Rücktrittsforderungen: Warum Schreckenberger und nicht Klingel?
von Karin Hurrle
Es ist erstaunlich, der Machtkampf im rheinland-pfälzischen Landesvorstand der AfD scheint kein Ende zu nehmen. Hatte man es noch vor einem Jahr geschafft, zwei Rechtsanwältinnen im Landesvorstand in die Wüste zu schicken, so scheint sich der Machtkampf auf ein Neues hochzuschaukeln. Bewußt und gesteuert oder nur aus Naivität? Kaum zu glauben. Denn die Nachfolge der weiblichen Riege hatte seinerzeit Beatrix Klingel im Landesvorstand übernommen, nachdem ihre beiden Rivalinnen aus dem Feld gejagt wurden. Nun soll mit der Stimme von Beatrix Klingel ein Missbilligungsantrag gegen ihren Stellvertreterkollege Christian Schreckenberger gefasst worden sein. Grund: Christian Schreckenberger habe sich für die Mitgliedschaft eines ehemaligen NPDlers in die AfD stark gemacht. Alles Quatsch, sagte Schreckenberger, der an Eides Statt versichern will, dass dies nicht stimmt.
Nun ist es doch so, sowohl der Landesvorstand, dem auch Beatrix Klingel seit der letzten Wahl angehört, als auch der Vorsitzende Zimmermann haben bereits vor der Wahl gewußt, dass Christian Schreckenberger der Sohn von Waldemar Schreckenberger ist, der Kanzleramtschef bei Bundeskanzler Helmut Kohl war. Der Landesvorstand der AfD wußte allerdings auch, dass Christian Schreckenberger beim Verfassungsschutz in Berlin gearbeitet hatte. Somit möglicherweise auch zu seiner Aufgabe gehörte, vielleicht ein Auge auf die NPD und die sich darin engagierenden Personen zu werfen. Versucht man ihm nun vielleicht nur einen Strick daraus zu drehen, weil er möglicherweise Anspruch auf eine Führungsposition erhebt? Wer Beatrix Klingel näher kennt, der weiß wie sie vorgeht! Taktisch klug alle aus dem Feld räumen, die einem beim Postenjagen zu nahe kommen??