Vorsitzender Wolfgang Kammler und sein Team benötigen Geldspenden für ihren neuen Lieferwagen – Unterstützung von Projekten durch LIDL
von Karin Hurrle
„Der Lieferwagen der Tafel ist in die Jahre gekommen und daher nur noch bedingt einsatzfähig“, berichtet der Vorsitzende der Tafel Neustadt-Haßloch, Wolfgang Kammler, NACHRICHTEN REGIONAL bei einem Pressegespräch. Nach vierzehn Jahren muss deshalb ein neues Fahrzeug angeschafft werden, damit die Lebensmittel, wie Frisch- und Backwaren sowie Obst und Gemüse bei den Unternehmen abgeholt werden können. Die Abholung sei immer mit einem gewissen Risiko verbunden, berichtet Kammler weiter, weil nicht immer sicher ist, dass man sein Fahrziel mit dem alten Transporter erreiche. Immer wieder gebe es Reparaturen, so dass eine sachgerechte Planung mit vielen Risiken verbunden sei. Daher habe er mit seinem Team bereits fleißig die Werbetrommel gerührt, um entsprechende Geldspenden für ein neues Auto zu bekommen. Großsponsor für den neuen Wagen sei Mercedes, erzählte der Vorsitzende stolz. Nun gelte es, so schnell als möglich weitere Sponsoren zu finden, um eine Gesamtfinanzierung zu erreichen, da der Transporter bereits im Januar 2018 ausgeliefert werde. Eine sehr gute Erfahrung habe die Tafel mit der „Lidl-Pfandspende“ gemacht, wo man sich für entsprechende Projekte bewerben könne. Diese funktioniere folgendermaßen, erzählt Kammler weiter: „Durch einen Knopfdruck am Rückgabeautomaten für Pfandflaschen kann man bei Lidl Pfandflaschen-Spender werden. Anstatt dieses Pfand selbst zu kassieren, wird es einem Spendenkonto gutgeschrieben“. Seit mehr als acht Jahren habe Lidl auf diese Art und Weise über 8 Millionen Euro in den Spendentopf bekommen. Das Geld werde dann an soziale Projekte ausgeschüttet, um die man sich bei Lidl entsprechend bewerben könne. Auch die Tafel habe über diesen Spendentopf bereits Gelder für ihre Projekte in der Vergangenheit erhalten.
Seit Mai 2016 ist Wolfgang Kammler Vorsitzender der Tafel Neustadt-Haßloch. Viele Ziele hat er auf seiner Agenda stehen, die er mit seinem gut funktionierenden Team auch umsetzen will. Ein besonderes Lob galt seiner Teamleiterin Manuela ADAM, die bei der Tafel in Haßloch nicht mehr wegzudenken wäre. Dass ein gutes Klima bei der Tafel in Haßloch herrscht, merkt man am Umgang der Ehrenamtlichen untereinander. Dass das Personal sich versteht, spürt man schon beim Eintritt in den Laden, wo mit Elan an die Arbeit herangegangen wird. „Volle Regale gibt es in Haßloch nicht mehr“, bedauert der Vorsitzende, weil sich die Rahmenbedingungen für Bedürftige drastisch geändert hätten. Durch die Flüchtlings- und Asylsituation habe sich die Nachfrage an Lebensmitteln verdoppelt, die Belieferung durch die Discounter und Lebensmittelgeschäfte sei jedoch gleich geblieben. Durch diese Umverteilung habe sich für die Ehrenamtlichen auch die Arbeitszeit verlängert, so dass das zuständige Personal bereits an seine Grenzen gestoßen sei. Kammler betont, dass die Versorgung durch die Tafeln lediglich als Zusatzversorgung zu verstehen sei, auf keinen Fall eine Grundversorgung ist. Durch den großen Zustrom der zu Versorgenden habe man im März 2016 für weitere Ausweise einen Aufnahmestopp erlassen müssen, da die Warenmenge für die Verteilung nicht mehr ausreiche. Dabei verweist der Vorsitzende noch einmal auf die sehr zeitintensiven Fahrdienste, um alles rechtzeitig vor den Ausgabeterminen vorhalten zu können. Und Wolfgang Kammler weiß, wovon er spricht. Immerhin muss er seine Arbeit nicht nur als Vorsitzender bewältigen, er ist auch seit Jahren im Fahrdienst unterwegs. Durch die Tatsache, dass Lebensmittel für Neustadt und Haßloch abgeholt und danach verteilt werden müssen, müsse die Ware auch proportional verteilt werden, berichtet er weiter, was auch nicht immer einfach sei. Seine Vorstellungen will er auch weiterhin verwirklichen, denn „Die Tafel muss die Brücke zwischen Überfluss und Mangel sein“. Um eine gerechtere Abwicklung für alle Bedürftigen in der Ausgabe zu erreichen, habe er auch intern umorganisieren lassen, also in vier Kategorien aufgeteilt, so dass bei der Ausgabe immer nur an diesen vier Kategorien verteilt werde .
Trotz der vielen Arbeit, die bei der Tafel im Ehrenamt zu bewältigen ist, hat Wolfgang Kammler immer eine Geschichte parat. Er erzählt, dass ihm vor einiger Zeit LOTTO Rheinland-Pfalz die erfreuliche Botschaft überbracht habe, dass der Tafel 24 VIP-Karten für das Fußballspiel Kaiserslautern gegen Braunschweig als Dank für das Engagement geschenkt wurden. Da er selbst leidenschaftlicher Fußballfan des FCK sei, habe er auch nicht lange überlegen müssen, auf den „Betze“ zu fahren. Dort sei er ein weiteres Mal von LOTTO überrascht worden, wo er im Fritz-Walter-Stadion für die Tafel Neustadt-Haßloch werben durfte. „Da habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, noch einmal so richtig die Werbetrommel für unser Engagement zu rühren“, sagt Kammler und lässt den Spruch los, den er an alle Fußballfans richtete: „Ich stelle mir gerade vor, jeder Besucher im Stadion spendet einen Euro, da käm schon was zusammen“.
Wenn auch nicht alle Ziele des Vorstandes erreicht werden können, so sind dennoch auf die Tafelziele hinzuweisen: Alle Kinder in Neustadt, Haßloch und Umgebung sollen genügend Obst und Gemüse bekommen, um gesund aufzuwachsen. Familien sollen es sich leisten können, ausgewogen und abwechslungsreich zu kochen. Es soll sich kein alter Mensch etwas vom Mund absparen müssen. Lebensmittel sollen da ankommen, wo sie hingehören. Dafür setzen sich mindestens 70 ehrenamtliche Mitarbeiter der Tafel kontinuierlich ein. Ganz wichtig ist es der Vorstandschaft, den Kontakt mit dem Bundes- und Landesverband der Tafel zu halten, ein Netzwerk herzustellen, um die Arbeit der Tafel transparent und anschaulich zu machen. Wer mehr über die Tafel Neustadt-Haßloch erfahren möchte, kann sich über die Homepage Normal 0 21 false false false MicrosoftInternetExplorer4 http://neustadter-hasslocher-tafel.de/ informieren oder telefonisch unter 0172-7540810 oder per e-mail Normal 0 21 false false false MicrosoftInternetExplorer4 info@neustadter-hasslocher-tafel.de melden.