Gleichstellung von Mann und Frau noch in weiter Ferne?
Der internationale Frauentag ist in 26 Ländern ein Feiertag. Es ist ein feministischer Kampftag, der jährlich am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt. 1921 wurde sein Datum durch einen Beschluss der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau endgültig auf den 8. März gelegt. Dieses Datum haben auch die Vereinten Nationen (UN) im Internationalen Tag der Frau 1975 zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ festgelegt. Dazu wurde erstmals am 8. März 1975 eine Feier ausgerichtet. Mitte 1975 wurde dann in Mexiko-Stadt die erste UN-Weltfrauenkonferenz abgehalten und es folgte die „UN-Dekade der Frau“ (1976–1985). Die Idee des Internationalen Frauentages stammt von Clara Zetkin, einer deutschen Sozialistin (1857 – 1933), die auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vorschlug. Dort hatten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) im Jahr 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, das beschloss, einen besonderen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren.
Dieser erste Frauentag in den USA am 28. Februar 1909 war ein Erfolg – auch weil sich bürgerliche Frauenrechtlerinnen den Forderungen nach dem Frauenwahlrecht anschlossen und gemeinsam mit den Sozialistinnen demonstrierten. Die Idee, diese Form des Protestes zu wiederholen, war schnell geboren, und so kam es auch 1910 im Februar zu nordamerikanischen Frauendemonstrationen für das Wahlrecht. Während die US-Amerikanerinm May Wood Simons die Idee zu einem solchen Tag nach Kopenhagen brachte, waren es die deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Duncker, die sich auf dem Treffen in Kopenhagen für den Frauentag einsetzten und den Beschluss forcierten.
Nach dem Ersten Weltkrieg und vor allem aufgrund der Einführung des Frauenwahlrechtes musste der Internationale Frauentag in der Weimarer Republik neu formiert werden. Durch die Spaltung der Sozialistinnen in SPD und KPD gab es statt eines Internationalen Frauentages zwei. Clara Zetkin als wichtigste Stimme für den Frauentag war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) geworden und hatte den Frauentag als Agitationstag für die sozialistische Frau quasi „mitgenommen“. Die Sozialdemokratinnen mussten ganz von vorne beginnen. Sie stellten auf der 7. Frauenkonferenz der SPD 1919 in Weimar einen Antrag und forderten hier die (Wieder-)Einführung eines Frauentages. Der Antrag wurde abgelehnt, genauso wie sein Nachfolger von 1920. Erst im Jahr 1923, als der Einigungsparteitag zwischen den verbliebenen Teilen der USPD und der SPD stattgefunden hatte, beschlossen die Anwesenden auf der ersten internationalen Frauenkonferenz „die Wiedereinführung des 1910 in Kopenhagen beschlossenen Internationalen Frauentages“–allerdings wurde dieser Beschluss erst 1926 zum ersten Mal umgesetzt. Ab diesem Zeitpunkt gab es in der Weimarer Republik zwei Internationale Frauentage: einen kommunistischen am 8. März und einen sozialdemokratischen ohne festes Datum.
Es wird alljährlich an die erkämpften Frauenrechte erinnert. Im Kampf um die Frauenrechte geht es auch heute noch um die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft, die bis heute noch nicht hergestellt werden konnte.
Foto und Quelle: WIKIPEDIA
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Frauentag#