Experten warnen vor „Glücksspielen“: Spielsucht kann in den finanziellen Ruin und in den Suizid führen!!
Das Zocken an Automaten, Spieltischen und im Internet kann süchtig machen und die Betroffenen zerstören. Glücksspielsucht ist ein ernst zu nehmendes Problem, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Haßloch. Glücksspielsucht ist in Deutschland als eigenes Krankheitsbild innerhalb der psychischen Störungen anerkannt. Rund 40 Prozent der 16- bis 70-Jährigen zocken laut Angaben des Bundesgesundheitsministerium Berlin an Automaten, Spieltischen, in Wettbüros, am Computer, Handy oder Tablet. Eine halbe Million Menschen sind bereits süchtig. Männliche Erwachsene mit eher niedrigem Einkommen oder Migrationshintergrund gehören dabei zur größten Risikogruppe.
Eine diesbezügliche Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegt, dass Spielsucht inzwischen als Krankheit anerkannt wird. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Spielsucht inzwischen als Krankheit eingestuft. Somit hat ein Betroffener auch einen Anspruch bei den Krankenkassen und Rentenversicherungen auf eine Finanzierung ambulanter Nachsorgeleistungen. Bei dieser Krankheit haben die Betroffenen keine Kontrolle mehr über ihr Spiel, verstricken sich in Lügengeflechte und zerstören so Beziehungen. Oft endet die Sucht im finanziellen Ruin – und mit sozialer Isolation. In Spielhallen findet man allerdings auch Menschen, die sich einen hohen Gewinn versprechen, um ihre Schulden abtragen zu können. Wenn das eingebrachte Geld „verzockt“ ist, ohne einen Gewinn zu erzielen, sieht sich ein Spieler oft getrieben, immer und immer wieder weiterzumachen.
Sebastian Meinberg hatte für PULS Reportage selbst das Experiment mit Glücksspielen gemacht und spricht mit einem Betroffenen über den Reiz und die Risiken des Glücksspiels, wie hier das Video https://www.youtube.com/watch?v=KTTu1FZkIEs zeigt.
Glücksspielsucht: So gefährlich kann das Zocken am Automaten sein
Eine Statistik der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland aus dem Jahr 2018 zeigt: Allein in Deutschland gelten über eine halbe Million Menschen als sogenannte „Problemspieler“ Automaten in der Spielhalle sind alles andere als harmlos. Und doch gibt es fast 250.000 Spielautomaten in Deutschland.
Glücksspiel: Warum und wie schnell wird man süchtig?
In einer PULS Reportage wurde ein Selbstversuch gemacht: Am Spielautomaten in der Kneipe sowie in der Spielhalle versucht ein Proband sein Glück. Innerhalb nur weniger Stunden verliert er 90 Euro. Ob beim Zocken am Automaten in der Spielhalle, beim Glücksspiel im Casino, bei Online-Glücksspielen oder Sportwetten – viele geraten in eine Spirale des Glücksspiels, die zur oftmals existenzbedrohenden Spielsucht führen kann.
Gefährliche Spielsucht bekämpfen
In der PULS Reportage trifft der Reporter einen Betroffenen, der über sechs Jahre lang spielsüchtig war und sich deswegen nun in Therapie begab. Über 150.000 Euro hat der Spielsüchtige bereits beim Glücksspiel verspielt. Über die Jahre führte das bei ihm zur Arbeits- und Obdachlosigkeit und sogar zu Suizidgedanken. Erst professionelle Hilfe in Form einer Therapie hilft ihm nun, die Glücksspielsucht zu bekämpfen. Auch vielen anderen Betroffenen geht es so – und darunter leiden auch Angehörige der Spielsüchtigen.
Unsere Redaktion hat Hinweise erhalten, dass auch in der Haßlocher Spielhalle ein solcher Trend beobachtet werden kann. Personen die ihr „Glück“ am Spielautomaten suchen, sitzen stundenlang in solchen Spielhallen und kommen von den „Flipper-Automaten“ nicht mehr los. Mit einem Gewinn beginnen die meisten Spielerkarrieren, mit dem Verlust von Familie, Freunden, Arbeitsplatz oder gar mit dem Leben enden sie. Angesichts ihrer riesigen Schuldenberge sehen manche keinen anderen Ausweg als den Suizid. Unter allen Suchtkranken haben laut Studie Glücksspielsüchtige die höchste Selbstmordrate.
Inzwischen werden auch wieder Stimmen von Haßlocher Bürgerinnen und Bürgern laut wegen der Spielhalle in Haßloch, die vor Jahren im Industriegebiet „Nördlich des Bahndamms“ genehmigt wurde. Und zwar zur Zeit, als Lothar Lorch (CDU) noch Bürgermeister von Haßloch war. Damals sei man schon nicht glücklich über diese Entscheidung gewesen, da man auch die Jugend in Gefahr sah.
Wir werden die Wünsche und Anregungen unserer Leserinnen und Leser aufgreifen und die Haßlocher Spielhalle unter die Lupe nehmen. Über aktuelle Entwicklungen werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
Foto: Andreas Berner Andreas Berner (Wikipedia)