraßen werden
Zu jeder Jahreszeit sind Landwirte und Winzer unterwegs zu ihren Feldern und Weinbergen. Doch etliche Wirtschaftswege, auf denen sie fahren, sollen jetzt Radstraßen werden. Auf denen sollen Pendler mit dem Rad schnell zur Arbeit kommen und dafür das Auto stehen lassen. Das ist beispielsweise das Ziel der Stadt Landau, die für die Umwidmung sogar Fördergeld vom Staat bekommt. Landwirte und Winzer lehnen die Mobilitätswende nicht ab. Doch steigt bei ihnen die Sorge, dass es mehr Streit und Unfälle geben könnte, wie „Zur Sache“-Reporter Sascha Mache berichtet.
Quelle: www.swr.de/zur-sache-rp