Weitere Klatsche für die örtliche CDU – Die Strafe folgt auf dem Fuße
Es kam, wie es kommen musste, bei der Verbandsbürgermeisterwahl von Römerberg-Dudenhofen ist die CDU erneut abgestraft worden. Doch das war abzusehen. Bereits bei der Ortsbürgermeisterwahl im Mai 2019 hat die CDU eine politische Klatsche erhalten. Sie hatte ihren CDU-Kandidaten, Mathias Müller, ein Polizeibeamter des Polizeipräsidiums Rheinpfalz aus Ludwigshafen, nicht durchgebracht. Schon damals hatte unsere Redaktion von politischen Insidern erfahren, dass Manfred Scharfenberger als Verbandsbürgermeister es war, der dafür geworben habe, dem CDU-Kandidaten Müller nicht seine Stimme zu geben, sondern GRÜNEN-Kandidat Hoffmann zu wählen. Der ist es dann auch geworden, der im ersten Wahlgang mit 40,2 Prozent abgeschnitten hatte und mit CDU-Müller in die Stichwahl musste. In der Stichwahl wurde Hoffmann in Abwesenheit mit 70,4 Prozent zum Bürgermeister von Römerberg gewählt. Obwohl sich Mathias Hoffmann nun auch als Verbandsbürgermeister-Kandidat der GRÜNEN aufstellen ließ, wurde er nicht mehr gewählt. Ihm wird von Insidern zu große Nähe zur örtlichen CDU vorgeworfen, hat NACHRICHTEN REGIONAL ebenfalls erfahren. In Mechtersheim würde der GRÜNE-Bürgermeister Hoffmann nämlich seit der Niederlage der CDU und der verlorenen Bürgermeisterwahl ihres Kandidaten Müller, von der CDU am „Gängelband“ geführt. Und „ein weiter so“ hätten die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen nicht mehr riskieren wollen.
Manfred Scharfenberger gerät wegen Instagram-Werbung in die Kritik
Vor der Verbandsbürgermeisterwahl ist Manfred Scharfenberger (CDU) laut Rheinpfalzbericht vom 20.02.2022 erneut in die Kritik geraten, weil er in dem sozialen Netzwerk Instagram für seinen Parteikollegen von Harthausen mit dem Slogan geworben habe: „Ich unterstütze Harald Löffler, weil ich mir keinen besseren Nachfolger vorstellen kann“. Es sei daraufhin die Kommunalaufsicht eingeschaltet worden, berichtete die Rheinpfalz weiter, der Beitrag sei inzwischen gelöscht worden, https://www.rheinpfalz.de/lokal/rhein-pfalz-kreis_artikel,-wahlempfehlung-sorgt-für-kritik-_arid,5318387.html. Im Gespräch für eine Kandidatur der CDU war auch Sebastian Körner, der Sohn des derzeitigen Landrats des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, der allerdings abgelehnt hatte, weil er beim Energieversorger THÜGA beschäftigt ist. Hier ein Auszug aus einem Pressebericht der örtlichen RHEINPFALZ:
Doch nun sind am Sonntag, den 27. März 2022 die Würfel in einer Stichwahl um die Nachfolge von Manfred Scharfenberger (CDU) als Verbandsbürgermeister gefallen. Am 1. Juli geht er in den wohlverdienten Ruhestand. Scharfenberger sei vor 20 Jahren nicht die erste Wahl der damaligen CDU-Führung gewesen, schreibt die Rheinpfalz am 20.10.2019 in ihrem Bericht. Als ein anderer externer Kandidat weggelaufen sei, habe er zugestimmt, sich für das Amt zur Wahl zu stellen. Danach habe man Scharfenberger in nur sechs Wochen in jeden Römerberger Haushalt geschleppt, hatte der damalige CDU-Chef Wilfried Röther geäußert. Bevor Scharfenberger zum ersten Mal ins Amt als Bürgermeister gewählt wurde, war er auch nicht der geborene Politiker. Er hatte sich damals als Seiteneinsteiger beworben. Zuvor arbeitete der studierte Lehrer als Jugendpfleger in Schifferstadt und später bei der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) in Ludwigshafen, die auch Träger aller „Offenen Kanäle“ in Rheinland-Pfalz sind. Bei der LPR war er einige Jahre beschäftigt, bis er 1999 die Bürgermeisterwahl in Römerberg gewonnen hatte. Manfred Scharfenberger hatte während seiner Zeit bei der LPR auch die Gründung des „Offenen Kanals“ in Haßloch mitgestaltet, er war auch zeitweise Ansprechpartner für die Techniker in Haßloch.
