Online-Befragung die dem NDR Landesfunkhaus Hamburg vorliegt
Im Bundesvergleich haben Hamburger Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren durch die Corona-Krise besonders stark mit psychosomatischen Beschwerden zu kämpfen. Das ist das Ergebnis einer Online-Befragung von mehr als 1.000 Jugendlichen im Frühsommer 2020, die dem NDR Landesfunkhaus Hamburg exklusiv vorliegt. Parallel zur bundesweiten Copsy Studie hatte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auch Hamburger Kinder und Jugendliche befragt. Die Auswertung der Sozialbehörde hat nun ergeben, dass es in jeder dritten Familie deutlich mehr Streit als vor der Pandemie gab.
Depressionen durch Corona
Jeder fünfte Befragte gab an, durch Corona Depressionen entwickelt zu haben. Besonders Kinder und Jugendliche aus niedrigeren Bildungshaushalten zählen zu den Verlierern.
Copsy Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Sozialsenatorin Melanie Leonhard: „Tatsächlich hat die Studie auch noch mal deutlich gemacht, dass sich für diejenigen die Situation häufig verschlechtert hat, denen es vorher schon nicht gut ging“. Viele Kinder und Jugendliche haben in der Befragung angegeben, dass die Corona-Krise sie gestärkt habe und sie eigenständiger geworden seien.
Soziale Krise wirkt sich negativ aus
Die Krise ist deshalb auch eine soziale Krise, so Joachim Walter, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychatrie des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift: „Letztendlich, und das ist für mich immer wieder die große Sorge, sind die Menschen, die eher auf der Sonnenseite des Familienlebens stehen, die kamen eigentlich mit einem Wachstum raus, während Menschen aus sozial prekären Verhältnissen einfach mehr Belastungsfaktoren haben und sich entsprechend die Belastung negativ auswirken kann auf ihre Entwicklung“.
Quelle:NDR Hamburg