Generalabrechnung von Norbert Rank mit den Ermittlungsbehörden
Eigentlich sollte es am 12. Juni in Lichtenberg eine Lesung werden, wo die Autorin Gudrun Rödel in ihrem Buch „Weggesperrt“ über die mysteriösen Geschehnisse im Fall „Peggy Knobloch“ berichten wollte. Doch bereits vor der Veranstaltung zeigte Norbert Rank in einer Generalabrechung mit den Ermittlern und der Polizei deren Fehler im Ermittlungsverfahren der ermordeten Peggy auf, weil ohne Beweise der geistig behinderte Ulvi Kulac einfach als Täter ausgedeutet wurde. Rank war auch Mitbegründer der Bürgerinitiative „Gerechtigkeit für Ulvi“. Peggy war vor 20 Jahren auf seltsame Weise verschwunden und wurde als vermisst gemeldet. Ihre Leiche wurde erst 15 Jahre danach in einem Waldstück gefunden. Verdächtigt wurde nach diesem Fund und bereits davor der geistig behinderte Ulvi Kulac, den man ohne Beweise damals in die Psychiatrie einsperrte. Nur durch das Engagement der seinerzeit gegründeten Bürgerinitiative „Gerechtigkeit für Ulvi“ ist der Fall „Peggy“ über die Grenzen von Bayern hinaus öffentlich geworden. Auch im ARD hatte XY darüber berichtet. Am 12. Juni, kurz vor der Lesung meldet sich Norbert Rank, Finanzbeamter und Haupt-Initiator der Bürgerinitiative das letzte Mal zu Wort. Er sieht als einziger Bürger und ehemaliges SPD-Mitglied die Sachlage aus einem ganz anderen Blickwinkel. Er erklärt gegenüber NACHRICHTEN REGIONAL: „Der Fall Ulvi Kulac ist das letzte Glied von organisierter Drogen-Kriminalität“. Den Rechtsstaat sieht er deshalb in Gefahr, weil schon vor Jahren feststand, dass man den wahren Mörder gar nicht finden will. In einem längeren Gespräch mit unserer Redakteurin sagt er, er sei erschüttert über die Tatsache, dass Journalisten Staatsanwälten gehorchen und sich manipulieren lassen. Gerade solche angeborene und anerzogene Obrigkeitshörigkeit mache in fassungslos. „Man hat aus mir einen „Wut-Bürger“ gemacht, weil uns Polizei und Ermittler jahrelang für dumm verkauft haben“. Für ihn persönlich sei der Fall Ulvi Kulac nun definitiv erledigt, „weil die Lichtenberger Bürger anscheinend die Wahrheit gar nicht wissen wollen“.
Ganz einfach so abhaken, will Gudrun Rödel den Fall Ulvi Kulac aber nicht, weil sie in ihrem Buch „Weggesperrt“ einige Wahrheiten aufzeigt und die Beweismittel dazu den Gerichten und den Ermittlungsbehörden vorgelegt wurden. Trotzdem wurde nicht in die richtige Richtung ermittelt, sagt sie. Würden diese Passagen in ihrem Buch nicht der Wahrheit entsprechen, hätten Staatsanwaltschaft und Polizei schon längst eine einstweilige Verfügung gegen das Buch erwirkt, erklärt Rödel weiter. Weil sie will, dass der wirkliche Mörder von Peggy Knobloch noch „dingfest“ gemacht wird, will sie nicht nur in ihrem Buch über den Fall aufklären, sondern aufzeigen, wie Verstrickungen und kriminelle Machenschaften zustande kommen. Sie sagt auch: „Mord verjährt nicht“. Dass die Politik nicht nur im Fall Ulvi Kulac versagt habe, zeigten ähnliche Fälle, wie zum Beispiel der Fall Mollath, der durch Verstrickungen der Politik mit der bayerischen Justiz sieben Jahre unberechtigt in die Psychiatrie eingesperrt wurde. Gudrun Rödel hat auch heute noch Kontakt zu Gustl Mollath, wie sie erzählt.
