Lädt zum Pressegespräch ein – Und lässt Redakteurin vor verschlossenen Türen stehen
Die Streitigkeiten um das Haßlocher Neubauprojekt „Schiltchen“ gehen ungemindert weiter, auch wenn die Kreisverwaltung inzwischen einer Änderung der Baugenehmigung zugestimmt und der Kreisrechtsausschuss die Widersprüche von Anwohnern gegen die Erteilung der Baugenehmigung zurückgewiesen hat. Auch das Problem mit der Grundwasser-Absenkung scheint behoben zu sein. Und so einfach geht das: Frick baut anstatt in die Tiefe, nun seine Tiefgarage in die Höhe. Es geht inzwischen aber nicht nur um die Baugenehmigung, sondern um einen Strafantrag wegen Betrug gegen die Firma Frick, der am 03.07.2020 bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal gestellt wurde und noch kein Aktenzeichen trägt, also noch nicht bearbeitet wurde. Eine Presseanfrage von NR blieb ebenfalls unbeantwortet. Da einige Vorwürfe in dem Strafantrag aufgeführt sind, stellt sich für Viele die Frage, warum dieser Strafantrag nicht zeitnahe bearbeitet wird. Und wer steckt alles dahinter? Rollen bei einer Aufklärung möglicherweise politische Köpfe? Es bestehe der begründete Verdacht, dass sich der Bauträger die wasserrechtliche Erlaubnis zur Grundwasserabsenkung für das Bauvorhaben durch bewusst falsche Angaben im Genehmigungsgesuch sowie arglistige Täuschung der verantwortlichen Behörden erschlichen habe, heißt es weiter im Strafantrag. Aufgrund dieser Fehlinformation sei die Installation und Inbetriebsetzung einer Grundwasser-Absenkungsanlage erfolgt. Insider glauben an „Vetternwirtschaft“ und dass Personen, die diese Probleme im „Schiltchen“ verursacht haben, von politischer Seite gedeckt werden. Die Frage stellt sich allerdings: Von wem?
Um dem Bauunternehmen Frick die Möglichkeit einer diesbezüglichen Stellungnahme zu ermöglichen, schon wegen des Gleichstellungsprinzips, erhielt die Firma Frick von NR eine Presseanfrage mit folgenden Fragen: Wer hat die Firma Frick überhaupt motiviert, die Freifläche des Grundstücks „Schiltchen“ zu erwerben? Gab es vorherige Absprachen mit der HIK (Haßlocher Immobiliengesellschaft) dass die dortige Fläche bebaut werden darf? Mit wem von der Verwaltung wurde darüber gesprochen? Warum wurde der Bauantrag direkt zur Kreisverwaltung Bad Dürkheim gereicht und die Gemeinde Haßloch umgangen? Hat die Kreisverwaltung von den Problemen der Grundwasser-Absenkung gewusst, die erforderlich ist, für den Bau der Tiefgarage? Anstatt all diese Fragen zu beantworten, hat NACHRICHTEN REGIONAL eine Einladung zum Pressegespräch in die Geschäftsräume der Firma Frick in der Langgasse erhalten. Dort stand die Redakteurin am Freitag dann vor verschlossenen Türen.
Was können nun die Beweggründe sein, dass zum Pressegespräch eingeladen wird und der Redakteur vor verschlossener Türe steht? Möglicherweise will man die Fragen nicht beantworten, weil sie unangenehm sind. Vermutet wird aber auch, dass sich Christian Frick wegen der Presseanfrage an seinen Rechtsanwalt, Georg Krist, Neustadt, gewandt hatte, der die Baufirma Frick auch juristisch vor dem Verwaltungsgericht Neustadt vertreten hatte. Gerüchten zufolge soll auch mit der Bebauung des Grundstücks „Schiltchen“ nicht alles in Ordnung gewesen sein, weil möglicherweise Fördergelder vom Land aus einem Ideenwettbewerb geflossen sind, um das „Schiltchen“ als Grünanlage zu erhalten. Sicherlich hätte sich Christian Frick beim Pressegespräch auch die Frage gefallen lassen müssen, ob es stimmt, dass eine ehemalige Person der Haßlocher Verwaltungsspitze bereits eine Wohnung im „Schiltchen“ gekauft hat. Unsere Recherchen in dieser Richtung laufen weiter.
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.