Am Donnerstag, 25. Juli 2024 – Mit wichtigen politischen Themen
Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist immer noch politisches Thema. Auch wird in der Bevölkerung noch immer über die Verantwortlichkeit diskutiert. Auch morgen in „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ werden die beiden Moderatorinnen des SWR über das Thema „Gescheitert nach der Flutnacht – Die Diskussion um Anne Spiegel“ aktuell berichten: Spiegel war zuletzt Bundesfamilienministerin und trat im April 2022 mit einem spektakulären Auftritt zurück. Politisch war sie damals immer mehr in Bedrängnis geraten, als klar wurde, dass sie gegenüber Medien nichtzutreffende Aussagen bezüglich eines mehrwöchigen Urlaubs in der Zeit kurz nach der Flutkatastrophe gemacht hatte. Im Zuge der Katastrophe an der Ahr und der Aufarbeitung der gewaltigen Flutschäden mit 135 Toten und tausenden zerstörten Häusern wurde sie auch vom U-Ausschuss in ihrer Rolle als damalige Landes-Umweltministerin befragt. Lange war es still um sie. Anne Spiegel mied die Öffentlichkeit. Doch seit Ende vergangenen Jahres hat sich das geändert. Die ehemalige rheinland-pfälzische Umweltministerin taucht wieder im Land auf. Auch einen Parteitag ihrer grünen Partei besuchte sie – ganz privat, wie sie sagte. Weil die Übergangsgelder aus ihren früheren Tätigkeiten auslaufen, vermuten viele Beobachter, dass sie schlichtweg wieder einen neuen Job braucht. Ein Bundestagsmandat sei für sie schon mal nicht drin, verkündete der Landesvorstand der Grünen zur aktuellen Situation. Hat Anne Spiegel eine Chance auf ein Comeback? Die „Zur Sache“-Reporterinnen Katharina Singer und Luisa Szabo mit den Hintergründen.
Ein weiteres politisches Thema wird sein: „Der Weg zur Landespartei – Wie sich das Bündnis Sahra Wagenknecht in Rheinland-Pfalz organisiert“. Für viele war es eine Überraschung: Sahra Wagenknechts Partei BSW scheint eine relevante politische Kraft zu werden. Umfragen haben derzeit sieben bis acht Prozent in Deutschland und fünf Prozent in Rheinland-Pfalz ergeben – in Thüringen sogar um die 15 Prozent. Nach den Erfolgen bei der Europawahl entsteht gerade ein rheinland-pfälzischer Landverband. „Zur Sache“-Reporterin Diana Deutschle hat Mitglieder und Unterstützer des Bündnis Sahra Wagenknecht getroffen und auch mit politischen Gegnern und Politikexperten gesprochen. Sie geht der Frage nach: Welche langfristigen Chancen hat das BSW im Land?
Weitere wichtige Programmpunkte:
Grassierende Wohnungsnot – Jetzt sollen Wohnungssuchende in leerstehende Büros ziehen
Lisa Voßkuhl ist glücklich. Nach fast fünf Monaten intensiver Suche hat sie eine Wohnung in Koblenz gefunden: 80 Quadratmeter im dritten Stock. Jahrzehnte lang war die Zwei-Zimmer-Wohnung ein Büro, bis der Besitzer die Gewerbeimmobilie aus den Sechzigerjahren in ein Wohnhaus verwandelte. Doch eine Nutzungsänderung ist aufwendig: Schallschutz- und Statik-Auflagen sind zu beachten, Wände müssen neu eingezogen werden. Hinzu kommen Investitionen in Badezimmerinstallationen, neue Heizungen und die Barrierefreiheit. Besonders seit durch die Arbeit im Homeoffice viele Büroräume leer stehen, sehen viele Experten in der Umwandlung von großen Gewerbeimmobilien eine Chance, die grassierende Wohnungsnot zu bekämpfen. Sie halten es für möglich, dass so in Deutschland Zehntausende zusätzliche Wohnungen geschaffen werden könnten. „Zur Sache“-Reporter Oliver Böhm wollte wissen, wie realistisch das ist.
