Statt möglicher Verlängerung unglückliches Pokalaus
Die 160 Zuschauer, die der Begegnung der zweiten Runde des Fußball-Verbandspokals Südwest zwischen dem Bezirksligisten 1. FC 08 Haßloch und Landesligaaufsteiger FG 08 Mutterstadt beiwohnten, sahen zwei unterschiedliche Spielhälften. Dass die höherklassigen Gäste mit 4:1 gewannen, lässt das Spiel einseitiger erscheinen als es insgesamt verlief.
Zwei Mutterstadter Torschützen trugen in der vergangenen Saison noch das Trikot des VfB Haßloch. Dies war zum einen Dennis Klein, der in der 31. Minute zum 1:0 abstaubte, nachdem zunächst per Kopfball an Haßlochs Torwart Christian Baumbach gescheitert war. In der 37. Minute traf Maximilian Weindel nach einem Freistoß von Tom Schlegel zum 2:0. Den Zwei-Tore-Vorsprung hatten sich die Gäste auch verdient, denn sie waren aktiver als der FC 08, der zunächst etwas träge begann. Dessen beste Möglichkeiten zu einem Tor boten sich Jonas Weller, dessen Schuss in der elften Minute kurz vor der Torlinie abgewehrt wurde, und Co-Trainer Lukas Olbrich, der in der 33. Minute mit einem Weitschuss die Latte des Mutterstadter Gehäuses traf. Das Spiel der Gastgeber war aber bis zur Pause zu fehlerhaft, um zu herausgespielten Torchancen zu kommen.
Mit Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das abee. Olbrich vergab bereits in der ersten Minute mit einem Heber das 1:2, aber Weller gelang drei Minuten später nach Vorlage von Olbrich doch der Anschlusstreffer. Dazwischen hatten die Haßlocher aber Glück, dass Schlegel nach einem Konter mit dessen Flachschuss von rechts nur den linken Pfosten traf und dadurch das möglicherweise entscheidende 3:0 vergeben hatte.
Nach dem Anschlusstor wurden die Haßlocher immer stärker. Ihr Trainer Fabian Eck riskierte zunehmend mehr und ließ am Ende fünf Spieler in vorderster Front agieren. Das machten diese gut und kamen auch zu zahlreichen Möglichkeiten zum Ausgleich“. In der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft genau das umgesetzt, was ich ihr in der Pause sagte. Das stimmt mich zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf“, kommentierte er. In die Verlängerung zu kommen, hätte sein Team deshalb auch verdient gehabt.
Dass es nicht dazu kam, machten die Gäste erst in den letzten Minuten, in denen die Gastgeber alles riskierten, klar. Fabio Reithermann erhöhte zunächst auf 3:1 (89.) und mit Schlegel der zweite frühere VfB-Spieler nach einem schönen Alleingang auf 4:1 (90.+1). Letzterer nahm in der Schlussphase die Rolle als einzige Mutterstadter Spitze ein. So offensiv agierte er in Haßloch nie. „Ich spiele dort, wo der Trainer mich hinstellt, und seine Entscheidung, mich ganz vorne spielen zu lassen, wurde schließlich auch belohnt“, freute er sich.
Schwerer als das Pokalaus kann sich auswirken, dass Olbrich, der an fast allen Torchancen der Gastgeber beteiligt war, nach Reithermanns Tor zum 3:1 wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah (90.)