Nur gemeinsame erfolgreiche Arbeit stärkt die „Justiz-Opfer“
Viele „Justiz-Opfer“ sind – trotz schlechten Witterungsverhältnissen – der letzten Einladung des VGR und der Manfred-Klagstiftung Anfang der Woche nach Frankfurt gefolgt. Und wieder wurde ein Fall von einem Betroffenen vorgetragen, der „Justiz-Willkür“ annehmen lassen kann. Karl-Heinz Schuchardt, der die Runde begrüßte, erinnerte daran, wie wichtig es ist, dass es Prozessbeobachter gibt, die an Gerichtsverhandlungen teilnehmen und somit „Justiz-Willkür“ transparent machen. Er berichtet von einem kürzlich geführten Gerichtsverfahren beim Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße und er erklärt, dass es auch Richter gibt, die Prozesse absolut „korrekt“ führen. Einem solchen Prozess habe er als Prozessbeobachter auch kürzlich beim Landgericht Kaiserslautern beigewohnt und auch letztes Jahr beim Amtsgericht in Landau. Durch die Anwesenheit von Prozessbeobachtern habe eine Gerichtsverhandlung auch einen ganz anderen Stellenwert, erklärte Schuchardt weiter. „Kein Richter möchte wegen schlechter Prozessführung in die Schlagzeilen kommen“, so der Fachmann.
Tücken der Prozessführung
Schuchardt berichtet von einem neuen Fall, und gibt TIPPS über die Tücken der Prozessführung. Insbesondere seien es oft die Rechtsanwälte, die ihre Mandanten in die Irre und in eine falsche Richtung eines Verfahrens führten. Oft sei es auch so, dass die mandatierten Rechtsanwälte ganz andere Ziele, als ihre Mandanten verfolgten. „Herr der Lage eines Gerichtsprozesses muss immer noch der Mandant, und nicht sein Rechtsanwalt sein“, sagt Schuchardt und gibt TIPPS als Prozessbeobachter. Man dürfe sich daher auch nicht auf seinen Rechtsanwalt verlassen. Ein Rechtsanwalt sei bei einer Gerichtsverhandlung ein Dienstleister und nicht Herr des Geschehens. Deshalb habe ein Rechtsanwalt so vorzugehen, wie sein Auftraggeber dies will. Und er plädierte für eine Gesetzesänderung, dass ein Angeklagter sich in allen Instanzen auch ohne Rechtsanwalt vertreten darf.
Warum falsche Gerichtsgutachten erstellt werden
Karin Hurrle berichtete über die Themenwoche von ANUAS in Berlin, wo sie als Interessengemeinschaft des FTGR eingeladen war. Der Verein ANUAS, der sich für Angehörige von Mordopfern und Aufklärung von Tötungsdelikten einsetzt, hat vor kurzem sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Viele Projekte wurden von dem Verein bereits ins Leben gerufen. Die Projektarbeit von ANUAS wird übrigens auch von „Aktion Mensch“ finanziell unterstützt. Karin Hurrle warb dafür, dass der VGR und die Manfred-Klagstiftung Mitglied bei ANUAS in Berlin werden. Eine weitere Vernetzung nach Berlin könne auch von Vorteil sein.
Die Sprecherin der Interessengemeinschaft vom FTGR bekräftigte nochmals, dass sie im Januar 2024 einen Vortrag halten wird zum Thema „Warum werden immer wieder falsche Gerichtsgutachten erstellt“, die Menschen in die Psychiatrie bringen. Und wer steckt hinter solchen Gerichtsgutachten? Der Vortrag findet am Montag, den 08. Januar 2024, um 18.30 Uhr im Saalbau Gallus in Frankfurt am Main statt. Wer Interesse an diesem Thema hat, kann sich jetzt schon den Termin vormerken. Es wird nochmals gesondert dazu eingeladen.