Verbands-Chef Dr. Winfried Richter will dass kulturelle Vielfalt gefördert wird
Der Startschuss für den diesjährigen Musikschul-Kongress des Verbandes deutscher Musikschulen ist am vergangenen Mittwoch in der Rheingoldhalle in Mainz gefallen. Verbandsvorsitzender Winfried Richter zieht ein erstes Resümee. Auch in der Musik müsse die kulturelle Vielfalt gefördert werden, meinte Richter, der sich an der heutigen Verbandsversammlung für die „Mainzer Erklärung“ einsetzen will. Der promovierte Musikwissenschaftler und Vollblutmusiker, der zum Thema „Musikschule – Bildung mit Zukunft“ für den Verband deutscher Musikschulen zum Musikschulkongress nach Mainz in die Rheingoldhalle alle Musik Interessierten eingeladen hatte, sieht in diesem Thema eine eigene Spannkraft, weil „Bildung“ derzeit überall in der politischen Diskussion steht.
Bildung sei daher ein wesentliches Mittel, um Deutschlands Standortvorteil, seine Innovation und Kreativität zu sichern. Nicht so einig seien sich allerdings die Entscheidungsträger, wenn es um die Frage von Bildungsinhalten gehe, sagte Richter. Gerade in Bezug auf die Bildungsdiskussion seien die Musikschulen ein unverzichtbarer Faktor zur Meinungsfindung.
„Kultur, kulturelle und musikalische Bildung sind daher ein wesentlicher Zukunftsmotor der Gesellschaft“, glaubt der Musikwissenschaftler, der überzeugt davon ist, dass man ohne kulturellen Hintergrund verlernt, sich auf die eigenen Werte zu besinnen. Daher wollen und müssen die Musikschulen mitreden, wenn es in der Diskussion von heute um die Bildung von morgen gehe.
In Bezug auf die Entwicklung der Musikschullandschaft sei zu beobachten, so der Experte, dass die gegenwärtige Musikschularbeit zeige, dass eine Musikalisierung auf breitester Ebene in Kindergärten und Schulen bis hinein ins Seniorenheim stattfinden müsse, um Menschen in ihrem musikalischen Handeln fördern zu können. Breiten- und Spitzenförderung sei nur eine Facette der Arbeit im Bundesverband.
Den Nutzen einer Musikschule innerhalb der Gesellschaft sieht Winfried Richter darin, dass der Einzelne sich frei und selbst bestimmt entfalten könne und zugleich die Gemeinschaft als Teil seiner Identität positiv wahrnehme.
Für die Zukunft der Musikschulen wünscht sich der Bundesvorsitzende, dass derartige Institutionen als fester Bestandteil in die Bildungslandschaft integriert werden. In allen Schulen sollte der Musik ein fester Platz eingeräumt werden. „Wenn die Gesellschaft Ganztagsschulen etabliert, dann sollten wir auch lernen, dass dadurch feste Verantwortlichkeiten entstehen. Musikschule ist schon lange kein Luxus mehr für eine elitäre Freizeitgestaltung. Jedem soll bereits an der Schule ermöglicht werden, selbst zu musizieren“, was auf diese Weise die kulturelle Vielfalt fördere und Land und Menschen präge. (red.)