Und wenn Frauen zu Rivalinnen werden
Stutenbissigkeit ist ein deutscher Ausdruck, der salopp abwertend ein Verhalten von Frauen als Akteurinnen in offenen Konflikten benennt. Es handelt sich um einen Geschlechterrollen-Stereotyp. Damit wird ein empfindliches, oftmals intrigantes und hinterhältiges, aggressiv streitbares und hitziges Verhalten gegenüber anderen Frauen beschrieben, die als mögliche Konkurrenz empfunden werden. Dies kann direkt gegen die Person geschehen oder indirekt hinter ihrem Rücken. Die Redewendung bezieht sich auf Rangauseinandersetzungen zwischen FRauen und beschreibt das psychologische Phänomen des Machtkampfs, der in den eigenen Reihen als Zickenkrieg oder Zickenterror ausgetragen wird. Oft ist es auch so, dass gerade Frauen andere Frauen im Job nicht unterstützen. Ein geheimer Machtkampf findet untereinander statt. Wenn Frauen zu Rivalinnen werden, wird dies oftmals als Bedrohung gewertet. Dann wird ganz schön subtil gekämpft – durch negative Anspielungen zur Leistung und abwertend gegen die Person selbst.
Eigentlich sagt man Frauen im Job nach, dass sie eher auf Solidarität und Harmonie setzen sowie einen kooperativen Führungsstil pflegen. Ausgerechnet gegenüber den eigenen Geschlechtsgenossinnen gilt das aber oft nicht. Statt sich gegenseitig zu unterstützen, werfen sie sich Steine in den Weg, schreibt die Karrierebibel, https://karrierebibel.de/stutenbissigkeit/ am 10.03.2024. Eine eindeutige Erklärung für das Phänomen sei bis heute nicht gefunden. Allerdings gebe es verschiedene Erklärungsversuche für Konkurrenzkampf unter Frauen.
Die Internetplattform https://www.gofeminin.de/author berichtet, dass Frauen Machtkämpfe ganz anders führen. Psychologen zufolge spiele der Neid-Faktor hierbei eine entscheidende Rolle. Oft mache das Äußere Frauen zu Rivalinnen. Psychologin und Coach Sandra Jankowski aus Berlin wisse: „Man achtet immer auf das, was an Konkurrenten besser und schöner ist, das stachelt an und bei mangelndem Selbstwertgefühl kommt es zu einem Konkurrenzkampf. Frauen tratschen dann hinterlistig und versuchen, die andere schlecht zu machen. Sie freuen sich über Misserfolge der anderen. Damit baut man sich selbst auf und wertet andere ab“. Das habe übrigens nichts mit der Bildung zu tun und komme auch (oder gerade!) bei intelligenten Frauen vor.
Stattdessen vergeuden Frauen ihre Energie und blockieren mit ihrer Stutenbissigkeit sich selbst und andere. Was sanktioniert werden sollte, ist intrigantes Verhalten. Denn oft laufen die Machtspiele „undercover“. Anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen, sollte man auf eine direkte Aussprache setzen, da Kommunikationsverweigerung und Stichelei keine Lösung darstellt.
FAZIT:
Ganz ehrlich: Frauen müssen zwar nicht unbedingt nur deshalb zusammenhalten, weil sie Frauen sind. Aber müssen sie sich nur deshalb bekriegen, weil Frauen eben Frauen sind? Nein, eben nicht. Schließlich haben Frauen auch die Fähigkeiten (Gespür für Mitmenschen und Anpassungsfähigkeit) für richtig gute Karrieren in einem richtig guten Klima. Auch nebeneinander. Schließlich steigt der Frauenanteil in Studiengängen und Unternehmen mehr und mehr.
Zusammenhalten sollten Frauen vor allem auch deshalb, weil es in der Berufswelt noch so vieles zu verbessern gibt: Das fängt beim Gehalt und der Kinderbetreuung an und hört bei Sexismus noch lange nicht auf. Frauen sind doch für ihre emotionale Intelligenz bekannt. Und das sollten alle Frauen auch nutzen.
Foto: Bain News Service