DONNERSTAG, 26. JANUAR 2023, 20.15 im SWR-Fernsehen
Am Donnerstag, den 26. Januar 2023, um 20.15 Uhr berichtet das SWR-Politiik-Magazin „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ über aktuelle politische Themen. Und hier die wichtigsten Themen, die die Moderatorin Britta Krane für die Zuschauerinnen und Zuschauer aufgegriffen hat.
Immer mehr Geldautomaten werden gesprengt – Droht jetzt der Abschied vom Bargeld?
Sinzig, Neustadt/Wied, Bitburg. Nur drei Orte in Rheinland-Pfalz, in denen Kriminelle allein in diesem Jahr Geldautomaten in die Luft gesprengt haben. Die Serie geht weiter, nachdem die Polizei bereits im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz so viele Sprengungen wie noch nie registriert hatte. Erste Banken denken darüber nach, Bankautomaten einfach nicht mehr aufzustellen. Droht uns damit ein Abschied vom Bargeld? Bankenvertreter verweisen auf Skandinavien, wo fast ausschließlich bargeldlos bezahlt wird. Doch genau davor warnen Bankenexperten, weil eine rein digitale Zahlweise ein Angriffsziel für Hacker und ausländische Staaten sein könne. „Zur Sache“-Reporterin Meike Gehlsen hat außerdem Menschen in Rheinland-Pfalz gefragt, was sie davon halten, künftig keinen Geldautomaten mehr zu haben.
Kritik an Pflegekonzernen – Gewinnmaximierung auf Kosten von Bewohnern und Pflegekräften?
Orpea und Korian – zwei französische Konzerne, die auch in Rheinland-Pfalz immer mehr Seniorenheime betreiben. Doch Orpea ist in Frankreich stark in die Kritik geraten. Ein französischer Pflege-Experte wirft in seinem neuesten Buch dem Konzern vor, dass sein Streben nach höheren Gewinnen zu Lasten der Beschäftigten und Heimbewohner ginge. Und was bedeutet das für die Heime, die dem Konzern in Rheinland-Pfalz gehören? Die Gewerkschaft Verdi in Rheinland-Pfalz warnt grundsätzlich davor, die Pflege älterer Menschen dem Diktat börsennotierter Konzerne zu unterwerfen. Selbst die Sozialminister der Bundesländer haben sich schon kritisch über solche Unternehmen geäußert. Die „Zur Sache“-Reporter Andreas Heerwig und Franziska Grote haben recherchiert.
Missbrauchsfälle im Bistum Speyer – Kritik an der Aufarbeitung
13 Jahre ist es her, dass das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen im Berliner Canisius-Kolleg die Katholische Kirche in Deutschland erschütterte. Mit der Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen tut sich die katholische Kirche offensichtlich nach wie vor schwer. So hat das Bistum Speyer mit einer wissenschaftlichen Aufarbeitung von Missbrauchsfällen noch immer nicht angefangen. Damit ist auch weiterhin offen, welche Rolle der frühere Speyerer Bischof Wetter spielt. „Zur Sache“-Reporterin Myriam Schönecker hat ein Opfer sexuellen Missbrauchs getroffen, das schwere Vorwürfe gegen das Bistum erhebt. Es betreibe nicht genügend Aufklärung in der Frage, ob sein Peiniger, ein rechtskräftig verurteilter Pfarrer, nach seiner Versetzung noch anderen Menschen Leid zugefügt haben könnte. Bischof Wetter gibt jedenfalls an, davon keine Kenntnis zu haben. Dazu im Studio: Kirchenrechtler Thomas Schüller
Außerdem im Programm:
Ein Jahr nach den Polizistenmorden von Kusel – Fährt die Angst bei den Beamten weiter mit?
Kaltblütig wurden vor einem Jahr an einer Landstraße eine junge Polizeianwärterin und ihr Kollege von einem Wilderer erschossen. Welche Spuren hat diese brutale Tat bei den Polizisten im Land hinterlassen? Zumal grundsätzlich die Gewalt gegen Beamte zunimmt. Ob bei Kontrollen, Demonstrationen oder Protesten wie zuletzt in Lützerath. Polizisten sehen sich vermehrt Attacken auch von Tätern ausgesetzt, die bis vor kurzem als nicht bedrohlich eingeschätzt wurden. „Zur Sache“-Reporterin Katharina Singer ist der Frage nachgegangen, worin die Gründe für die steigende Aggressivität gegen die Polizei liegen, und wie die Beamten damit umgehen.
Stau vor Moselbrücke: Autofahrer kürzen verbotenerweise ab und gefährden Menschen
Jeden Morgen stauen sich im kleinen Moselort Temmels die Autos. Tausende Pendler wollen kurz hinter dem Ortsausgang über die weit und breit einzige Brücke zu ihrem Arbeitsplatz nach Luxemburg fahren. Einige Autofahrer versuchen, den Stau zu umfahren und fahren unerlaubt über Wirtschafts- und Radwege an der Schlange vorbei. Selbst Kontrollen der Polizei schrecken sie nicht ab. Nicht selten gefährden sie Radfahrer oder Menschen, die mit ihren Hunden Gassi gehen. Der Bürgermeister fordert mehr Mitfahrer-Parkplätze und einen besseren Nahverkehr mit Luxemburg. Doch ist das die Lösung? „Zur Sache“-Reporter Wolfgang Heintz über den alltäglichen Konflikt zwischen Pendlern und Bewohnern.
Zur Sache hilft: Flüchtlingshelferin fühlt sich von Jobcenter Westerwald im Stich gelassen
Unmittelbar nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war für Tanja Weyand aus Mörlen im Westerwald klar: sie muss helfen. Tanja Weyand nahm gleich zwei ukrainische Frauen und deren vier Kinder in ihrem Haus auf. Seit Juni hätte ihr eigentlich das Jobcenter Westerwald Miet- und Nebenkosten ersetzen müssen. Zwar hat sie das Geld für die Miete nach langem Hickhack inzwischen bekommen, doch auf die Erstattung von mehreren tausend Euro Nebenkosten wartet sie noch immer. Verzweifelt hat Tanja Weyand sich an „Zur Sache“ gewandt, damit ihr Reporter Leo Colic hilft.
Quelle: SWR, Foto: Alexander Kluge