Vor 81 Jahren: Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion
Man kann nicht oft genug an die Deutsche Geschichte erinnern. Gerade der Ukraine-Krieg und die Lieferung von scharfen Kampfwaffen und Panzern lassen viele Menschen aufhorchen. Einige kritisieren auch das derzeitige Vorgehen der Politik. Bemängelt wird, dass gerade die Deutschen sich wieder in Kriegsgeschehen einmischen. Bürgerinnen und Bürger fragen sich: „Wollen die Deutschen wieder die Kriegsführer sein?“ Und es wird von Historikern an die „Wannseekonferenz“ vor 80 Jahren erinnert.
Am 20. Januar 1942 hatten sich hochrangige Vertreter des NS-Regimes in einer Villa am Berliner Wannsee getroffen. Sie koordinierten, wie die Ermordung der europäischen Juden auf Behördenebene möglichst effizient umgesetzt werden kann. Das systematische Morden war da bereits von der NS-Führung beschlossen und in vollem Gange. Bis zum Kriegsende 1945 wurden über sechs Millionen Juden ermordet.
Am 22. Juni 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in die Sowjetunion ein. Mit dem „Unternehmen Barbarossa“ begann ein machtpolitisch, wirtschaftlich und rassenideologisch motivierter Vernichtungskrieg.
Damit begann also der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Mit beinahe 3,3 Millionen Soldaten griff die Wehrmacht ohne Kriegserklärung zwischen Ostsee und Schwarzem Meer an, obwohl bereits seit August 1939 ein Nichtangriffspakt zwischen Berlin und Moskau bestanden hatte. Ziel war damals, einen „Blitzkrieg-Erfolg“ zu erreichen. Unter dem Decknamen „Barbarossa“ war der Überfall vom NS-Regime auf Hitlers Weisung sorgfältig und detailliert geplant worden. Vorgesehen war bei diesem Überfall, einen Großteil der dortigen Bevölkerung zu töten, einen kleinen Teil zu „germanisieren“ und den Rest der Menschen zu versklaven oder zu vertreiben. An diesem Ort sollte eine Ansiedlung von Deutschen entstehen.
Das Unternehmen „Barbarossa“ wurde zur erbarmungslosen Kriegsführung gegen die sowjetische Zivilgesellschaft verpflichtet. Diese völkerrechtswidrigen Befehle von Hitler fanden nur vereinzelt Widerspruch und wurden später auch weitgehendst befolgt. Von Beginn an nahm die Militärführung ein Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener billigend in Kauf. Schließlich half die Wehrmacht der SS als Komplize am Massenmord der sowjetischen Bevölkerung, den die Nationalsozialisten als rassisch minderwertig und politisch missliebig betrachteten.
Das Scheitern der Operation „Barbarossa“ vor Moskau sowie die spätere Niederlage der deutschen 6. Armee in Stalingrad mit der Kapitulation ihrer wenig verbliebenen Soldaten Ende Januar/Anfang Februar 1943 gelten als Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges. Die Wehrmacht zog sich in einem dreijährigen Feldzug vor der personell und materiell weit überlegenen Roten Armee zurück, deren Vormarsch erst in der verlustreichen Schlacht um Berlin endete.
Bis Kriegsende im Mai 1945 verloren im deutsch-sowjetischen Krieg auf sowjetischer Seite insgesamt bis zu 27 Millionen Menschen ihr Leben, davon knapp die Hälfte Soldaten. Auf deutscher Seite kamen im gesamten Zweiten Weltkrieg zwischen sechs und sieben Millionen Menschen ums Leben, davon überwiegend deutsche Soldaten.
Einige Umfragen in der Bevölkerung haben ergeben: „Deutschland soll keine Panzer in die Ukraine liefern!“
In der Mediathek von 3sat kann man den Film „Die Wannseekonferenz“ noch bis 19.11.2023 aufrufen. „Die Wannseekonferenz“ hat beim 3satPublikumspreis 2022 die meisten Stimmen erhalten. Der Film erzählt vom Treffen am 20. Januar 2022 in Berlin-Wannsee, an der hochrangige Vertreter des NS-Regimes den jüdischen Holocaust beschließen und koordinieren. Diese Konferenz wird als Wannsee-Konferenz in die Geschichte eingehen. Dabei wird das Ereignis als das gezeigt, was es war: ein sachlich-nüchtern bürokratischer Akt, der durch die verklausulierte Sprache das Grauen noch unmenschlicher macht. Entstanden ist ein Kammerspiel, das auf beklemmende Weise das düsterste Kapitel deutscher Geschichte schonungslos nacherzählt, hier der LINK dazu: https://www.3sat.de/film/3sat-publikumspreis/wannseekonferenz-holocaust-publikumspreis-100.html
Foto: A.Savin Wikipedia (Haus der Wannsee-Konferenz)