von Karin Hurrle
Die Sonne hat am Sonntag, dem letzten Rheinlad-Pfalz-Tag in Annweiler so richtig eingeheizt, dass der Start für den Festumzug bereits auf 12 Uhr vorverlegt wurde. Pralle Sonne ohne Schatten war angesagt. Abkühlung gab es lediglich in der Stadtmitte, wo ein Riesenventilator mit Wassersprühwerk stand und für etwas Abkühlung der Festumzugsteilnehmer sorgte. Wegen der Gluthitze waren die Besucher des Rheinland-Pfalz-Tages gezwungen, sich mit reichlich Flüssigkeit einzudecken. Im käuflich erworbenen „Plastik-Trinkbecher“, der zwar 2 Euro Pfand kostete, den man allerdings nicht mehr zurückerstattet bekam, konnte man unterwegs damit immer wieder für flüssigen Nachschub sorgen. Bevor man sich jedoch dem offiziellen Treiben und dem Festumzug nähern konnte, waren allerdings einige organisatorische Hürden zu überwinden. Nämlich erst einmal die Park + Ride – Parkplätze zu finden. Nach viermaliger Umrundung des Areals war es dann endlich so weit, dass man gegen 10 Uhr morgens fachmännisch in das Park-System eingewiesen wurde und dafür satte 8 Euro zahlen durfte. Mit dem Parkschein stiegen wir dann in den Shuttel-Bus ein, der uns von Queichhambach über Albersweiler zur Endstation in Annweiler brachte. „Gott sei Dank, wir sind endlich da“, dachten wir, jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Doch die Wegstrecke, die zu Fuß und ohne Shuttle zu unserem Ziel zu überwinden war, lag noch vor uns. Mindestens ein Kilometer war noch zu laufen und das bereits morgens bei „brühender Hitze“. „Keine Veranstaltung für Behinderte oder Rollstuhlfahrer“, dachten wir, weil wir derartige Besucher nicht sahen. All unser Flehen und Jammern nutzte nichts, wir sind gelaufen und gelaufen und erreichten endlich den naturbelassenen Ambertpark an der Queich, wo die Naturschutzverbände, u.a. der Naturschutzverein Rheinland-Pfalz platziert war und dort über seine Aktivitäten informierte. Endlich konnten wir uns ausruhen, uns von der brühenden Hitze erholen und uns Abkühlung bei Berieselung aus der Queich verschaffen. Wie schön, dass es noch „grüne Lungen“ gibt, dachten wir und das in einer völlig überhitzten Stadt, wo der „Klimaschutz“ so richtig zum Tragen kam. Fotogalerie folgt!!! Annweiler am Trifels hatte vor zwei Jahren den Zuschlag für den 35. Rheinland-Pfalz-Tag erhalten. In gut 300 m Höhe liegt das 7000-Einwohner große Städtchen Annweiler, deren alte Reichsburg und die beiden Schwesternburgen Anebos und Münz die Wahrzeichen der südpfälzer Stadt sind. In der Burg, die im 12. und 13. Jahrhundert Mittelpunkt von Europa war, sind auch Nachbildungen von Reichskleinodien des Römischen Reiches zu sehen, wo auch der englische König Eisenherz in Gefangenschaft lebte. Jedes Jahr findet das mittelalterliche Richard-Löwenherz-Fest statt, ein Spektakulum, das mehr als 10.000 Besucher zum Trifels zieht. Zum Rheinland-Pfalz-Tag haben die Organisatoren mit 120.000 Besuchern gerechnet. Ob so viele wegen der Hitze wirklich kamen, steht derzeit nicht fest. Viele Besucher, die man an der Shuttle-Haltestelle angetroffen hatte, haben auf jeden Fall wegen der brühenden Hitze den Rheinland-Pfalz-Tag vorzeitig verlassen. Längere Wartezeiten mussten sie an den Bushaltestellen verbringen, weil nur ein Shuttle-Bus im Einsatz war. So ist es öfters vorgekommen, dass an der letzten Bushaltestelle zum Park+Ride-Parkplatz der Shuttlebus einfach durchfahren musste, weil er voll besetzt war. Jeder hoffte darauf, beim nächsten Eintreffen des Busses mitgenommen zu werden. Unser Fazit: Die Organisatoren haben sich viel Mühe gemacht. Für das Wetter muss keiner die Verantwortung übernehmen. Aber bitte auf einem solche Fest keine Plastikbecher mehr, schon gar nicht mit der Begründung, dass man diese beim nächsten Rheinland-Pfalz-Tag wiederverwenden kann. Plastikvermeidung ist der beste Schritt zum Klimawandel.