Mindestens 40 Zuhörer sind zu ihrer Lesung am 12. Juni gekommen. Und alle Anwesenden, die ihr Buch noch nicht kannten, hörten gespannt zu. Aus Seite 20 und 22 liest Rödel ein paar Passagen, alles war mucksmäuschenstill: „Damit war die Bürgerinitiative gegründet: der damalige Oberstaatsanwalt Dr.Tschanett erklärte daraufhin lächelnd, jeder könne einen Hasenzüchterverein gründen. Da sollte er sich aber noch wundern, was so ein „Hasenzüchterverein“ bewegen kann, aus heutiger Sicht einfach nur „grandios“. Wir veranstalteten Pressekonferenzen – und die Presse wie Süddeutsche – kam, wir forderten Freiheit für Ulvi“. Das Buch wurde auch am 18.05.2021 in NR vorgestellt:
Gudrun Rödel liest aus einer weiteren Passage auf Seite 59 ihres Buches: „Dass dann der damalige Innenminister Beckstein eine neue Soko einsetzte und die erfolgten Machenschaften eines „Herrn Geier“, der den Fall aufklären sollte, koste es was es wolle, ist Ihnen allen hier nicht unbekannt. Schnell hatte er das was er als wichtigstes benötigte: Ein Geständnis von Ulvi“.
Man könnte auf weitere Passagen in dem Buch „Weggesperrt“ verweisen, die alle zum gleichen Ergebnis führen würden. Weil die Aufklärung bis heute verweigert wird, ist nur sehr schwer der wahre Täter zu ermitteln. Böse Zungen behaupten sogar, dass der Täter eventuell sogar bei der Polizei selbstz zu finden ist und daher der damalige bayerische Innenminister Beckstein mit Hochdruck daran gearbeitet hatte, dass sein Kripobeamter Geier von Ulvi ein Geständnis bekommt. Innenminister Beckstein war es damals ebenfalls zu verdanken, dass Gustl Mollath in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Mollaths inzwischen an Krebs verstorbene Ehefrau hatte Transfergeschäfte für die Bayerische Hypo-Vereinsbank ins Ausland getätigt, an denen hochrangige Politiker beteiligt waren. Auch das wollte man vertuschen und nicht aufklären. Also hatte man Gustl Mollath Wahnvorstellungen unterstellt, weil er diese Machenschaften seiner Ehefrau nicht toleriert hatte mit dem Ergebnis: Er wurde ebenfalls weggesperrt, damit hochkarätige Politiker ihre Machenschaften in aller Ruhe weiterbetreiben können.
Viele Beispiele sind gleich gelagert und werden deshalb nicht aufgeklärt, weil zum Teil Staatsbeamte selbst die Täter sind. In einem „Vernichtungsfeldzug“ geht die Justiz gegen Aufklärer vor. Weil die Politik am „Steuer“ sitzt, dürfen Journalisten nicht darüber berichten. Und Staatsanwälte sind weisungsgebunden des Justizministers. Und der Justizminister wird wiederum von den Parteien ernannt. Es wird also sowohl von der Politik, als auch von den Staatsanwaltschaften nicht davor zurückgeschreckt, die Falschen einperren und deren Leben zerstören zu lassen. Nur eines kann hier helfen: „Die Öffentlichkeitsarbeit“. Sobald es etwas Neues im Fall „Ulvi Kulac“ geben sollte, werden wird NACHRICHTEN REGIONAL darüber berichten.
Inzwischen reicht ein Aufklärungs-Netzwerk von Bayern über Baden-Württemberg nach Hessen bis hin nach Rheinland-Pfalz. In absehbarer Zeit wird eine weitere Lesung von Gudrun Rödel auch in Haßloch stattfinden, die von der Interessengemeinschaft Fairness Transparenz in der Gesetzgebung und Rechtsprechung (FTGR) organisiert wird. Der Termin wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. In ihrem Buch „Weggesperrt“ wird die Autorin über einige Erlebnisse erzählen. Näheres über das Aufklärungsnetzwerk FTGR kann man über den aufzurufenden Link www.verein-ftgrev.de erfahren.
Foto (privat) Ulvi Kulac und Gudrun Rödel