Ärztemangel auf dem Land – Wie sich gestandene Landärzte um ihre Patienten sorgen
Stefan Mainberger ist Landarzt im westpfälzischen Bundenthal: ein Mediziner alter Schule, der von morgens bis abends für seine Patientinnen und Patienten da ist. Dass diese irgendwann nicht mehr ausreichend versorgt werden könnten, ist seine größte Sorge. Denn nach Jahrzehnten als Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Palliativversorgung muss sich der inzwischen 63-Jährige mit dem Gedanken ans Aufhören beschäftigen. Was wird sein, wenn er nicht mehr da ist, fragt er sich. Zudem gehen die meisten der im Dahner Felsenland noch praktizierenden Hausärztinnen und Hausärzte auf die Rente zu. Stefan Mainberger sagt, wir brauchen dringend Praxisnachfolger. Seit Jahren sucht er für sich und andere – ohne Erfolg.
Inzwischen macht sich bei ihm Verzweiflung breit. Er fühlt sich von der Politik und der kassenärztlichen Vereinigung nicht ausreichend unterstützt. „Zur Sache“-Reporterin Franziska Grote-Appel hat den Arzt Stefan Mainberger getroffen und wollte wissen, wie andere ländliche Regionen mit dem Thema Ärztemangel umgehen. Dazu im „Zur Sache“-Gespräch: Dr. Günter Gerhard, Hausarzt in Wendelsheim/Rheinhessen und Vorsitzender Landesseniorenvertretung RLP.
Gefährliche Böen -Wie können wir Haus und Hof vor Stürmen schützen?
Das gab es doch früher nicht, denken viele, wenn inzwischen gefühlt alle paar Tage Gewitterböen an Dach, Fensterläden, Markisen und Dachrinnen rütteln. Auch Experten wie der Gebäude- und Baumsachverständige Frank Rinn sagen, wir müssen uns besser auf plötzliche Gewitterböen vorbereiten. Wie ein Hammerschlag können solche Böen das Dach treffen und erste Schäden verursachen, die beim nächsten Sturm fatale Folgen haben. Auch falsch gesetzte Solarpaneele kann der oft urplötzlich auftretende Sturm samt Ziegeln aus dem Dach reißen. Hinzu kommen dicht am Haus gepflanzte Bäume mit Vorschädigungen, die im Sturm stürzen und Schaden anrichten können. „Zur Sache“-Reporterin Sina Groß war mit Dachdeckern und Baumpflegern unterwegs und ist der Frage nachgegangen, wie können wir Haus und Hof vor den häufiger und oft auch heftiger auftretenden Gewitterböen schützen.
Dammbruch bei Schweinepest – Virus bedroht die Schweinehaltungen in Rheinland-Pfalz. Wie kann die Seuche besiegt werden?
Infizierte Schweine sterben etwa fünf Tage nach der Infektion elendig: Wildschweine, die den Virus im Blut haben, irren oft durch den Wald, haben Bewegungsstörungen und Atemnot, fangen an zu bluten. Die für Menschen ungefährliche Afrikanische Schweinepest kann sich dabei rasend schnell verbreiten. Fleisch und Knochen toter Tiere sind hochinfektiös. Jetzt werden auch in Rheinland-Pfalz infizierte Tiere gefunden. Überträger waren offenbar Wildschweine aus Hessen, die über den Rhein geschwommen sind. Aktuell greift auch hier im Land sofort eine Maschinerie an geplanten Abwehrmaßnahmen. Um Fundorte von Kadavern werden dabei Zäune gezogen, Felder und Wälder in der Nähe mit Drohnen durchsucht. Jäger helfen dabei. Landwirtschaftliche Betriebe sperren Mastschweine mit Auslauf zu ihrem Schutz ein. Befürchtet werden schon jetzt deutlich höhere Kosten und Auswirkungen auf die Fleischpreise. Wie kann die Seuche besiegt werden? „Zur Sache“-Reporter Oliver Böhm hat recherchiert.
Quelle: zur-sache-rp.de