Schuhmacher muss mit sofortiger Wirkung zurücktreten
Von Karin Hurrle
Untragbare Zustände herrschten beim DRK Ortsverein Haßloch/Meckenheim. Das teilt DRK-Kreisvorsitzender Claus Wadle dem Haßlocher Vorsitzenden Dieter Schuhmacher in einem Protestschreiben am 26. März mit. Schwere Vorwürfe wurden bereits im letzten Dezember gegen Schuhmacher laut, weil er eine ehemalige Mitarbeiterin sexuell belästigt haben soll. Dennoch hängt Schuhmacher an seinem Amt und will erst am 12. Juni gehen. Ein unerträglicher Zustand. Wie Wadle in seinem Schreiben weiter ausführt, geht es außerdem um viele Unzulänglichkeiten seiner Amtsführung. Seit Schuhmacher Vorsitzender sei, hätten mittlerweile zwei ehemalige und verdiente Vorsitzende dem DRK Haßloch den Rücken gekehrt.
Wadle habe daher angenommen, dass Schuhmacher selbst daraus seine sofortigen Konsequenzen ziehen werde. Rücktritt auf Raten geht bei Schuhmacher nicht mehr, denn bei solchen Anschuldigungen kann er einen Verband wie das DRK nicht mehr länger vertreten. Alleine die sexuellen Vorwürfe der ehemaligen Mitarbeiterin machen einen sofortigen Rücktritt unumgänglich.
Wie weiterhin aus entsprechenden Kreisen zu hören war, hat die Betroffene, die von Schuhmacher sexuell belästigt worden sei, bisher von einer Strafanzeige gegen ihn abgesehen, weil sie die öffentliche „Schmutzige Wäsche“ fürchtet. Wie so oft, ist auch diesmal wieder eine Frau die Leitragende, die sich gegen solche Belästigungen gewehrt hat. Und der Täter läuft weiterhin frei herum.
Was muss beim DRK Haßloch noch alles passieren, bis der Vorsitzende freiwillig geht? Müssen erst noch weitere Belästigungen herauskommen, bevor von staatlicher Seite eingegriffen wird? Ein Vorsitzender wie Schuhmacher ist nicht mehr länger tragbar, er sollte mit sofortiger Wirkung zurücktreten, weil sich ein Deutsches Rotes Kreuz einen solchen Mann nicht mehr länger leisten kann. Die übrigen Vorstandsmitglieder könnten das DRK bis 12. Juni kommissarisch weiterführen, sie haben einen Juristen, der dazu befähigt ist.