In Haßloch wurden andere Akzente gesetzt – Wähler haben wenig Interesse gezeigt – Stellt FWG eine Bürgermeisterkandidatin??
Kommentar von Karin Hurrle
In Haßloch hat Bürgermeister Ihlenfeld mit 67 % zwar seine Wählerschaft für die Landratswahl hinter sich gebracht, er hat bei einer Wahlbeteiligung von nur 31,2 % allerdings nicht sonderlich überzeugen können. Wahrscheinlich sind seine Befürworter, aber auch seine Gegner lieber zu Hause geblieben. Man könnte allerlei Spekulationen anstellen, warum Haßlocher Bürger am vergangenen Sonntag der Wahlurne fern blieben oder anders gewählt haben wie im übrigen Landkreis. So könnte man es z.B. auf das Wetter schieben oder aber auf Festivitäten wie die Konfirmationen, die die Wähler abhielten zu kommen. Egal welche Spekulationen man für die schlechte Wahlbeteiligung in Haßloch anstellt, es war kein berauschendes Ergebnis. Nun könnte man aber folgende Theorie anstellen: Die CDU konnte zumindest wieder ihre Wähler mobilisieren, bei der SPD kennt man die Gedankengänge noch nicht so richtig. Dennoch weiß man, die 67 % der Stimmen für Ihlenfeld können nicht alle von der CDU gewesen sein.
Analysiert man weiter, so könnten einem bei der Feststellung des Desinteresses der Bürger in Haßloch so mancher Gedanken durch den Kopf schießen. Den momentanen Wahlsieg im Haßlocher Ratssaal scheint auch nur die CDU zu feiern, denn die wichtigsten Personen von den Fraktionen der SPD und Grünen, die Ihlenfeld möglicherweise ihre Stimme versprochen hatten, sind im Ratssaal garnicht erschienen. Von der FWG sind ebenfalls nur Wenige gekommen. Der Fraktionsvorsitzende der HLL hat es vorgezogen, lieber dem Ratssaal fernzubleiben. Spannend wird es allemahl, mit welcher Taktik alle bisherigen Unterstützer Ihlenfelds in den 2. Wahlgang gehen.
Die CDU hatte in ihrer überdimensionalen Wahlpropaganda auf Freundlichkeit und Kompetenz gesetzt. Mit dieser Wahlpropaganda dennoch nur wenige Bürger an die Wahlurne locken können. Die SPD sollte jetzt alle Kraft bündeln und versuchen, noch einmal auf Sieg zu setzen und zwar nicht nur in Haßloch, sondern im gesamten Wahlkreis, um auch die Wählerschaft der FWG hinter sich zu bringen. Wenn SPD und FWG schlau sind, unterstützen sie dabei den Kandidaten Niederhöfer, denn in einem Jahr steht die Kommunalwahl vor der Tür. Und hier werden andere Prioritäten gesetzt und die Karten neu gemischt. Man sollte dabei seinen Blick nicht nur auf mögliche Personen richten, vielmehr darauf, was solche in einer 8jährigen Amtszeit anrichten können.
Ihlenfeld verläßt in Haßloch das „sinkende Schiff“, welchen Trümmerhaufen er in Haßloch hinterlassen wird, kann derzeit noch niemand erahnen. Fest steht aber, wenn er geht, müssen das andere wieder in Ordnung bringen. Dazu werden möglicherweise die nächsten 8 Jahre eines neuen Bürgermeisters garnicht ausreichen. Niederhöfer ist ein Verwaltungsfachmann und kein Jurist wie Ihlenfeld. Fähigkeiten eines Landrates sollten nicht in der Juristerei liegen, hier kann man sich einen Fachmann in die Verwaltung holen, sondern im Führen eines Kommunlhaushaltes. Und dort sollte man auf Qualifikation und Verwaltungfachwissen setzen und nicht nur auf schöne Worte. Sieht man dies unter diesem Aspekt, so hat Niederhöfer nicht nur die besseren Karten, sondern auch das bessere Fachwissen.
Denkt man allerdings anders, denn viele Gemeinderäte, möglicherweise auch Mitarbeiter der Haßlocher Verwaltung sehnen sich den Tag herbei, Ihlenfeld gehen zu sehen, so könnte man diesen dies nur wünschen. Auch ein neuer Bürgermeister in Haßloch wird es nicht leicht haben. Die gleichen Hintermänner sind noch da, die auch den neuen Bürgermeister lenken wollen. Und dafür braucht es eine richtig starke Persönlichkeit, möglicherweise auch eine Frau?? Vielleicht ist aber gerade dies der Gedankengang einer FWG, Ihlenfeld seine Stimme zu geben, um die eigenen politischen Ziele verwirklichen zu können. Wichtig bei allen Entscheidungen ist, seine eigene „Machtbesessenheit“ abzulegen, sich von alten Strukturen zu trennen und das Neue zuzulassen!!
Von daher wird die Wahl am 7. April noch einmal richtig spannend. Der Schwerpunkt seiner politischen Arbeit sollte nicht nur im Landkreis, sondern auch in den Kommunen zukünftig in der fachlichen Qualifikation liegen und nicht in einem „Postengeschachere“.