Bürger machen auch den Streit in der Liedertafel Dudenhofen für Niederlage der CDU verantwortlich
Wie bereits in der RHEINPFALZ am 14. und 23. November 2018 berichtet, kam es zu Attacken bei der Liedertafel Dudenhofen, die zum Rücktritt des neu gewählten Vorsitzenden Werner DÜRK führten. In eine a.o. Mitgliederversammlung am 09.11.2018 gab er seinen Rücktritt wegen des Dirigenten Rainer Diehl bekannt. NACHRICHTEN REGIONAL konnte vor der Verbandsbürgermeisterwahl die diesbezügliche Stimmung in beiden Ortsgemeinden nochmals abfragen. Viele würden wegen den Attacken gegen Werner Dürk die CDU nicht mehr wählen, wurde NR berichtet. Einige Sängerinnen und Sänger hätten bereits das Singen in diesem Verein eingestellt, einige sogar ihre Mitgliedschaft gekündigt. Nach weiteren Rückfragen konnte unsere Redaktion ebenfalls erfahren, dass diese Attacken von der örtlichen CDU ausgegangen sein sollen. Wegen einigen Handlungen des ehemaligen CDU-Bürgermeister-Kandidaten aus Mechtersheim, Mathias Müller, sei daher die CDU auch nicht mehr wählbar, war genau aus diesen Kreisen zu hören.
Auch FDP-Politiker Jürgen Creutzmann übt Kritik an Scharfenberger
Mit vielen Wählerinnen und Wählern der Verbandsgemeinde konnte nun unsere Redakteurin über den Wahlausgang in Römerberg-Dudenhofen sprechen. Die Aussage von Scharfenberger auf Instagram sei nicht der einzige Grund gewesen, weshalb die CDU auf dem absteigenden Ast in beiden Ortsgemeinden sei. Viele Gründe wurden genannt, die politisch nicht mehr nachvollzogen werden könnten. So sei nicht nur der Streit der Liedertafel Dudenhofen Grund gewesen, weshalb die CDU einen solchen Absturz erleben musste. Es sei der Umgang der CDU insgesamt mit Menschen, wo die Menschenwürde oft mit Füßen getreten würde.
Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde haben kein Vertrauen mehr in die örtliche CDU
Viele ehemaligen Mitglieder der Liedertafel hätten die Attacken gegen Dürk bis heute nicht vergessen und machen nicht nur die örtliche CDU verantwortlich dafür, sondern deren Dirigenten Rainer Diehl, der ebenfalls der CDU angehört. Dass er immer noch bei der Liedertafel den „Takt“ angebe, könne niemand mehr verstehen. Aus diesen Kreisen war auch zu erfahren, dass man seit diesen Attacken kein Vertrauen mehr zu der örtlichen CDU habe und deshalb lieber einer SPD-Frau seine Stimme gegeben hätte.
Rainer Diehl und seine Lebensgefährtin Andrea Silber sind seit der Gründung des Deutsch-Rock-Chors ein „zusammen geschweißtes“ Duo, Silber im Gesang und Diehl durch ihre musikalische Begleitung. Inzwischen ist Andrea Silber als Musikschullehrerin bei der Haßlocher Musikschule beschäftigt. Dort unterrichtet sie Gesang, Elementare Musikerziehung, hält Musikworkshops ab und ist für die Bühnenarbeit zuständig. Das Foto entstand in Dudenhofen nach einem Konzert der Liedertafel.
Bevölkerung hat großes Vertrauen in die SPD-Politikerin
Die 42-jährige SPD-Kandidatin Silke Schmitt-Makdice, die in der Stichwahl am 27. März 2022 mit 53,9 Prozent gegen CDU-Kandidat und Ortsbürgermeister von Harthausen, Harald Löffler, gewonnen hat, ist ein Beweis dafür, wie tief die Gräben gerade innerhalb der örtlichen CDU sein müssen. Der CDU-Mann Löffler konnte in dieser Stichwahl nur 46,1 Prozent der Wählerschaft hinter sich vereinen. Wenn auch die Wahlbeteiligung nur bei 43,3 Prozent an diesem Wahltag lag, ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass viele CDU-Wähler erst gar nicht zur Wahlurne gegangen sind. Die Bevölkerung habe großes Vertrauen in die SPD-Frau, war aus der Bevölkerung zu erfahren.
Silke Schmitt-Makdice (SPD) ist Finanzabteilungsleiterin bei der Stadtverwaltung Speyer. Sie wird Mitte des Jahres in das Rathaus von Dudenhofen einziehen, um die Nachfolge von Manfred Scharfenberger (CDU) anzutreten. Der wird am 1. Juli in den Ruhestand gehen. Schmitt-Makdice ist dann hauptamtliche Bürgermeisterin und dann an der Spitze der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. Sie ist für acht Jahre in dieses Amt gewählt.
FOTO: Silke Schmitt-Makdice (Facebook)