„Eine Römerberger Bürgerin hatte in der Bürgerfragestunde der letzten Gemeinderatsitzung von Römerberg behauptet, dass ich in meinem Anwesen beabsichtigen würde, mehrere Asylanten zu beherbergen. Tatsache ist, dass ich eine Asylantin (alleinerziehende Mutter mit einem kleinen Kind) aufnehmen wollte, was aber Herr Verbandsbürgermeister Scharfenberger abgelehnt hatte, aus für mich nicht einsehbaren Gründen. Ich war einige Tage im Urlaub und als ich nach meiner Rückkehr ahnungslos an das Grab meines verstorbenen Mannes kam, überhäufte mich meine Nachbarin deswegen mit den übelsten Beschimpfungen. Ich wusste zunächst überhaupt nicht, wie mir geschah. Als ich dementieren wollte, sagte sie mir, dass ein Bürgermeister doch nicht lügt. Hat die Bürgerin deswegen so überreagiert, weil das Gerücht oder die Tatsache umgeht, dass Römerberg 160 Asylanten aufnehmen muss, im Notfall diese in Container untergebracht werden müssen und als Standort ein Platz in der Philippsburger Straße angedacht ist, bestimmt aber nicht in meinem Anwesen?
Es ist traurig, dass Menschen, die durch schreckliche Kriegswirren aus ihrer Heimat vertrieben werden, in ein „Getto“ geschickt werden sollen, wo es doch in Römerberg viele Menschen gibt, die bereit wären, Menschen in ihre Häuser aufzunehmen. Nach dem schrecklichen Gasunglück im vergangenen Jahr in Harthausen fanden kurzfristig 3000 Harthäuser Einwohner im Bereich der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen Unterkunft. Manfred Scharfenberger macht sich nicht einmal die Mühe mit den Anwohnern persönlich zu sprechen, die bereit wären, Wohnraum für Asylanten bereit zu stellen. Er lässt seine Beamten, für die er weisungsbefugt ist, seine Entscheidungen weitergeben. Steht da nicht eine Wahl an?
Wenn Bürgermeister Manfred Scharfenberger nicht in der Lage ist, die armen vertriebenen Menschen in Häusern oder bei Familien unterzubringen, so stellt sich mir die Frage, warum sie unbedingt nach Mechtersheim sollen. In Heiligenstein, im Industriegebiet, nahe der Familie Roos gibt es ebenfalls Platz. Dort hätten die Menschen wenigstens den Vorteil, dass sie kurze Wege zum Einkaufen hätten. Frau Roos, die Beigeordnete ohne Geschäftsbereich, hätte ja sicherlich noch freie Kapazitäten um sich wie eine besorgte Mutter um die Menschen, die in die Fremde vertrieben wurden, zu kümmern“.