Neurologe Peter Sander informiert – Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger sind gekommen
Elisabeth Bauer, Sprecherin der Parkinson-Selbsthilfegruppe Haßloch/Neustadt, lud für vergangenen Mittwoch zu einem Vortrag „Parkinson erkennen und behandeln“ mit dem Neurologen Peter Sander ein, der ausführlich über die Krankheit aufklärte. Im Anschluss beantwortete Sander und die Neurologin Alejandra Esrig, Speyer, Fragen von Interessierten und Betroffenen aus dem Publikum.
Elisabeth Bauer ging bei einer Anfrage unserer Redaktion nochmals auf die Anfänge der Gruppenarbeit ein. Sie erzählte uns, dass sich Parkinson-Betroffene und deren Angehörige bis 2005 in Neustadt getroffen hatten. Da die Leiterin dieser Neustadter Gruppe selbst sehr schwer erkrankt sei, habe sie sich entschlossen, in Haßloch mit der Gruppenarbeit weiterzumachen. CORONA habe die Menschen in den letzten zwei Jahren verändert, berichtet Elisabeth Bauer weiter. Die ganzen Jahre habe sie sich mit der Gruppe bei den Haßlocher Schäferhunden treffen können. Nun sei ein Treffen dort nicht mehr möglich. Bauer sei daher auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und hofft, in Haßloch bald welche zu finden. Sie möchte nicht, dass die Gruppe auseinanderbricht.
Diagnose Parkinson ist ein tiefer Einschnitt in die Lebensplanung
Der Neustadter Neurologe Peter Sander, berichtete, dass die Diagnose Parkinson ein tiefer Einschnitt in die bisherige Lebensplanung sei, sowohl für den Betroffen selbst, als auch für deren Angehörige. Parkinson sei eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. „Sie betrifft bestimmte Gebiete des Gehirns, die an der Kontrolle der willkürlichen und der unwillkürlichen Bewegung beteiligt sind“, erklärt Sander weiter. Die langsame Degeneration von Zellen verursache einen Mangel des Bodenstoffs Dopamin im Gehirn. Dieser Mangel führe zu den klassischen Symptomen der Krankheit, wie z.B. Bewegungsarmut, Zittern an Händen, Muskelsteifigkeit sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen. Die Diagnose Parkinson löse daher bei vielen Betroffenen große Ängste und Unsicherheit aus, weiß Sander weiter zu berichten. Er weist auf verschiedene Behandlungsmethoden hin.
Selbstilfegruppe schützt vor Isolation
Die Selbsthilfegruppe biete daher die Chance gegen Isolation, erklärt Elisabeth Bauer den Anwesenden. Bauer weiß wovon sie spricht. Denn bei den Treffen könnten die Betroffenen und deren Angehörige über ihre Erfahrungen und Probleme sprechen. Diese Zusammenkünftige seien für Betroffene und Angehörige gleichermaßen wichtig, um sich u.a. über die neuesten Therapiestandards auszutauschen und um das Gemeingefühlt zu stärken. Bei diesen Treffen mache man sich auch Mut, dass man mit dieser Krankheit nicht alleine ist.
Rege Diskussion im Anschluss an die Veranstaltung
Im Anschluss fand eine rege Diskussion statt. Peter Sander konnte viele Tipps geben und unterschiedliche Fragestellungen zur Krankheit aus dem Publikum beantworten. Am Ende der einstündigen Veranstaltung, die sehr gut besucht war, dankte Elisabeth Bauer dem Neurologen Peter Sander und der Speyerer Neurologin Alejandra Esrig für den hochinteressanten Beitrag und für ihr Kommen. Esrig erhielt von ihr zum Abschied einen wunderschönen Blumenstrauß. Danach gab es -wie immer- Kaffee und Kuchen. Die Veranstaltung fand im Seminarraum der Haßlocher Pfalzhalle statt.
Elisabeth Bauer informierte alle Anwesenden über die Südwestdeutschen Parkinson-Tage, die am 24. Und 25. Mai 2022 in Kaiserslautern stattfinden. Wer Näheres über die Selbsthilfegruppe Parkinson Haßloch/Neustadt und die Work-Shops in Kaiserslautern wissen möchte, kann sich an die Sprecherin Elisabeth Bauer, Telefon 06324/3220 oder e-mail: hael.bauer@t-online.de wenden.