Und warum fordert CDU-Vorsitzender Jürgen Vogt eine Koalition von CDU, SPD und Grünen?
von Karin Hurrle
Mit der Neubildung eines Jugendgemeinderates soll abgewartet werden, bis sich eine neue Koalition gebildet hat. Das hat unsere Redaktion erfahren. Aus verschiedenen Kreisen war zu hören, dass CDU-Ortsvereinsvorsitzender Jürgen Vogt bereits geäußert habe, dass ganz sicher sei, dass demnächst die Koalition zwischen CDU, SPD und GRÜNEN zustande komme. Sicher sei deshalb, dass dann Ralf Trösch (SPD) weiterhin Sozialdezernent der Gemeinde Haßloch bleibe. Dann würde Trösch auch Vorschläge über einen neu zu gründenden Jugendgemeinderat unterbreiten, war auch aus politischen Kreisen zu erfahren. Wegen diesbezüglichen Äußerungen war Vogt für eine Nachfrage von NACHRICHREN REGIONAL heute nicht erreichbar. Aus anderen CDU-Quellen war allerdings zu erfahren, dass die CDU auf keinen Fall eine weitere Koalition mit den Sozialdemokraten in Haßloch eingehen will. Abzuwarten ist nun, was die GRÜNEN zu solchen Debatten sagen, die anscheinend hinter ihrem Rücken geführt werden. Auf jeden Fall steht fest, dass der Haßlocher Jugendgemeinderat wie vom Erdboden verschwunden ist, ein „Vorzeigeprojekt“, dem viele Kommunen nach Haßloch gefolgt sind. Denn wo sonst, wie im Jugendgemeinderat kann man junge Leute an das politische Geschehen einer Kommune heranführen? Und wo sonst, wie in einem Jugendgemeinderat, kann man bereits präventiv der Politikverdrossenheit entgegenwirken? Zwei Jahre gibt es keinen Jugendgemeinderat mehr in Haßloch. Fadenscheinige Gründe hat man angeführt, da Sozialdezernent Trösch keine 15 Bewerber zusammengebracht hatte, die für die Gründung eines Jugendgemeinderates notwendig waren. Als Gründe hatte er mangelndes Interesse von Schülervertretern angeführt. In Wirklichkeit sei es allerdings so gewesen, dass das schlechte Klima der Haßlocher Verwaltung bis in die Schulen vorgedrungen sei, hat NACHRICHTEN REGIONAL von Insidern erfahren. Ständige Querelen im Rathaus hätten die Jugendlichen abgehalten, sich für den Jugendgemeinderat zu bewerben. Dass Trösch als Sozialdezernent künftig projektbezogene Aktivitäten des Jugendgemeinderates fordere und „Fridays for Future“ anführe zeige, welche Argumente man anführe, um einen Jugendgemeinderat zu verhindern, sagt ein ehemaliges Jugendgemeinderatsmitglied. Der Jugendgemeinderat wünsche keine Vorgaben von einer Verwaltung, sondern wolle selbst Ideen einbringen, war weiter von Jugendlichen zu erfahren. Die Gründe die Trösch gegenüber der RHEINPFALZ angeführt habe, „dass Jugendliche inzwischen durch Schule, Hobbys und andere Verpflichtungen einen derart ausgefüllten Alltag haben, dass bei vielen kaum noch Platz für eine zweijährige Mitwirkung im Jugendgemeinderat bleibt“ seien „hanebüchen“. Sozialdezernent Trösch und insbesondere die GroKo seien die „Totengräber“ des Haßlocher Jugendgemeinderates gewesen, so dass sich dies auch nicht ändern werde, solange diese Personen am „Ruder“ seien, bestätigen viele Jugendliche, mit denen NACHRICHTEN REGIONAL gesprochen hatte. Über weitere Entwicklungen in Bezug auf Koalitionsvereinbarungen wird NR seine Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.