PANORAMA berichtete über einen Dreifachmord in Dänischenhagen – Und im Mordfall TORUN aus Ludwigshafen geht es Anfang 2024 weiter: Weil laut Bundesgrichtshof das Urteil teilweise fehlerhaft war
Mit unserem heutigen Bericht wollen wir nochmals mysteriöse Mordfälle aufgreifen, weil nach der Verurteilung der Täter immer noch viele Fragen offen sind. Uns geht es um den Dreifachmord in Dänischenhagen und es geht um den Doppelmord im Fall TORUN aus Ludwigshafen. Sowohl in Dänischenhagen, als auch in Ludwigshafen werden den Ermittlungsbehörden Fehler vorgeworfen.
Genau vor einem Jahr berichtete PANORAMA über den Dreifachmord in Dänischenhagen, der sich angekündigt habe, doch Justiz und Polizei hätten versagt. Große Vorwürfe hätten seinerzeit die Angehörigen der Opfer erhoben, weil von der Polizei nichts unternommen worden sei. Obwohl der Täter und seine Gewalttätigkeiten bekannt gewesen seien, habe Polizei und Justiz weggeschaut. Dem Fall von Hartmut E. ist PANORAMA-Journalist Carsten Janz nachgegangen, er hatte den Fall öffentlich gemacht. Doch solche Fälle passieren ständig. Der Fall Hartmut E. ist kein Einzelfall. Immer öfters passieren Morde, weil Polizei und Justiz versagen. Durch investigative Journalisten werden dennoch solche Fälle transparenter.
So wird im Dreifachmord an der Kieler Förde von dem PANORAMA-Journalisten recherchiert und einiges herausgefunden. Es sei ein brutaler MORD gewesen, berichtete er am 04.10.2022. Mit 48 Schüssen aus der automatischen Waffe habe Hartmut E. seine Frau Hanna und ihren Freund aus nächster Nähe erschossen. Zu diesem Zeitpunkt habe die Frau bereits ein halbes Jahr von ihrem Ehemann getrennt gelebt. Nach der Tat sei Hartmut F. noch zu seinem Freund gefahren den er für das Ende seiner Ehe verantwortlich gemacht habe. Auch ihn habe Hartmut F. getötet. Der Dreifachmörder Hartmut F. wurde nach den Taten in Dänischenhagen und Kiel vom Schwurgericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Wie die Kieler Nachrichten an 18.05.2023 schreiben, bleiben auch nach dem Urteil viele Fragen offen. Der Dreifachmord in Dänischenhagen und Kiel liegt zwei Jahre zurück. Die Aufarbeitung von Polizei und Staatsanwaltschaft dauert an, hier der Videobeitrag von PANORAMA https://www.ardmediathek.de/video/panorama-die-reporter/die-angekuendigte-tat-der-dreifachmord-von-daenischenhagen/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9mMzQxOTE2Ny03MzQ1LTQ2YWQtYmExOC02ZGUwNGMzOGQ5ZmM
Am 28.12.2022 hatte auch die MOPO darüber berichtet, dass sich inzwischen auch die Schwester der Ermordeten zu Wort gemeldet hatte. Wie man verschiedenen Medienberichten entnehmen kann, ist trotz Verurteilung des Täters für viele Menschen der Fall immer noch nicht abgeschlossen. Es ist abzuwarten, mit welchem Ergebnis Polizei und Staatsanwaltschaft nach ihrer Aufarbeitung an die Öffentlichkeit gehen, also nachträglich und nach der Verurteilung: https://www.mopo.de/im-norden/dreifach-mord-in-daenischenhagen-das-sagt-die-schwester-des-opfers/
Auch der Ludwigshafener Mordfall TORUN ist noch immer ungeklärt
Auch der Mordfall TORUN in Ludwigshafen wirft nach einigen Medienberichten noch viele Fragen auf. Der Fall ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen, obwohl einer der Täter in Sicherungsverwahrung der JVA Diez sitzt. Von einem seiner Strafverteidiger wurde Berufung eingelegt. In der JVA in Diez wurde der Verurteilte von der Redakteurin von NACHRICHTEN REGIONAL zwei Mal besucht. Seit dieser Zeit hatte ein reger Briefwechsel stattgefunden. Zwei Briefe, und zwar am 24.07.2023 und 21.08.2023 hatte die Redakteurin von Ramazan G. zur Aufklärung des Falles aus der JVA Diez erhalten. Am 03.11.2020 hatte NACHRICHTEN REGIONAL auch über den Mordfall in Ludwigshafen berichtet.
Was weiß man zur Zeit über die Ludwigshafener Mordfälle?
Am 28.09.2018 wurde nach Urteilsverkündung von RNF die Verhandlung beim Landgericht Frankenthal aufgezeichnet. RNF schreibt: „Nach mehr als einem Jahr Verhandlungsdauer ging heute in Frankenthal der Prozess um die Morde an zwei Geschäftsleuten aus der Region zu Ende. Die drei Angeklagten wurden alle zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt, – bei allen erkannte das Gericht die besondere Schwere der Schuld. Beim Haupttäter wurde zudem Sicherungsverwahrung angeordnet, weil er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt“. Auch die Bildzeitung hatte darüber berichtet:
Wie RNF-Live weiter berichtete: „Das Trio tötete einen 64jährigen Automatenaufsteller aus dem nordbadischen Brühl und den angesehenen Ludwigshafener Geschäftsmann Ismail Torun. Seine Familie verfolgte fast jeden Prozesstag“.
Wie unsere Redaktion vor ein paar Wochen von einem der Strafverteidiger des Verurteilten Ramazan R. erfahren hat, geht es bald weiter im Berufungsverfahren. Sechs Verhandlungstermine wurden ab 13. Februar 2024 für diesen Fall beim Landgericht Frankenthal angesetzt, nachdem vom Bundesgerichtshof festgestellt wurde, dass das Frankenthaler Urteil teilweise fehlerhaft war. Gespannt kann man jetzt schon sein, wie am Ende der sechs Verhandlungstermine das Landgericht in Frankenthal entscheiden wird. Staatsanwaltschaft und Polizei hatten nun genügend Zeit, um sich ausgiebig mit den Mordfällen zu beschäftigen. Hier den Videobeitrag nach der Urteilsverkündung von RNF Live: Immer wieder müssen Verurteilte lange darauf warten, bis ein Berufungsverfahren stattfindet, siehe Videobeitrag dazu: https://www.rnf.de/mediathek/video/lebenslange-haft-fuer-morde-an-geschaeftsleuten/
Auch der SWR hatte den Mordfall TORUN medial verfolgt und berichtete mehrmals darüber. U.a. hatten mehrere Sender geschrieben: „Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat das strenge Urteil zum Teil aufgehoben, das Frankenthaler Richter im September 2018 über die Entführer und Mörder des Ludwigshafener Bauunternehmens Ismail Torun verhängten. Zwei Männer und eine Frau hatten den 49-Jährigen Anfang 2017 in eine Falle gelockt und ihn fast eine Million Lösegeld herbeischaffen lassen, ehe er erdrosselt wurde. Wenige Wochen zuvor hatten die Täter auch schon einem Geschäftsmann aus dem badischen Brühl aufgelauert und ihn umgebracht“.
Unsere Redaktion bleibt für Sie am Ball und wird seine Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.