Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) wollen bei Aufklärung mitarbeiten
Nun ist es öffentlich. Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) hat 64 Fälle von sexualisierter Gewalt zwischen 1977 und 2020 gemeldet, heißt es in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 15. Januar 2024. Der Verband rechne aber mit noch mehr Fällen, habe die Präventionsbeauftragte und Psychologin Louisa Kreuzheck in Kassel geäußert. „Wir wollen mit der Kultur des Schweigens und Wegsehens brechen“, habe das Bundesvorstandsmitglied Peter Keil erklärt. Aus diesem Grunde hat der VCP aus eigenen Mitteln eine wissenschaftliche Studie über sexuelle Gewalt im Verband in Auftrag gegeben. Elf der gemeldeten Taten seien strafrechtlich verfolgt worden, jedoch sei der Ausgang der Verfahren nicht immer bekannt.
Wie der Süddeutschen weiter zu entnehmen ist, hätten sich die meisten der dokumentierten Fälle bei Pfadfinderlagern, Schulungen und privaten Treffen ereignet. Im protestantisch geprägten VCP sind etwa 20 000 junge Menschen aktiv. Doch das scheint längst nicht alles zu sein, was durch die Studie festgestellt wurde, berichtet auch die FAZ am 15.01.2024. Nun wollen die evangelischen Pfadfinder sexuelle Gewalt aufarbeiten. Das Projekt stellt den Verband allerdings vor finanzielle Herausforderungen. Um die Geldzahlungen an die Opfer werde noch gerungen. Auch in den eigenen Reihen soll die Aufarbeitung erfolgen.
Nun hat der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) Opfer und Zeitzeugen darum gebeten, sich zu melden und an einer Studie mitzuwirken. In der Untersuchung sollen nicht nur das Ausmaß des Missbrauchs, sondern auch seine strukturellen und ideologischen Hintergründe ermittelt werden. Der Pfadfinderverband, der nach eigenen Angaben rund 20.000 aktive Mitglieder habe, weiß bisher von 64 Missbrauchsfällen, berichtet auch die FAZ. Hierarchien und enge Beziehungsverhältnisse bei den Pfadfindern seien Faktoren, die sexualisierte Gewalt grundsätzlich begünstigten, habe VCP-Bundesvorstand Peter Keil erklärt. „Der Verband sei aber fest entschlossen, den „Mantel von Verdrängen und Verschweigen wegzuwischen“ um den Opfern zu beweisen, dass sie „gehört und entschädigt werden und Täter sowie Komplizen mit Konsequenzen zu rechnen haben“, so der Bericht der FAZ vom 15.01.2024.