MdB Doris Barnett (SPD) fordert: „Ausreichendes Vergütungssystem in Kliniken für psychisch schwer Kranke“
Die Ablehnung der SPD-Bundestagsfraktion des Konzepts für ein pauschalisiertes Entgeltsystem Psychiatrie und Psychotherapie stößt bei den Praktikern in Kliniken und bei der Ärzteschaft auf große Unterstützung. So hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Doris Barnett bei Gesprächen mit Verantwortlichen in ihrem Wahlkreis erfahren, dass auch dort dieses Konzept abgelehnt wird. „Es besteht die große Gefahr, dass bei Einführung dieses neuen Entgeltsystems Aspekte der Wirtschaftlichkeit noch weiter in den Vordergrund treten und nicht mehr die Patientenversorgung im Mittelpunkt steht“, so Doris Barnett. „Deshalb ist es nicht sinnvoll und schadet den Patienten, wenn sich die Versorgung psychisch schwer kranker Menschen an den Fallpauschalen der Krankenhäuser orientiert. Es müssen die besonderen Bedürfnisse psychisch erkrankter Patientinnen und Patienten im Vordergrund stehen und nicht Preise und Pauschalen. Die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen hat in den vergangenen 10 Jahren erheblich zugenommen, aber nach wie vor herrscht ein Mangel an Therapieplätzen.“
Ein pauschalisiertes Entgeltsystem würde dazu führen, dass die Behandlung psychisch schwer kranker Menschen für die Häuser nicht lukrativ ist, und die Befürchtung ist nicht abwegig, dass Kliniken schwer psychisch Erkrankte aus ökonomischen Gründen nicht adäquat behandeln könnten. Es dürfe nicht zu einer Rosinenpickerei zu Lasten Schwerkranker kommen, betont Doris Barnett.
„Daher fordert die SPD-Bundestagsfraktion ein Vergütungssystem, das Psychotherapie ausreichend berücksichtigt und flexible Übergänge zwischen stationärer, teilstationärer und ambulanter Behandlung ermöglicht. Nur so kann verhindert werden, dass Betroffene an Hürden scheitern und ihre Behandlung vorzeitig abbrechen. Unser Interesse gilt dem Menschen, also dem Patienten, aber auch den Ärzten und dem Pflegepersonal – ihr Wohl und ihre gute Arbeit soll im Mittelpunkt unserer Entscheidungen stehen“, so Doris Barnett abschließend. (red.)