Wer gehört künftig zu den zehn besten Universitäten? – Wer bekommt Extraförderung?
Den neuessten Pressemeldungen in Die ZEIT online.de vom 29.01.2016 ist nach einem Expertenbericht doch plötzlich nicht mehr alles klar. Wer in den vergangenen Tagen mit Bildungspolitikern gesprochen hatte, hätte den Eindruck bekommen können, dass schon alles klar mit der Fortsetzung der Exzellenzinitiative wäre, schreibt die ZEIT online weiter. Man sei sich schon fast sicher gewesen, dass es beim Votum der Imboden-Kommission keine großen Überraschungen geben werde. Und dann sei es Schlag auf Schlag mit den Beschlüssen gegangen. Doch es kam wohl anders. Denn es seien viele Vorschläge diesbezüglich gekommen, immerhin muss die Politik neu denken. Dies war der Vorschlag von Imboden, denn auch internationale Experten haben ihre Vorschläge unterbreitet, wie z.B. die erste Förderlinie (Graduiertenschulen) mit der zweiten (Exzellenzcluster) verschmelzen zu lassen. Und es sollen längere Laufzeiten geben. Ganz auf einer Linie mit Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG), Wissenschaftsrat und anderen. Der große Aha-Effekt folge bei der dritten Förderlinie, den bisherigen Zukunftskonzepten. Imboden will komplett raus aus der kurzatmigen Antragslogik und schlägt eine Exzellenzprämie vor.
Die Idee klinge bestechend einfach, schreibt Die ZEIT online weiter. Denn die Hochschulen sollen sich an dem messen lassen, was sie bisher geleistet hätten. Statt ständig neue Konzepte für die Galerie zu schreiben und der Politik den Himmel zu versprechen, sollen die Hochschulen sich an dem messen lassen, was sie bereits geleistet hätten. Nach Meinung der Experten müsse über die richtigen Kriterien noch gesprochen werden. Die besten zehn Universitäten sollen dann für sieben oder acht Jahre eine Extraförderung kommen. Sie wären die neuen Exzellenzuniversitäten.
Im Jahr 2012 hatte der im Auswahlverfahren zuständige Wissenschaftsrat der Universität Freiburg den zuvor in der zweiten Runde der Exzellenz-Initiative I im Jahr 2007 erworbenen Elite-Titel wieder entzogen, weil Herr Prof. Schiewer die prämierten Entwürfe teilweise nicht realisiert hatte und weil das im Zuge des Wettbewerbs von der Universität Freiburg eingereichte Zukunftsprojekt mängelbehaftet war. Die vom Wissenschaftsrat monierten Qualitätsmängel überraschten nicht, weil der zuvor im Jahr 2007 erworbene Elite-Titel anscheinend nicht auf einer besonderen Kompetenz der Universität Freiburg, sondern vielmehr auf den persönlichen Beziehungen des damaligen Freiburger Rektors Wolfgang Jäger (CDU) zu der seinerzeit amtierenden Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) beruhte, auf deren Betreiben Freiburg im Jahr 2007 noch hinten an die vom Wissenschaftsrat ausgewählten Elite-Universitäten drangehängt wurde. Der unredliche Charakter von Frau Schavan habe sich auch daran gezeigt, dass Annette Schavan im Jahr 2013 vom Amt der Bundesbildungsministerin zurücktreten musste, nachdem die Recherchen des Plagiatsjägers Martin Heidingsfelder zu Tage gefördert hatten, dass die Doktorarbeit von Frau Schavan durchgängig auf Plagiaten beruhte, was zum Entzug des Doktor-Titels durch die Philosophische Fakultät der Universität Düsseldorf führte, hat eine Insiderin Nachrichten Regional berichtet. Gleichzeitig wird aufgezeigt, wie der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann sowie seine Grüne Wissenschaftsministerin sowie Justizminister Stickelberger in den baden-württembergischen Dopingskandal verwickelt sind.
Als wahrscheinlicher Grund für die oben genannten erstaunlichen Empfehlungen der Imboden-Kommission kommt in Betracht, dass zu den 10 Mitgliedern der Kommission mehrere Personen zählen, die in Beziehungen zur Universität Freiburg stehen und/oder persönlich davon profitieren würden, wenn die Universität Freiburg sich in Zukunft wieder mit einem Exzellenz-Titel schmücken könnte. Zu diesen Kommissionsmitgliedern zählen neben Herrn Prof. Imboden insbesondere Herr Prof. Scheiddegger und der Freiburger Alumnus Gerhard Casper. Bei Herrn Prof. Scheidegger handelt es sich um einen Ordinarius für Anästhesiologie der Universität Basel und gleichzeitig um den ehemaligen Präsidenten der Abteilung Biologie und Medizin des Forschungsrats des SNF.
Herr Prof. Scheidegger ist durch eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Direktor der Universitätsklinik Freiburg Jörg Rüdiger Siewert verbunden, welcher Herrn Prof. Scheidegger in mehreren Fachbüchern zumindest seit dem Jahr 2000 als Mitarbeiter erwähnt, z. B.
– Chirurgie von Jörg Rüdiger Siewert, 7. Auflage, Springer-Lehrbuch, 27.11.2000
– Basiswissen Chirurgie, Springer Verlag, 2. Auflage 2007, 2010
– Chirurgie: mit integriertem Fallquiz, Springer-Lehrbuch 20.06.2012
– Praxis der Viszeralchirurgie, 2. Auflage 2006 (Springer Verlag)
usw.