Nun muss Bürgerwille umgesetzt werden – Hoffnung auf Weitsicht bei Koalitionsvereinbarungen
von Karin Hurrle
Das letzte Aufbäumen gegen die GroKo im Haßlocher Rathaus und deren Fehlentscheidungen, war die Gründung des Vereins „Schiltchen-Haßloch“, der den Verzicht einer dortigen Bebauung von der Gemeindeverwaltung Haßloch fordert. Auch wenn ein „Brandbrief“ der CDU von Gemeinderatsmitglied Hans Grohe im Schäferwäldchen persönlich verteilt worden sei, habe dies die Haßlocher Bürgerinnen und Bürger nicht umstimmen können, die GroKo im Haßlocher Rathaus abzuwählen, war aus verschiedenen Kreisen in Haßloch zu hören. Auf jeden Fall steht seit dem 27. Mai fest, dass CDU und SPD in Haßloch keine Mehrheit mehr haben. Nun muss der Bürgerwille umgesetzt werden, die weder eine Rehbachverlegung, ein Logistikzentrum, eine Schließung des Badeparks wollen und sich nun auch gegen eine Bebauung des „Schiltlchens“ wehren. Weil den Haßlocher Bürgern seit Jahren Entscheidungen von der Haßlocher Verwaltung „übergestülpt“ werden, wehren sie sich mit Gründungen von Bürgerinitiativen. Nun ist gerade diesen vielen Bürgerbewegungen in Haßloch zu verdanken, dass es in Haßloch keine GroKo mehr gibt. Ein absolutes Muss: Diese Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht enttäuscht werden. Auch in Haßloch darf es „kein weiter so“ mehr geben. Einsame Entscheidungen von zwei abgewählten Parteien kann es daher in Zukunft auch nicht mehr geben! So ganz trauen die Bürger dem Frieden in Haßloch dennoch nicht, insbesondere dem Angebot der CDU, den Schiltchen-Anwohnern ein Gespräch anbieten zu wollen. Und dies auch noch zwei Tage vor den Kommunalwahlen. Auch der „Brandbrief“, den CDU-Ratsmitglied Grohe höchst persönlich in der Schmähgasse an die Schiltchen-Anwohner verteilt habe, habe nichts bewirkt. Denn sowohl CDU, als auch SPD wurden am Wahl-Sonntag abgestraft. Bei einem Wahlergebnis der CDU von 23,2 Prozent und der SPD von 17,4 Prozent sei zwar das Ziel erreicht worden, die GroKo abzuwählen, doch seien die Köpfe dieser beiden Parteien immer noch vorhanden, die man weghaben wollte, berichtete eine entrüstete Bürgerin unserer Redaktion. Nun hätten es die Grünen in der Hand, für Haßloch politisch die Weichen zu stellen, dass das Desaster der vergangenen fünf Jahre beendet werden könnte. Viele Bürgerinnen und Bürger hoffen, dass eine Koalition mit Weitsicht geschlossen wird. Viele Bürgerinitiativen haben sich in den letzten fünf Jahren gegründet, weil sie einfach mit den Entscheidungen der GroKo nicht einverstanden waren. Die letzten Aktivitäten aus diesem Bürgerengagement war die Gründung des Vereins „Schiltchen Haßloch“, der um den Erhalt des rund 1300 qm großen Areals „Schiltchen“ kämpfen will. Hauptzweck des Vereins ist der Erhalt des alten Ortskerns, Rekonstruktion und Errichtung eines Prangers auf dem „Schiltchen“ zur Erinnerung an die historische Bedeutung dieser Stätte für die Kinder sowie für die künftige Generationen. Dem entgegnete die CDU-Haßloch in ihrem Brandbrief an die Schiltchen-Anwohner wie folgt:„Ihrer Installation auf dem provisorischen Parkplatz konnten wir entnehmen, dass Sie andere Vorstellungen, als die zuletzt im Bauausschuss diskutierte Teil-Bebauung für das Schiltchen haben. Das ist Ihr gutes Recht und wir von der CDU werden uns gerne mit Ihnen darüber austauschen. Wir, die CDU und wohl auch die bisherige GroKo, müssen auch die finanzielle Auswirkung sehr ernsthaft prüfen. Der Verzicht auf jegliche Bebauung würde eine 6-stellige Summe zuzüglich der Kosten der bei Ihrem Verein diskutierten Nutzung als Ausfall im Gemeindehaushalt bedeuten. Dazu kämen die Folgekosten, die die Pflege einer parkähnlichen Anlage erfordern. Daher ist es keinesfalls ein Umfallen oder gar ein besonderes Entgegenkommen an einen örtlichen Bauträger, wenn Ratsgremien um eine auch für den Gemeindehaushalt verträgliche Lösung ringen. Da schmerzt es schon auf Ihrem Bild, Geldscheine fliegen zu sehen. Soll hier tatsächlich Unlauteres unterstellt werden? Vielleicht haben Sie sich an der Methode der BI orientiert, handelnde Personen zu beschädigen helfe immer, wir hoffen nicht“. Inzwischen haben sich mehrere Bürger an die Redaktion von NACHRICHTEN REGIONAL gewandt und darüber informiert, dass der „Brandbrief“ an die Schiltchen-Anwohner aus der Feder von CDU-Ratsmitglied Hans Grohe stammt. Grohe soll es auch gewesen sein, der den „Takt“ in der GroKo in den letzten fünf Jahren angegeben habe. Es sei daher für Haßloch zu hoffen, dass bei Koalitionsvereinbarungen nur die richtigen Personen für die nächsten fünf Jahre zum Zuge kommen.